Kapitel 36

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Ich ging mit Damian in das laue frische Wasser zu meinen Füßen. Meine Klamotten musste ich sowieso nicht einpacken, wenn ich sie gleich waschen würde und er schien es ebenso nicht wirklich. Wir liefen weiter hinein und ich folgte ihm. Natürlich musste ich ununterbrochen auf sein Kreuz schauen. Nicht zu breit und auch nicht zu wenig. Schlank und kräftig. Und dieser Hintern. Ich schluckte und durfte nicht vergessen, dass ich mich zusammen reißen musste. Vielleicht war es wirklich besser so, aber auch wenn er sagte, dass ich es ihm schwer machte, machte er es bei mir noch extremer. Er war einfach nur zu schön um wahr zu sein.

Als wir durch den Wasserfall unterhalb liefen, dachte ich erst, ich würde gegen eine Wand laufen, da man von außen die Höhle nicht erkannte. Dafür war das Wasser zu dicht. Ein kleiner Knall ließ mich dann plötzlich unverhofft zusammen zucken, als Damian die Tasche an die Wand schmiss und zugleich die Decke nach draußen holte. Er schaute mich nicht einmal an. So als wäre ich gar nicht anwesend oder würde nicht existieren. Leise schluckte ich, als ich mich mit feuchter Haut vor ein kleines Loch kniete. Es bestand aus Steinen und die Kuhle war so groß, dass ich drin meine Klamotten waschen konnte. Noch nicht einmal mein Oberteil richtig hineingelegt, bekam ich Spritzer ins Gesicht und erkannte, dass mir Damian eine Kernseife zugeworfen hatte. Ich nahm sie in die Hand und hielt sie in seine Richtung. »Wieso schleppst du so etwas mit dir herum?« und er hob eine Braue, schaute mich aber nur ganz kurz an. »Vielleicht liegt es daran, dass ich mich auch waschen muss? Außerdem musste ich in deiner Nähe bleiben und auf alles vorbereitet sein. Da ist so etwas mit inbegriffen und er zog eine durchsichtige Tüte heraus. Dort drin sah ich Zahnbürsten, Lappen, Pflaster. Alles mögliche. Dann kümmerte er sich auch schon weiter um unser Lager.

Als ich mit meinen Klamotten fertig war, ergriff ich seine und kümmerte mich ebenso darum, obwohl er herum maulte, dass er das selbst konnte. Das war mir aber egal und irgendwann gab er auf. An meiner Unterwäsche dann angekommen, überlegte ich erst, aber da Damian mich ein paar Sekunden zuvor, in der Höhle allein ließ, um sich zu waschen, zog ich mich komplett nackt aus und machte sie ebenso sauber. Als nach kurzer Zeit mein Bauch anfing zu knurren, bemerkte ich erst, wie hungrig ich eigentlich war. Ich hatte einen Kohldampf wie verrückt und wusste nicht, was wir eigentlich nun essen sollten. Immerhin brauchten wir beide Nahrung. Wie aufs Stichwort, hörte ich von Damian draußen: »Ich werde uns etwas besorgen gehen.«

»Nackt?«, fragte ich mit aufgerissenen Augen und er kicherte: »Ich habe noch etwas an, falls du es vergessen hast.« Dann war kurz Ruhe. »Und hier in der Umgebung ist nichts, was uns gefährlich werden könnte. Es wird nicht lange dauern.« und ich biss mir auf die Lippe. Ich bekam wieder Angst davor, dass er mich plötzlich allein ließ und ich doch überrascht wurde, aber er beruhigte mich mit lieben Worten, was zu seiner kühlen Art, in den letzten Minuten, gar nicht passte.

Ich setzte mich wenig später auf die Decke und starrte an die Wand. Nur allein hier drin, war mir das auch etwas unheimlich, deswegen beschloss ich einfach etwas schwimmen zu gehen. Wenn Damian sagte, dass hier niemand war, dann würde es ja wohl stimmen, oder? Mein Blick fiel auf die Tasche in der Ecke und bevor ich nach draußen lief, zog ich ein Messer mit Lederhülle heraus und band es mir einfach ans Schienbein. Falls doch etwas geschah, war ich wenigstens bewaffnet. So fühlte ich mich aber auch eindeutig sicherer. Ich konnte nur hoffen, dass wir uns ohne Zwischenfälle weiter bewegen konnten, obwohl ich dort einfach nicht hin wollte. Es gab mal eine Zeit, da wollte ich unbedingt wissen, wer meine Eltern waren, da ich aber nun etwas durch Damian erfuhr, war mir das so verdammt scheiß egal. Sie konnten mich nicht lieben. Denn dann wäre ich bei ihnen geblieben und hätte keine einsame Kindheit und Jugend gehabt. Nicht einmal jetzt war ich glücklich. Andere hatten eine eigene Familie, Kinder, einen Mann und was hatte ich? Nichts. Richtig, ich sollte Damian's Bruder zum Mann nehmen, wenn es um diese Königreiche ging. Ich müsste aufatmen, weil mir das irgendwie erspart werden sollte, aber meine Mutter würde mir einen anderen suchen. Das war genauso bescheuert. Das doch alles war irre. Ich musste endlich aufwachen, aber irgendwie schien ich nicht  aus diesem endlosen Traum wach zu werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 31, 2019 ⏰

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Black Shadow - Wer bin ich? PAUSIERT/WIRD BEARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt