Kapitel 12

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Yoongi

"Yoongi-Hyung..."

Jimin steht mit verschränkten Armen an der großen Holztür. Dabei sieht er mich leicht gereizt und fragend an.
Sofort fühle ich mich schuldig und hoffe, dass Jimin es nicht falsch interpretiert. Seolhyun, die inzwischen wieder steht, dreht sich um und sieht Jimin mit einem undefinierbaren Blick an.

"Du bist doch der vom letzten Mal, richtig?" In ihrer sonst immer so freundlichen Stimme hört man, dass sie gerade wohl nicht mehr so gut gelaunt ist.
Mein eigentlich schüchterner Jimin stößt sich von der Tür ab und bleibt vor Seolhyun stehen. Seinen Augen funkeln bösartig. Was mir schon ein klein wenig Angst macht, da ich sowas nicht von ihm kenne.

"Zuallererst lautet mein Name Park Jimin. Der Verlobte von Min Yoongi. Dazu bin ich derjenige, der ihn zum Stöhnen bringt, sobald ich ihn reite."

Seolhyun und mir entgleisen die Gesichtszüge, während Jimin frech anfängt zu grinsen und sich auf die Zunge beißt. Meine Wangen werden plötzlich rosa, die ich versuche zu verdecken, weil es mir ziemlich peinlich ist.
Es scheint ob Seolhyun noch etwas sagen wollte, doch sie öffnet ständig ihren Mund ohne, dass etwas herauskommt.
Der wohl gut gelaunte Jimin läuft an ihr vorbei auf dem direkten Weg zum Schreibtisch. Elegant setzt er sich auf die Ecke des Tisches, dann hält er mein Kinn fest und ich sehe ihn eingeschüchtert in die leuchtenden Augen. Verdammt, wieso muss sich seine Persönlichkeit immer wieder zwischen schüchtern und unglaublich sexy sein ändern!?

"Guten Tag, Hyung",flüstert er nahe an meiner Lippe. Mit dem Daumen streicht er mir über die Lippen und drückt mir dann seine süßen auf.
Wir bewegen unsere Lippen synchron aufeinander und müssen beide in diesen Kuss hinein lächeln.
Wenig später lösen wir uns voneinander. Jimin sitzt sich richtig hin, dabei bemerke ich, dass sein Selbstbewusstsein wohl wieder verschwunden ist.
Ich hätte ihn noch eine ganze Weile in den weißen T-shirt beobachten können, das ziemlich eng an seinem trainierten Oberkörper liegt. Außerdem trägt er eine schwarze zerrissene Hose, die schon so viel Haut von ihm preisgibt, dass es schon wieder verboten heiß ist und ich mir unbewusst über die Lippen lecke.

"Ich glaube, ich geh dann mal."

Seolhyun verbeugt sich leicht vor mir und würdigt Jimin keinen einzigen Blick mehr. Nachdem sie aus meinem Büro verschwunden ist, lehne ich mich zurück und schaue Jimin entschuldigend an. Dieser guckt nicht mich an, sondern auf ein Bilderrahmen, der in meinem Regal steht. Das Bild zeigt uns beide noch am Anfang unserer Beziehung.

 Das Bild zeigt uns beide noch am Anfang unserer Beziehung

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Lächelnd schaue ich es mir auch an. Unglaublich das dieses Bild mehr als 4 Jahre alt ist und wir beide sind immer noch so glücklich wie am ersten Tag.
Jimin steht vom Schreibtisch auf und setzt sich breitbeinig auf meinem Schoß. So dass wir uns ins Gesicht sehen können.

"Hyung, ich kann sie nicht leiden und ich hasse es, wenn so viele Frauen um dich herum sind."

Er versteckt sein Gesicht an meiner Halsbeuge, währenddessen ich ihn umarme und durch die Haare streiche.

"Glaub mir, ich auch nicht. Aber zerbrech dir deinen süßen Kopf nicht darüber, Liebling. Ich liebe nur dich, für Frauen interessiere ich mich nicht mal. Also mach dir keine Sorgen",sage ich um ihn aufzumuntern. Doch er spannt sich deutlich an.

"Das hat man gerade auch voll gesehen, dass dich Frauen nicht interessieren. Bist du dir sicher, dass du mir nichts beichten willst? Immerhin würde alles darauf hinweisen. Das von gerade eben, jeden Tag bis spät in die Nacht am Arbeiten und zwischendurch die neue Assistentin auf dem Schreibtisch vögeln, hab ich Recht!?"

Jimin sieht mich ausdruckslos und wütend an, was ich nicht nachvollziehen kann, wie um alles auf der Welt kommt er auf sowas!? Warum sollte ich ihn überhaupt anlügen? Er ist doch alles was ich hab und niemals wieder fast verlieren will! Etwas wütend stehe ich mit Jimin auf, der sich an mich klammert und so trage ich ihn zum Sofa, wo wir beide uns hinsetzen.

Ein paar Minuten bleibt es ruhig zwischen uns beiden. Niemand sagt etwas und Jimin sieht mich nicht einmal mehr an.
Dann hole ich tief Luft, nehme seine Hand in meine und streiche über den Verlobungsring, der im Licht leuchtet. Ich hab ihn noch nie davon erzählt, welche Bedeutung dieser Ring eigentlich für mich hat. Es ist das einzige, was mir von meinen leiblichen Eltern übrig geblieben ist. Deshalb wollte ich unbedingt, dass Jimin in bekommt. Er ist nicht nur wegen seinem Hohen Preis wertvoll, sondern weil ich durch ihn immer das Gefühl hatte, dass meine leiblichen Eltern mich selbst im Jenseits beschützen und beobachten.
Sie hätten Jimin genauso sehr geliebt wie ich es tue, deshalb hoffe ich dieser Ring wird ihn genauso beschützen wie mich früher.

"Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du auf sowas abartiges überhaupt kommst. Es tut mir ja Leid, dass ich unsere Beziehung mit meiner Arbeit zerstöre. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich betrüge! Erst recht nicht mit irgendeiner Frau, wenn ich doch schon dich in mein Leben habe, Jimin! Ich liebe dich, sag mir was ich machen muss damit du mir glaubst! Für dich tu ich doch alles, ich hätte ihr nicht auf den Arsch gucken dürfen. Es tut mir Leid, wirklich! Aber denk niemals wieder, ich würde dich betrügen, bitte!"

Verzweifelt halte ich seine Hand fester in meine, so dass ich schon angst habe ihm weh zu tun. Als er nach zwei Minuten immer noch nichts sagt, hebe ich mit meiner anderen Hand seine Kinn hoch. Seine Augen sind gefüllt mit Tränen, die jeden Moment aus ihm heraus fließen werden.
Schnell wischt er sich über seine leicht geschwollenen Augen bevor er mich wieder ansieht.

"Sorry, Hyung. Du hasst es mich weinen zu sehen und es tut mir auch Leid, das alles zu behaupten. Heute bei der Arbeit war Hoseok so komisch zu mir, so war er sonst nie zu mir. Die ganze Zeit hat er gemeint, er würde mir leid tun. Hier sind so viele weibliche Angestellte, es wäre fast unvorstellbar, dass du mich nicht betrügen würdest. Dann hat er mir von der neuen Assistentin erzählt, die angeblich viel Zeit mit dir verbringt. Viel Zeit mit dir, die wir nicht haben. Natürlich hab ich Hoseok nicht geglaubt, aber er meinte ich soll es mit meinen eigenen Augen sehen. Dann komm ich hier her und sehe dieses Bild was nicht mehr aus meinen Kopf will. Ich.."

Ich unterbreche ihn mit einem langen sanften Kuss, den er auch erwidert.
Als wir uns voneinander lösen ziehe ich ihn sofort wieder in meine Arme. Auch wenn ich gerade einen starken Hass gegenüber J-Hope empfinde, Jimin ist wichtiger und so hoffe ich ihn wieder beruhigen zu können.

"Hyung, wann haben wir endlich wieder nur uns beide? Kein Stress, keine Arbeit nur uns beide",flüstert Jimin und streichelt meinen Rücken.

"Spätestens wenn wir endlich am Altar stehen, Jagi."
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Es sind schon 3K reads. Vielen lieben Dank dafür & verzeiht diese depressive Stimmung in dieser Fortsetzung.
Irgendwelche Wünsche für ein 3K spezial? :)

Shall we? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt