Rosenzauber

Kapitel 29

"Hast du gut geschlafen?" wollte Rayan wissen als wir im Speisesaal saßen und frühstückten. Cleoette und Leo schliefen anscheinend noch. "Gut danke und Ihr MyLord" lächelte ich ihn an. Er seufzte und fuhr sich durch sein rabenschwarzes Haar. "Rayan genügt mir, Mariko"
Artig nickte ich doch zögerte einen Moment bis ich mich überwand "Ähm wie hast du geschlafen Rayan?" fragte ich noch einmal und lächelte ihn schüchtern an.

Warum bitte bin ich jetzt nur so schüchtern gegenüber von ihm?

"Einigermaßen. Hast du Lust mit mir auf den Marktplatz zu gehen?"

Meine Augen wurden größer und ich hätte schwören können das sie vor Freude leuchteten "Ja sehr gerne sogar" ich hielt mich noch rechtzeitig zurück, sonst hätte ich bestimmt vor freude im Saal getanzt und wäre herum gesprungen. "Das freut mich! Wir treffen uns in einer Stunde vor dem Eingang und zieht etwas bequemes an" grinste er amüsiert und stand auf. "Bis später Liebste" waren seine letzten Worte bevor er aus dem Raum trat. Schnell schnappte ich mir noch eine Traube und ging lächelnd in mein Gemach.

Luise half mir aus diesem feinen Kleid und besorgte mir ein Ausgehkleid, welches wirklich angenehm zu tragen ist und meine Haare lasse ich heute  offen. Aufgeregt ging ich zu unserem Treffpunkt, wo bereits Rayan, mit dem Rücken zu mir, stand. Grinsend schlich ich mich zu ihm, bedacht darauf das er mich nicht bemerkte. Ich legte einen Finger auf meine Lippen damit die Wache mich nicht verriet. "Hey" hauchte ich in sein Ohr als ich direkt hinter ihm stand, doch er reagierte anders als erwartet. Schnell drehte er sich grinsend zu mir und packte mich und zog mich enger zu sich. "Was sollte das werden, wenn es fertig ist" lachte er unterdrückt.

Gespielt beleidigt drehte ich mein Gesicht von ihm weg, was schwieriger war als erwartet, da er direkt vor mir stand, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

"Ich wollte dich erschrecken" murmelte ich kaum hörbar und beobachtete die Menschen im Hof um Rayan nicht anzusehen. "Das wird nicht geschehen meine Liebe. Mich hat nie jemand erschreckt und damit fängst du ganz bestimmt nicht an" grinste er und gab mir einen kurzen, hauchdünnen Kuss auf die Wange und ließ mich los. "Kommst du oder möchtest du hier bleiben?" fragte er mich plötzlich worauf ich mich zu ihm drehte. "Ähm... Ich komme doch" meinte ich und ging zu ihm.

"Und übrigens... du siehst wunderschön mit deinen offenen Haaren aus. Solltest du öfters so lassen" grinste er und legte seine Lippen auf die Meine.

Wir saßen in der Kutsche, da Rayan meinte ich solle nicht auf einem Pferd in das Dorf reiten aber da ich mich geweigert hatte weil er reiten durfte und ich nicht, hatte er seufzend nachgegeben, aber nicht das ich selbst reizen durfte sondern das er ebenfalls in der Kutsche mitfuhr. Zwar hatte ich dies nicht geplant aber besser als  allein in einer Kutsche.

"Warst du bei Sebastian?" wollte er plötzlich wissen und sah mir dabei intensiv in die Augen. "Ja" sagte ich und sah aus dem Fenster. Zwar mochte ich Rayan nun mehr, doch zu heiraten gefiel mir noch nicht so ganz. Es war ein komisches Gefühl zu wissen das man in wenigen Tagen bereits mit einem Mann verheiratet ist und man noch nicht einmal eine Wahl hatte, ob man ihn möchte oder nicht. Und dann noch dazu, war da die Hochzeitsnacht die mir schon irgendwie Angst machte. Nervös spielte ich mit meinen Händen und versuchte Rayan nicht anzusehen.

"Was ist los, Mariko?" fragte Rayan und zwang mich, indem er seinen Daumen und Zeigefinger unter mein Kinn platzierte, ihn anzusehen.

Ich wollte ihm nichts sagen, dazu hatte ich viel zu viel Angst, er hatte mir bereits gezeigt wer hier das sagen hat. "Ni-nichts" wisperte ich und ignorierte den Drang in Rayans smaragdgrünen Augen zu versinken.

"Was habr ich dir gesagt, wie ich zu Lügen stehe. Kleine Mariko" hauchte er auf meine Lippen.

"Ich ich... Ich..."
"Mensch Mariko rede doch mit mir!"
Er klang wenig begeistert, fast schon wütend. Verzweifelt fuhr er sich durch sein Haar und sah mich aufmerksam an.

"Ich..."
Bevor ich weiter sprechen konnte blieb die Kutsche stehen. "Komm Rayan, die sind da" lächelte ich gespielt. "Nein erst sagst du..."

"Bitte! Ich sag es dir später wenn wir zurück sind. Versprochen"