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Ethan wurde tausend Mal ermahnt zuzuhören, er starrte mich die ganze Zeit an und so langsam machte mir das Angst.

Beim Mittagessen versuchte ich normal zu essen, doch die Jungsscharr, die jeden meiner Bewegungen mit verfolgte machte das sehr schwer und schon bald verging mir der Appetit. Frustriert ließ ich mein Tablett auf dem Tisch stehen und ging im schnellen Schritt zur Tür.

Draußen zog ich meine Schuhe aus und rannte über den Steinweg zu unserem Haus.

Die Laufmaschen, die ich mir in meine Nylon Strumpfhose riss, waren mir in dem Moment so egal. Ich fühlte mich schrecklich.

Ich riss meine Klamotten vom Leib und schlüpfte in die von Colts Schwester. Sofort fühlte ich mich besser, freier und irgendwie erleichtert. Als ich als letztes den Hut auf meinen Kopf zog, und in den Spiegel linste, war ich dann ein anderer Mensch. "Ruth" flüsterte ich und lächelte in mich hinein, immer noch wundernd wie Colts Grandma Shadow kannte und wieso ich sie an ein Mädchen namens Ruth erinnerte.

Kaum betrat ich unsere Veranda, spürte ich seine Anwesenheit.

Als ich ihn sah, war ich froh.

Er zeigte mir, das alles kein Traum gewesen war.

Kurz strich ich über seine lange, gewellte schwarze Mähne und roch seinen Geruch ein.

Er versprach Freiheit. Und auf seinem Rücken angekommen verschmolzen wir zu einem einzigen unzähmbaren Geschöpf.

Wir drehten Richtung unendlichen Weiten, alles schien durch einen goldenen, flimmernden Filter gezogen worden zu sein.

Nur ich und Shadow und der Wind. Sein Hufschlag ging gleich mit unserem Herzschlag. Schnell, und voller Tatendrang.

Ab und zu schloss ich meine Augen, ließ ihn seine Richtungen einschlagen und breitete meine Arme aus.

Der Geruch von Wiese und Shadow. Wie lebendig ich mich fühlte, kann ich in Worten nicht beschreiben.

Nach einiger Zeit, man konnte die Schule schon lange nicht mehr sehen, wurden wir langsamer, bis wir im Schritt über die Wiesen gingen.

Einmal stieg ich ab, ließ ihn grasen und trinken und fummelte am Gewächs herum, vorm Aufsteigen stecke ich mir ein Gras zwischen die Zähne und lachte über meine eigene Cliche - Haftigkeit. Dann redete ich wieder in meinem imitierten Südstaaten Akzent, während Shadow im Schritt weiterzog. Ich lag ich auf seinem Rücken und sah in den niemals endenden blauen Wyoming Himmel.

Nie war ich glücklicher. Dann hörte ich im Halbschlaf Hufe ganz weit weg.

Sie kamen immer näher, doch ich war in meinen Gedanken verirrt. "Blake?" wurde ich dann aus meinem Tagtraum gerissen.

Völlig verträumt schlug ich meine schweren Lider auf und blinzelte gegen die Sonne. Es war Colt. Oh scheiße.

Nach meinem Abgang gestern war er echt die letzte Person die ich Meilen weit weg von der Schule sehen wollte. Oder vielleicht die Einzige.

Ich setzte mich wieder auf und begrüßte ihn schroff.

Im Nachhinein verstehe ich mein Verhalten selbst nicht.

Trotzdem war ich noch ein bisschen traurig, dass er mir nicht zutraute auf Shadow zu reiten.

Er bat mich nach einiger Zeit schweigendem nebeneinander reiten abzusteigen und sich hinzusetzen.

Also stieg ich von Shadows Rücken und schaute zu Colt auf. Er war ja schon gut aussehend.

Wir setzten uns ins hohe Gras und ließen die Pferde grasen.

Wyoming Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt