Rosenzauber

Kapitel 44 (Rayans Sicht)

"Deine Schwester, sie sie... ist verschwunden. Wir vermuten das sie von den selben Leuten entführt wurde die dich damals entführt hatten" sagte ich und sah mir meinen kleinen Engel besorgt an. Eigentlich wollte ich ihr diese Nachricht ersparen, doch hätte ich es ihr verheimlicht und sie hätte es doch irgendwie herausgefunden dann würde sie mich hassen, auf ewig. "Nein,... nein das.. das stimmt nicht, das kann nicht stimmen! Bitte Rayan! Bitte sag, dass das ein Witz sein soll, bitte..." schluchzte sie verzweifelt und sah mich verzweifelt an. In ihren so schönen blauen Augen spiegelte sich ihre Angst, Verzweiflung und Besorgnis wegen ihrer Schwester. Sie muss sie sehr lieben. "Mariko..." fing ich an doch sie fing nur noch mehr an zu weinen, was mir im Herzen weg tat sie so sehen zu müssen. Ich wollte nicht das sie leidet, ich würde ihr so gerne ihre Trauer nehmen doch ich konnte nicht so gern ich es auch wollte. Ich verstand sie besser denn je, selbst ich hatte diese Trauer noch in mir doch ich zeigte es seid langem nicht mehr.

"Nein... Nein, Nein, Nein...." schluchzte  sie und wurde zu Ende immer leiser bis sie komplett verstummte und plötzlich zur Seite kippte. Schnell lief ich die paar Schritte auf sie zu und konnte sie nur knapp auffangen, bevor sie auf den Boden gefallen wäre. Vorsichtig hob ich sie hoch und ging auf die Tür zu, öffnete sie und trat hinaus, wo mich auch gleich Max und Jorin überrascht ansahen bis ihr Blick auf Mariko glitt. "Was? MyLord?" Jorin sah mich aus einer Mischung aus Besorgnis, Verwirrung und Entsetzen an. "Ich hab ihr das mit ihrer Schwester erzählt" seufzte ich. "Holt bitte Corinna und schickt sie in mein Zimmer, sofort!" befahl ich und ging durch die Gänge bis ich bei unserem Zimmer ankam und mir Leo und Jerry ohne ein Wort die Tür öffneten. Auch wenn es für andere merkwürdig war das ich fast all meine Leute bei ihrem Namen kannte, war es für mich normal.

Langsam und vorsichtig legte ich meine kleine Prinzessin auf das Bett, deckte sie zu und wartete ungeduldig auf die Ärztin Corinna. Sie war die Tochter unseres früheren Arztes und besten Freund meines Vaters, Mako. Wir hatten sie eingestellt als Mako starb. Ein klopfen ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken und ich sah auf die Tür. "Ja" rief ich, es wurde die Tür geöffnet und eine abgehetzte Corinna kam herin gestürmt. "Lord Rayan! Ihr habt mich her rufen lassen" atmete sie unregelmäßig und sah mich erschöpft und außer Atem an. "Ja! Mariko ist bewusstlos geworden" brummte ich und sah sie abwartend an, was sie dann auch nach kurzem zögern verstanden hatte und zu Mariko ans Bett ging. "Könntet Ihr bitte aus dem Raum gehen? Ich müsste sie in Ruhe untersuchen können" murmelte sie abgelenkt worauf ich murrent den Raum verließ, damit es Mariko schnell besser ging.

Genervt und ungeduldig zugleich lief ich den Flur zum tausendsten mal auf und ab, sogar Leo und Jerry schienen von mir genervt zu sein sagten jedoch kein Wort was momentan auch besser für die zwei war. Langsam wurde die Tür zu Marikos und mein Gemach geöffnet und Corinna kam hinaus, genau auf mich zu. "Und? Wie geht es ihr" wollte ich sofort wissen und sah sie genervt an. Im Gegensatz zu ihr war ihr Vater leichter zu ertragen da er nicht immer alles unnötig in die Länge zieht. "Ihr geht es besser, sie ist sogar wach aber es wäre besser für sie wenn sie derzeit keine Neuigkeiten zu Ohren bekommt was ihr womöglich schaden würde." erklärte sie zu Ende. Ich nickte ihr noch kurz dankend zu und ging zu Mariko ins Zimmer. Sie saß benommen im Bett und starrte mit einem leeren Blick und matten blauen Augen aus dem Fenster. Seufzend ging ich zu ihr und setzte mich an den Bettrand direkt vor Mariko, doch sie starrte weiterhin starr gerade aus. "Mariko wir versuchen alles was in unserer Macht steht um deine Schwester zu finden." versuchte ich sie etwas aufzuheitern. Sie sah langsam zu mir und ein Funken Hoffnung blitze in ihren Augen auf, doch verschwand so schnell wieder wie es kam.

"Du musst wissen, Prinzessin... Ich habe sehr viele und gute Kontakte" sagte ich noch was sie leicht lächeln ließ. "Danke" hauchte sie so leise das ich es fast nicht gehört hätte.

"Ach Kleine..." murmelte ich leise und grinste leicht. "Komm! Du musst noch deine Sachen packen. Es tut mir wirklich leid aber du..." Sie schüttelte betreten den Kopf was mich verstummen ließ. "Nein, ich möchte  jetzt nicht zu meinen Eltern. Bitte Rayan bitte lass mich hier, bitte" sie sah mich flehend an und setzte sich nun auch an den Bettrand. "Mariko das kann ich nicht zulassen. Es ist gefährlich, sehr sogar und ich möchte dich nicht verlieren, nicht schon wieder!"

"Aber Rayan ich kann nicht, nicht wenn meine Schwester..." sie brach plötzlich mitten im Satz ab und schluchzte und sah mich mit ihren wässrigen Augen an.

Seufzend gab ich nach und sah in ihr in ihre wunderschönen Augen. "Na gut aber wenn dir irgendetwas komisch vorkommt kommst du sofort zu mir und du bleibst ab sofort entweder in meiner Nähe oder bei deinen Leibwächtern"  sofort nickte sie heftig und sprang förmlich in meine Arme. "Danke" schluchzte sie wieder und vergrub ihr Gesicht in meine Brust. Beruhigend strich ich ihr über den Kopf und flüsterte ihr beruhigende Worte zu, damit sie sich langsam wieder beruhigte.

Als ich mir sicher war das sie schlief, legte ich sie vorsichtig zurück in das Bett und deckte sie zu. Ich sah ein letztes Mal zu ihr und ging dann hinaus. Am liebsten würde ich ja noch bei ihr bleiben doch leider hatte ich noch Pflichten die ich nicht so einfach verschieben konnte, so wie die Sitzung der 5 Länder.

Seufzend betrat ich den Raum und sah sie gewohnt mit meiner finsteren Miene an. Hier konnte und durfte man keine Gefühle zeigen sonst wäre man verloren aber noch schlimmer ist es wenn man der Jüngste hier ist.
Man muss ihren Ansprüchen genügen und alles richtig machen sonst wird man ersetzt und bei mir suchen sie nur nach einem Fehler egal wie klein er sein mag. Die wollen mich aus dem Kreis raus haben aber so leicht würde ich es ihnen auf gar keinen Fall machen.

"Schön das nun alle anwesend sind" knurrte ich und setzte mich auf meinen Stuhl. "Leo komm" rief ich und Leo trat in den Raum. Alle sahen ihn gespannt an. "Er ist ab sofort mein zweiter Berater" rief ich und sah alle am Tisch gespannt an. Sie sahen mich und Leo überrascht über meine Worte an. "Ist er etwa der verschwundene Leo, euer Bruder?" ertönte die Stimme des Grafen von Stonem. Ich nickte bestätigend "Ja so ist es. Er ist mein Bruder und ich hoffe das es in Zukunft keine Probleme geben wird" knurrte ich und sah den Grafen an.

"Auf gute zusammenarbeit"