Rosenzauber

Kapitel 4 ✔

Vor mir stand ein Mann mit rabenschwarzen, etwas zerzauste Haare, stechend smaragdgrüne Augen die mich interessiert musterten, breite Schultern, muskulösen Körper und ein schiefes Grinsen auf seinen vollen Lippen. Er sah aus wie ein Traum von einem Mann. Er war perfekt, doch würde ich ihn lieben?

"Guten Abend Lord Bradford schön euch wieder zu sehen" begrüßte ihn mein Vater und neigte leicht seinen Kopf. "Lord Hawking freut mich ebenfalls" der Mann neigte ebenfalls nur leicht seinen Kopf, plötzlich wandte er sich zu mir und grinste schief. "Wie ich sehe mit deiner liebreitzenden Tochter. Freut mich euch wieder zu sehen Lady Mariko" sagte er und hielt mir seine Hand entgegen. Ich jedoch starrte nur in seine stechend grünen Augen. Wann hatten wir uns gesehen? Ich wusste es nicht obwohl solch schöne Augen würde ich doch wiedererkennen oder etwa nicht? Ich versuchte mich an irgendetwas zu erinnern, suchte in meinem Kopf alle, vorhandenen Erinnerungen ab, doch ich fand einfach nichts. Dieser Mann musste mich gesehen haben, nur ich hatte ihn nicht bemerkt.

"Mariko!!" zischte mir mein Vater leise zu, ich zuckte zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass mein Vater mich angesprochen hatte, erst als er zorniger wurde und dabei meine Schulter berührte.
Lord Bradford zog seine Augenbrauen zusammen und musterte mich, darauf wartend, dass ich ihm meine Hand hin hielt. Er seufzte genervt und zog sie wieder zurück. Er sich bestimmt, ich sei eine verzogene Göre, die alles bekam was sie wollte und sich nicht einmal die Mühe machte, sich angemessen zu verhalten aber ich konnte einfach nicht. Ich war wie erstarrt. Seine Augen sie schienen, als würden sie mich in ihren Bann ziehen. Kannte ich ihn tatsächlich?

"Lord Bradford verzeiht das unhöfliche Verhalten meiner Tochter, sonst ist sie nicht so" entschuldigte sich mein Vater wegen mir. Der Lord winkte ab "Sie ist sicherlich nur mit der Situation überfordert, nicht wahr?" hörte ich seine Stimme und sah seinen aufforderten Blick auf mir. Zögerlich nickte ich stumm, wieder seufzte er und beobachtete mich aus zusammen gezogenen Augenbrauen. Jedoch veränderte sich sein Blick als ich ihm ein kleines aber nervöses Lächeln schenkte. Ich wusste doch selbst wie prüde mein Verhalten war, jedoch hatte er Recht. Ich bin überfordert mit der ganzen Situation und das sollte ich an niemanden auslassen. Das gehörte sich nicht. Er war zwar der Grund dafür, dass ich heiraten musste aber ich sollte ihn erst einmal kennenlernen, bevor ich es nur noch schlimmer machte. Ich könnte daran sowieso nichts mehr ändern.

Ich sah in seine smaragdgrün leuchtenden Augen, die mich zu durchbohren drohten, sein Blick verfinsterte sich schlagartig.

Was hatte er denn jetzt? Hatte ich etwas getan? Gesagt oder ihn zu lange angestarrt? Ich musste wirklich alles falsch! Darin war ich wohl eine Meisterin.

"Dürfte ich euch zu einem kleinen Spaziergang ausführen?" fragte er an mich gewandt. Kurz zögerte ich und nickte leicht lächelnd. Mein Vater verabschiedete sich bei uns und wünschte uns noch viel Spaß.

Der Lord bot mir seinen Arm an, welchen ich gespielt lächelnd annahm, er sah mich weiterhin finster an.

Hatte ich etwas falsches getan?

Wir gingen in unseren Blumengarten, wo alle möglichen Blumen wuchsen und einige Bäume ein wenig Schatten boten wenn die Sonne gnadenlos hinunter brannte.

Ich bemerkte viel zu spät das ich mich von ihm losgemacht hatte und den Garten, wie jedesmal wenn ich hier war, mit großen leuchtenden Augen alles musterte und war somit nicht mehr neben, sondern hinter ihm. Als er plötzlich stehen blieb, bemerkte ich es erst viel zu spät und rannte in ihn hinein. Ich verlor mein Gleichgewicht, bereitete mich schon auf einen harten Aufprall vor, der jedoch nicht wie erwartet kam. Langsam öffnete ich meine Augen, welche ich vorhin geschlossen hatte und bemerkte erst jetzt, dass mich etwas warmes an meinen Oberarmen gepackt hatte und erblickte darauf einen belustigt grinsenden Lord. "Das kann ja was werden" hörte ich ihn leise lachend nuscheln.

Bitte was?

"Wie bitte? Ihr wolltet mich doch heiraten" zischte ich aufgebracht  und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, leider war er viel zu stark für mich. Dennoch versuchte ich weiterhin zappelnd mich von ihm zu befreien.
Es schien ihm zu stören, dass ich so herumzappelte denn er verstärkte seinen Griff, sodass es schon schmerzte.

"Ahh... lasst mich los. Ihr tut mir weh" jammerte ich und verzog schmerzlich das Gesicht. "Hör sofort auf zu zappeln" knurrte er aufgebracht und sah mich aus finster zusammengekniffene Augen an. Panisch, dass er mir etwas antun könnte, hörte ich auf zu zappeln und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

Abrupt ließ er mich los, sodass ich einige Schritte zurück taumelte und jetzt doch noch auf den Boden viel. Erst jetzt bemerkte ich dass heiße Tränen sich einen Weg über meine Wangen brannten und ich ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.

Würde meine Ehe mit ihm so aussehen? Das er mich schlagen könnte?

"Ich..." Er raufte sich aufgebracht durch sein Haar und blickte mich aus trüben Augen an.

Unerwartet hielt er mir seine Hand entgegen. Er war nun wieder wie ausgewechselt.