Chapter 23 - Gefühle

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PoV GermanLetsPlay / Manu

Gestern waren wir noch in dieser Arena gewesen und hatten um Zombey und die anderen getrauert und jetzt saßen wir zusammen mit einigen anderen Jungs in einem riesigen Speisesaal und lachten über die miesesten Witze. Ich wusste, dass das auf irgendeiner Art und Weise total respektlos und egoistisch rüberkam, aber wir alle brauchten einfach etwas Ablenkung.

Alles hier war extrem merkwürdig. Nich' nur die langen Gänge und das kalte Licht erweckten eine düstere Stimmung, auch die Leute hier benahmen sich total komisch. Manche schienen ja ganz in Ordnung zu sein, andere hingegen sahen so aus als ob sie einem gleich eine reinwürgen wollten.

Plötzlich bemerkte ich einen Jungen der mich ununterbrochen anstarrte. Er saß ganz hinten in einer Ecke und hatte das Kinn auf dem Tisch abgelegt. Er aß nichts, sondern beobachtete mich stumm. Aber nich' so wie man fremde Menschen manchmal beobachtet, sondern eher so als hätte er sein nächstes Opfer gerade ausfinding gemacht.

Doch dann erregte etwas anderes meine Aufmerksamkeit, denn Taddl betrat den Raum. Sofort zog sich alles in mir zusammen. Dieser Typ hatte meinen besten Freund auf dem Gewissen. Er hatte ihn einfach erschossen. Ohne sich darüber den Kopf zuzerbrechen, ohne Reue. Ich beobachtete Taddl wie er sich bei der Essensausgabe Suppe holte und dann auf einen Tisch, etwas abseits von unserem, zusteuerte.

Plötzlich wedelte jemand mit der Hand vor meinem Gesicht herum.
"He Manu. Ich hab dich was gefragt.", Palle der direkt neben mir saß sah mich besorgt an.
"Öhm sorry, was is'n?"
Er verdrehte die Augen:" Ob es dir gut geht. Du siehst so blass aus."
" Ja klar geht es mir gut. Wir sind nur grade erst aus der Arena gekommen und haben unsere Freunde sterben sehen. Und jetzt sind wir an diesem verf*ckten Ort und niemand will uns sagen wo genau wir hier eigentlich sind. Aber ansonsten gehts mich echt prima.", meine Stimme triefte vor Ironie und Zorn.
Ich wusste, dass es nich' fair war ihn so zu behandeln. Schließlich war Palle der einzige gewesen, der die ganze Zeit bei mir gewesen war und mich beschützt hatte.

Ein verletzter Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als ich aprubt aufstand, um zurück in das mir zugeteilte Zimmer zu flüchten.
Ich war schon im Gang, der zu den Zimmern führte, als ich hallende Schritte hinter mir hörte.
Unaufällig lugte ich über die Schulter nach hinten, um zusehen wer mir da hinterher lief. Es war Palle. Klar wer auch sonst.

Genervt drehte ich mich zu ihm herum:" Was denn? Du musst mir nich' wie so'n Mulluk nachlaufen. Ich kann schon selber auf mich aufpassen."
Er lächelte leicht:" Das weiß ich doch. Darum geht es mir auch gar nicht."
Palles kam langsam näher. Als er nur noch einen knappen halben Meter von mir entfernt war, blieb er stehen.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn erwartungsvoll an.
"Was willst du denn?", fragte ich bissig.
Er kam noch ein Stück näher.
"Dich."

Verständnislos starrte ich ihn an.
Wie jetzt?! Sein Gesicht näherte sich dem meinen. Ich wich zurück. Wie konnte er jetzt an so etwas denken? Nach all dem was wir durchgemacht hatten.
Ich wollte ihn wegschieben, doch da war es schon zu spät. Seine Lippen trafen sanft auf die meinen. Und für einen kurzen Augenblick entfloh ich all meinen Sorgen. Ich vergass die Toten und meine allgegenwärtige Angst. Nur das Jetzt zählte.

Dann war es auch schon wieder vorbei. Palles braune Augen musterten mich gespannt. Ich wusste, dass er auf eine Reaktion meinerseits wartete, doch die kam nicht.
" Ich geh dann mal wieder", sagte Palle verlegen.

Als er weg war, ließ ich mich an der Wand hinunter gleiten und setzte mich auf den Boden. Das war echt zu viel für mich gewesen. Nicht dass ich den Kuss nicht genossen hätte, nein ganz im Gegenteil, nur irgendwie war es nicht der richtige Zeitpunkt gewesen. Ich hatte momentan einfach keine Platz für soetwas wie Liebe.

Ich weiß nicht wie lange ich so da saß und Löcher in die Luft starrte, doch plötzlich stand ein Typ vor mir. Es war der selbe Junge, der mich vorhin im Speisesaal gestalkt hatte. Die Ringe unter seinen Augen und der wutverzerrte Blick, mit dem er mich ansah waren schon schlimm genug. Doch dann fiel mein Blick auf das lange Messer in seiner Hand und mein Herz setzte einen Schlag aus.

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Ja nach langer Zeit wieder n Kapi.
Hatte mal Lust eins zuschreiben.
Bis iwann

Yvie out

Traitor (TTT- ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt