Kapitel 24 [10K ♡]

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Yoongi

Etwa eine halbe Stunde nachdem Vorfall kommen wir in unsere Einfahrt an. Als das Auto geparkt ist sehe ich auf dem Beifahrersitz. Jimin sitzt dort mit leeren Augen und kaut sich auf die Lippen.
Besorgt sehe ich meinen ChimChim an und würde alles tun, damit dieser Tag niemals passiert wäre. Jedoch ist das einzige was ich tun kann dafür zu Sorgen, dass Jimin irgendwie darüber hinweg kommen und hoffentlich kein Trauma davon erleidet.
Sanft lege ich meine Hand auf seine weiche zarte Wange, aber wohl nicht sanft genug, weil er minimal zusammenzuckt bei meiner Berührung und ich die Hand schnell wieder wegnehme.

"Tut mir Leid, ich wollt nur fragen, ob du es allein schaffst...",sage ich etwas niedergeschlagen und Blicke in die andere Richtung. Als von ihm keine Antwort kommt entscheide ich mich dafür auszusteigen. Danach laufe einmal rum auf seiner Seite und öffne ihm die Tür. Jimin sieht mich überrascht an, dann steigt er schließlich aus, wenn auch langsam, und läuft voraus ins Haus.
Ein paar Sekunden sehe ich ihn traurig hinterher und Folge ihn dann ins innere.

"Setz dich auf das Sofa",befiel ich ihn und hol den Erste Hilfe Kasten aus dem Badezimmer. Einige der Bissspuren an seinem Hals sehen alles andere als gesund aus. Ich will gar nicht erst darüber nachdenken, was Hoseok ihm alles angetan hat.
Meine Wut aber muss ich unterdrücken, da Jimin mich jetzt braucht. Nicht einen wütenden Yoongi.

Im Wohnzimmer knie ich mich vor Jimin auf den Boden und stell den Kasten vorerst auf den Boden.

"Verzeih mir, es tut mir so Leid",flüstert er mit gesenktem Kopf und stützt seine Unterarme an seinen Oberschenkel.
Irritiert sehe ich schräg auf seinen Kopf. Auch wenn er mich nicht ansehen will, es ändert nichts daran, dass ich in sein schönes Gesicht sehen will. Also hebe ich ohne Mühe sein Kinn mit zwei Fingern hoch, so dass er gezwungen ist mich anzusehen und nicht den Teppich.

"Was sollte dir bitteschön Leid tun? Sag mir das, ich bin derjenige der sich entschuldigen muss und nicht du",seufze ich und Wende kurz den Blick ab. "War ich nicht derjenige, der dir versprochen hat dich immer zu beschützen? Jede Minute für dich da zu sein und dich nicht alleine zu lassen. Ausgerechnet da wo du mich gebraucht hättest, ausgerechnet heute hab ich dich im Stich gelassen. Deshalb tut es mir so wahnsinnig Leid, dass du leiden musstest und ich mein Versprechen nicht halten konnte. Tut mir Leid, Jimin",flüstert ich am Ende und drücke meine Augen fest zusammen, damit ich nicht wieder anfange zu weinen.

Jimin ist nun derjenige, der mich dazu zwingt ihn anzusehen. Seine dunklen Augen sind gefüllt mit Tränen, die ihm über sein Gesicht fließen. Aber er macht keine Anstalt sie wegzuwischen sondern sieht mich weiterhin an.

"Yoongi, ich hab dir schon so oft versprochen, dass mich niemand anders als du so sieht. Oder mich auch nur anfasst. Ich selbst wollte doch von niemand anderen als dich berührt werden. Aber ich konnte mich nicht wehren",schluchzt mein kleiner und zerreißt mir innerlich das Herz. Sofort schlang ich meine Arme um seinen Oberkörper und zieh ihn in eine feste Umarmung. Seine Hände krallen sich in mein Rücken und er fängt bitterlich an zu weinen. Das alles tut mir so verdammt weh, weil ich ihn eigentlich glücklich machen will.

"Sorry, ich weiß, dass du es hasst mich weinen zu sehen. Aber ich war so hilflos und machtlos gegen ihn. Innerlich war ich beim Gedanken aber nur bei dir. Ich hatte Angst, dass du nie mehr etwas von mir willst. Ich schäm mich ja selbst dafür und es tut mir Leid. Yoongi, ich will dich nicht verlieren. Nicht nach allem was passiert ist-"

Sanft unterbreche ich ihn mit meinen Lippen auf seinen. Dieser Kuss hält nicht lange, aber ist trotzdem gefühlvoll.

"Halt endlich deine Klappe du Idiot. Wieso hätte ich mich jemals von dir abwenden sollen!? Mich wirst du jetzt erst recht nicht mehr los. Nie wieder, Babe. Ich will erst gar nicht wissen was passiert wäre, wenn ich nicht noch rechtzeitig gekommen wäre. Keine Sorge, Hoseok wird noch eine Gerechte Strafe bekommen für alles. Aber am wichtigsten ist, dass du darüber hinweg kommst",sage ich und küsse ihn noch einmal kurz auf die Lippen. "Trotzdem will ich nicht, dass du am selben Ort, wie er, arbeitest. Es ist zwar deine Entscheidung, doch ich würde es besser finden, wenn du eine andere Stelle suchst."

"Werde ich machen, Hyung",sagt er müde und lehnt sich an meiner Schulter.

"Heute war ein anstrengender Tag für dich. Bleib die Woche zu Hause mit mir",lächle ich leicht. "Ich hab Kitti schon Bescheid gesagt, dass ich mir Urlaub nehme."

Lächeln löse ich mich von ihm und untersuche ihn nach Verletzungen. Außer zu tiefen Bissspuren und dunklen Flecken entdecke ich nichts. Trotzdem steigt in mir die Mordlust mich für ihn zu rächen. Jimin merkt das sofort und lächelt beruhigend an.

"Mir geht es gut, ich will mich nur noch waschen von seinen dreckigen Berührungen und schlafen."

"Verstehe ich. Aber da wäre noch etwas",murmel ich vor Nervosität. "Ist zwischen uns alles wieder in Ordnung?"

Die Frage ist mir unangenehm, ich muss aber wissen, ob ich ihn wieder meins nennen darf. Er sieht mich nur stumm an und macht mich von Sekunde zu Sekunde nervöser.

"Hoseok meinte zu mir, ich kann mich glücklich schätzen dich zu haben. Du warst mir immer treu und hast soviel für mich aufgeopfert. Außerdem hast du den Kuss nicht mal erwidert, stimmt es? Und ich Idiot hab dir nicht einmal zugehört, es ist alles meine Schuld. Auch wenn es mich verletzt hat, wird es nichts an meiner Liebe zu dir ändern, Yoongi."

Gerührt von seinen Worten spüre ich eine unbekannte Wärme an meinen Wangen, woraufhin ich peinlich den Kopf abwende.

"Hör nie damit auf mein Herz zum Rasen zu bringen, Yoongi. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers."

"Verdammt, ich kann dir nicht einmal sagen, wie sehr ich dich liebe. Aber eines will ich dir sagen."

Ich stehe wieder vom Teppich auf und halte Jimin meine Hand hin. Etwas verwirrt nimmt er meine Hand in seiner und steht ebenfalls auf.

"Denk daran mit 'Ja' zu antworten. Etwas anderes akzeptiere ich nicht",lache ich schüchtern. "Park Jimin, ich liebe dich seit sechs Jahren und werde es noch bis in die Ewigkeit. Meine Welt dreht sich nur um dich, ich will dich Lächeln sehen, lachen und vor allem glücklich. Meine Zukunft will ich mit dir verbringen. Ich brauche niemanden außer dich in meinen Leben. Du bist die strahlende Sonne in meiner düsteren Welt. Aber ohne dich will ich nie wieder sein."

Seufzend gehe ich noch einmal vor ihm auf die Knie mit meinen alten Knochen. Ein Lächeln ziert sein Gesicht und allein dafür lohnt es sich.

"Dieser Ring ist besonders wertvoll für mich. Er gehörte eigentlich meiner leiblichen Mutter. Nach ihrem Tod blieb mir nichts von ihr außer der Ring. Sie hätte gewollt, dass die Liebe meines Lebens ihn am Finger trägt. Park Jimin, willst du mich heiraten?"

"Ja, ich will! Ich will dich endlich heiraten."

Shall we? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt