Kapitel 44

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Jimin's Mutter POV

*Flachback*

"Wenn Sie mich fragen, dann haben Sie als Mutter deutlich versagt. Wahrscheinlich nur, da Ihre eigene Kindheit nicht toll gewesen ist. Hab ich recht? Sind Sie wirklich unzufrieden mit Ihrem Sohn, oder nur mit sich selbst und lassen das an ihm aus. Jimin hat mein ganzes Leben verändert, durch ihn liebe ich es jeden Morgen aufzustehen, weil ich ihn sehen werde. Außerdem liebe ich ihn, etwas was sie nicht können. Wenn Sie sich bei ihm entschuldigen wollen, dann kommen Sie ruhig zum Ahn Grundstück. Meine Familie wird Sie wegen ihrer Beleidigung nicht anzeigen, vor Gericht hätten Sie sowieso keine Chance gegen unsere Anwälte. Also, ein schönes Leben wünsche ich ihnen noch. Ach und ... meiden Sie es auf diesem Sofa zu sitzen. Dort hat Ihr Sohn mich ziemlich hart durch genommen. Auf nimmer Wiedersehen."

Sobald ich die Bedeutung seiner Wörter verstand, stand ich rasch von unserem cremefarbenen Sofa auf.

Entsetzt weiß ich gerade gar nicht was ich sagen soll. Wütend balle ich meine Hand zur Fast, bereit diesem Jungen meine Meinung ins Gesicht zu schreien.
Allerdings ist dieser schon weg, als ich mich umdrehe.

"Was ist das heute für ein Tag!? Erst ruft das Krankenhaus an, dann erfährt man das der eigene Sohn auf Jungs steht und jetzt muss ich mir auch noch eine neue Couch besorgen!? Sag du doch auch mal etwas!",schreie ich und lass all meine Wut an meinen nutzlosen Ehemann aus.

"Was deiner Meinung nach soll ich bitte sagen? Unser Sohn ist Homosexuell! Ändert das jetzt irgendwas an unserm Jimin!?",brüllt mein Ehemann mich an.

Fassungslos schaue ich ihn an, so spricht niemand mit mir. Absolut niemand.

"Warte, wie hast du gerade mit mir geredet ich-"

"Halt doch bitte einfach den Mund! Ich hab mich viel zu lange von dir rumschubsen lassen! Denkst du mich interessiert, dass mein Sohn ein Freund hat? Natürlich nicht, da das nun mal was ganz normales ist. Mein Sohn soll ganz normal sein Leben führen können. Ich bin froh, dass er in Gegensatz zu mir jemand richtiges gefunden hat! Das einzige was dich interessiert bist du selbst. Es muss immer um dich gehen! Mir reicht es, ich will die Scheidung!"

"Was für eine Scheiding bitte!? Unsere ganze Ehe war nicht mal echt! Wir haben doch nur geheiratet, weil du mich geschwängert hast und unsere Eltern es wollten!"

Empört kreische ich laut herum, mir egal, ob Nachbarn auf uns Aufmerksam werden. Rasch ziehe ich meinen Ehering vom Fingern und werfe ihn zu meinen Ex-Mann.

"Geh, nichts hält dich auf. Geh schon! Niemals will ich dich wieder sehen, verstanden!?"

"Schön. Das beruhigt auf Gegenseitigkeit!"

An diesem Abend verlor ich zwei Dinge in meinen Leben.

Ich verlor meinen Ehemann, auch wenn unsere Ehe nie aus echter Liebe bestand, und meinen einzigen Sohn, da dieser auf Männer steht.

--------------

Vor siebzehn Jahren lernte ich ihn in einer Bar kennen. Seitdem war ich kein einziges Mal wieder 'einen Trinken'. Dieser Ort ist immer noch besser, als alleine zu Hause in meinen Kummer zu ertrinken. Entmutig schaue ich tief in mein Glas hinein.

Früher wollte ich um die Welt reisen, viele Sprache lernen, glücklich sein und irgendwann auch heiraten. Doch wie hätte ich wissen können, dass alles schief geht?
Jetzt bin ich wieder auf mich allein gestellt, niemand ist noch da, der mich unterstützen würde.
Die Tür der Bar wird aufgeschwungen, ein kalter Wind weht rein und automatisch fange ich an zu frieren. Neugierig sehe ich über meine Schulter, um zu sehen, wer nun gekommen ist. Überraschenderweise eine junge Frau wahrscheinlich Mitte zwanzig Jahre bis Anfang dreißig.

Shall we? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt