Kapitel 2 ✔

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Erschöpft, vom Vortag, öffnete ich meine müden Augen und sah mich leicht benommen in meinem Zimmer um. Als ich ein nervenaufreibendes klopfen vernahm seufzte ich genervt und setzte mich langsam in meinem Bett auf. Dabei stellte ich fest, dass ich nicht in meinem Nachtgewand geschlafenhatt, sondern in meinem Kleid welches ich noch vom Vortag an hatte. Ich wusste zwar nicht was los war, dennoch hätte ich noch etwas mehr Schlaf nötig gehabt. Da ich immer noch müde war.

Mit einem leisen Gähnen stand ich von meinem Bett auf und ging zu meinem Spiegel, welches neben meinem Schrank stand. Das nervende Klopfen hatte ich bereits wieder in den Hintergrund gedrängt. Ich erschrak, als ich vor dem großen Spiegel stand und mich in ihm sah.

Ich sah fürchterlich aus, der gestrige Tag hatte mich wohl doch mehr gequält als gedacht. Meine Augen waren vom vielen weinen rot angeschwollen und meine Haare sahen mehr wie ein Vogelnest aus, als wie gewohnt perfekt sitzend. "Es wird gewiss eine halbe Ewigkeit brauchen bis sie wieder perfekt sitzen" seufzte ich leise und schloss kurz erschöpft meine Augen.

Erneut ertönte ein lautes Klopfen an der Tür. "Weshalb waren Wachen vor meinem Zimmer postiert, wenn sie nicht einmal eine Einzelne Person aufhalten und etwas unternehmen können" seufzte ich und rief ein müdes dennoch deutliches "Herein". Eine viel zu aufgeregte Milla sprang in mein Zimmer und schloss schnell die Tür hinter sich.

"Lady Mariko!!" rief sie aufgeregt und sah mich breit grinsend an.
"Wa... Lady Mariko geht es euch nicht gut? Was ist geschehen?" fragte sie mich besorgt, als sie mich genauer betrachtet hatte und mein heutiges Auftreten vernahm.

"Ich... Es geht mir gut Milla. Ich konnte nur nicht schlafen." Mit skeptischen Blick musterte sie mich ausgiebiger als zuvor.

"Milla! Weshalb kamst du zu mir?" fragte ich sie bevor sie mich noch ausfragen wollte. "Äh... oh" etwas irritiert schüttelte sie ihren Kopf und grinste mich wieder aufgeregt an. "Also... der Lord veranstaltet einen Ball, es hieße erst in einigen Tagen jedoch wurden die Pläne gewaltig geändert. Da der 'hohe' Besuch schon in zwei Tagen eintreffen wird, muss alles morgen Abend fertig werden. Die Gäste, die Dekoration, das Essen und und und" erklärte sie mir. "So schnell ist es doch nicht möglich einen Ball zu veranstalten, immerhin kommen einige Lords und Ladys, sowie andere hohe Besucher von weit her und benötigen einige Tage"

"Ihr habt recht, dennoch war es ein Befehl eures Vaters und es werden nur die Gäste der unmittelbaren Nachbarschaft dazu eingeladen und die übrigen bekommen eine Einladung zu einem anderen Tag und eine Entschuldigung, sowie ein kleines Geschenk" erklärte sie mir genauestens.

"Das... nein" betrübt sah ich aus dem Fenster. "Lady Mariko? Was habt Ihr denn?" fragte Milla und sah mich erneut besorgt an.

"Sagt meiner Schwester, dass ich sie unverzüglich sprechen möchte" murmelte ich und sah weiterhin aus dem Fenster. "Wie Ihr wünscht MyLady" hörte ich sie noch sagen bevor sie mein Zimmer verließ.

"Weshalb brach er das Versprechen" zischte ich sauer und trat von dem Fenster zurück. "Das kann er doch nicht machen, er hat es doch versprochen" redete ich weiterhin mit mir selbst und ging aufgebracht durch mein Zimmer.

Plötzlich klopfte es an der Tür. "Nein" zischte ich wütend und sah erneut aus dem Fenster. Jetzt konnte ich einfach mit keinem sprechen.

"Ich hatte gedacht du möchtest mit mir sprechen" lachte eine mir allzu bekannte Stimme. Das hatte ich doch tatsächlich vergessen... "Oh, du bist es. Verzeiht mein Verhalten, liebste Schwester" murmelte ich erschöpft und sah sie traurig an. "Was ist denn nur los Mariko? Deine Zofe, Milla berichtete mir bereits, dass es dir nicht gut ginge und wie ich sehe hatte sie nicht ganz unrecht." sagte sie besorgt und kam auf mich zu.

"Ach, Arami mir geht es doch blendend" lächelte ich spöttisch.
Sie seufzte "Ich sehe doch wie sehr du leidest Mariko. Doch wenn du es mir nicht sagst kann ich dir nicht helfen"

Traurig sah ich zu Arami "Er hat es mir doch versprochen und nun bricht er es" schluchzte ich erneut und ließ meinen Tränen freien lauf. "Oh Mariko" Arami zog mich in eine lange Umarmung und versuchte mich zu beruhigen. "Warum bricht er das Versprechen?" fragte ich sie unter Tränen. "Ich weiß es nicht Mariko. Ich weiß es nicht" murmelte meine zwei Jahre ältere Schwester. "Eigentlich sollte ich die Erste sein" murmelte sie, ein kleiner Hauch von Enttäuschung schwank in ihrer Stimme mit.

"Jedoch wollte der Lord nur dich"

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