Kapitel 42

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"Hey Mariko! Mariko wo bist du denn?" rief jemand und ich schrack auf. Wo bin ich denn? Überall um mich herum lagen Bücher, in Regalen sowie auf dem Boden. Ach ja, ich bin ja in der Bibliothek und wollte mich etwas erkundigen über Rayans Familie aber so besonders viel hatte ich leider nicht herausfinden können. Nur das... "Mariko!" erklang Rayans genervte Stimme und kam immer näher. Was sollte ich jetzt machen? Soll ich die ganzen Bücher verstecken und so eine nervige Diskussion mit ihm vermeiden oder sollte ich alles so lassen damit Rayan sehen kann was ich gemacht hatte und wir eine nervige Diskussion haben werden? Also was sollte ich tun? "Mariko!" Okey ich entscheide mich für die erste Variante. Schnell nahm ich einige Bücher und stellte sie schnell wieder in die Regal hinein und nahm mir dann wahllos ein Buch.

"Da bist du ja! Warum antwortest du nicht wenn ich dich rufe!" fauchte er gestresst und fuhr sich durch sein Haar. "Rayan ich habe hier nur etwas gelesen und außerdem warum hast du mich denn gesucht?"

"Nur etwas? Ist das dein Ernst?" keifte er mich sauer an und fuhr sich wieder durch sein Haar.

"Was hast du denn nun schon wieder für ein Problem mit mir" fauchte ich verärgert über sein Verhalten. "Pass bloß auf was du sagst!" knurrte er bedrohlich und kam auf mich zu. "Du hast verdammt nochmal das Abendessen verpasst und sonst habe ich dich heute nur am Frühstück gesehen. Es wusste niemand wo du bist, erst als ich Leo vorher gesehen hatte, konnte er mir sagen wo du dich vielleicht herum treibst" zischte er und sah mich aus zusammengekniffenen Augen wütend an. "Was? Abend? Das das kann doch nicht sein, ich bin doch höchstens zwei bis drei Stunden hier gewesen" murmelte ich entsetzt und sah auf den Boden. Das kann nicht sein, ich hätte doch bemerkt wenn ich so lange hier sitzen würde. Okey vielleicht hätte ich es doch nicht bemerkt. Wie auch? Ich hatte ja nicht einmal eine Uhr hier.

Als ich wieder meinen Kopf hob um Rayan anzusehen, fuhr er sich wieder gestresst durch sein Haar und seufzte. Wie oft macht er das denn am Tag, nicht einmal ich würde so oft mein Haar anfassen. "Komm" forderte er mich auf, schnell nickte ich ihm zu und folgte ihm brav, bis wir vor dem Speisesaal ankamen. "Was wollen wir denn hier?" wollte ich wissen und sah ihn fragend an. "Na was wohl? Du hast heute nichts gegessen" brummte er und ging hinein, die Wachen hatten uns die Tür geöffnet. Wir setzten uns still schweigend an den Tisch, wo bereits einiges an Essen stand. "Iss" forderte er mich auf und beobachtete mich aufmerksam. Zögerlich fing ich an, an meinem Fleisch herum zu schneiden bis ich mir ein Stück in meinen Mund schob. Unwohl unter seinem ständigen Blicken kaute ich nervös auf dem Stück herum und würgte es anschließend hinunter, bevor ich mich genervt Rayan zuwandte. "Warum starrst du mich ununterbrochen an?" fragte ich ihn mit normaler Stimme und stocherte in meinem Essen herum während zu ihm sah.

"Nichts" murmelte er abwesend. Verwirrt runzelte ich die Stirn und fragte mich was er nur hatte.

"Rayan?" fragte ich nun sanfter und beobachtete ihn aufmerksam. Als er plötzlich erschrocken leicht zusammen zuckte und mich aus müden Augen anstarrte fing ich an mir Sorgen um ihn zu machen. Das ist doch nicht normal bei ihm, so hatte er sich doch auch noch nie verhalten. Das ist nicht der Rayan den ich kennen gelernt hatte, irgendetwas musste vorgefallen sein.

"Rayan sag mir jetzt bitte was los ist?" forderte ich ihn mit fester Stimme auf. Verärgert fuhr er sich durch sein Haar und sah mich besorgt an. "Es wurden gestern Abend Rebellen in der Nähe gesichtet und es sieht so aus als würden sie irgendetwas Vorhaben deshalb habe ich beschlossen das du und Cleo zu deinen Eltern fährt bevor noch etwas geschieht und ihr hier seid!" erklärte er und stützte seine Arme am Tisch ab. "Du kommst aber mit oder?" fragte ich unsicher nach und hoffte insgeheim das er mitkam und nicht hier bleiben möchte. "Nein werde ich nicht! Ich muss hier bleiben und eine Lösung finden damit es nicht eskaliert aber ich werde auf mich achten, versprochen" grinste er mich süß an und zwinkerte mir zu. "Okey" murmelte ich leicht besorgt und nickte leicht zur Bestätigung.

Als 'wir' mit dem Essen fertig waren gingen wir wieder einmal getrennte Wege. Seufzend ging ich in unser Schlafzimmer um mir einfach ein Buch vom Regal zu schnappen und mich gemütlich in das Bett zu setzen und das Buch zu lesen.

Als die Tür langsam aufging, erschrack ich kurz als Rayan hinein trat. "Puh... du bist es" atmete ich erleichtert aus und fasste mir an mein Herz. Es ist ein Wunder das ich noch nicht an Herzversagen gestorben bin, so wild wie mein Herz immer schlägt. "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken" entschuldigte er sich murrend und ging ins Zimmer.
"Ist etwas passiert?" fragte ich irritiert über sein Verhalten und sah ihn fragend an. Er jedoch antwortete mir nicht sondern zog sich einfach stumm sein Hemd und seine Hose aus, um sich kurz darauf einfach ins Bett, neben mich zu schmeißen. "Rayan?" fragte ich, legte das Buch aus meiner Hand auf das Nachtkästchen und legte mich so neben ihn hin damit ich ihn ansehen konnte. Doch er ließ seine Augen geschlossen und ich was tat ich? Ich starrte ihn einfach an. Seine geschlossenen Augen, seine langen Schwarzen Wimpern und seine vollen Lippen. Seine Lippen die ich so gerne berühren will, sei es mit meinen Fingern oder mit meine Lippen. "Rayan" hauchte ich als ich ein Stück weiter zu ihm rutschte, doch er reagierte immer noch nicht. Er lag auf seinem Rücken und er hatte seinen Arm auf seiner Stirn abgelegt. Er schien jedoch nicht zu schlafen!

Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen rappelte ich mich auf, kletterte über Rayan und setzte mich auf seinen nackten durchtrainierten Bauch. Überrascht öffnete er seine Augen was mich nur noch mehr zum grinsen brachte, bügte mich zu ihm hinunter und legte meine Lippen sanft auf die Seinen. Kurz schien er überrascht doch das legte sich schnell wieder als er seine Arme um mich schlang um mich nur noch näher auf ihn zu pressen, sodass ich nun auf ihn lag und der Kuss immer intensiver und leidenschaftlicher wurde. Nach kurzer Zeit unterbrach ich widerwillig den Kuss, stemmte meine Hände an seine nackte Brust und sah ihn fragend, mit glühenden, so fühlte es sich zumindestens an, roten Wangen, an. Als er jedoch nicht reagierte und mich wieder zu sich ziehen wollte sagte ich mit fester Stimme "Nein, zuerst sagst du mir was jetzt schon wieder los ist!". Kurz sah er mich irritiert an, doch schnell grinste er mich an, doch sagte weiterhin nichts.

"Es ist nichts, wirklich! Es war heute wiedermal alles extrem stressig" seufzte er und fuhr sich durch sein Gesicht bevor er mich wieder mit einem erschöpften Lächeln ansah.

"Oh... das Rayan" murmelte ich und sah ihn leicht besorgt an. Ich hatte keinen Plan was ich sagen könnte oder wie ich jetzt reagieren sollte. Ich schmiss mich auf die Seite, direkt neben Rayan und sah ihn besorgt an.
Er schenkte mir noch ein warmes Lächeln bevor er sanft über meine Wange strich und seine Arme um mich schlang. "Schlaf jetzt" murmelte er leise und hauchte mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn bevor er selbst seine Augen schloss.

Unwillkürlich stall sich ein Lächeln auf meine Lippen als ich an etwas dachte. Rayan lag direkt neben mir, der Mann in den ich verliebt bin, nein... ich bin nicht verliebt.

Ich liebe ihn!
Ich liebe diesen Mann.
Ich liebe dich Rayan!

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