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Mein Vater war der coolste Mann überhaupt! Naja, vielleicht nach Barack Obama. Aber sicher einer der chilligsten Menschen die ich je kennenlernen durfte. Am Londoner Flughafen wartete er mit einer frischen Pizza und einem Milchkaffee auf mich (Gott sei Dank kam mein Flieger pünktlich!) und strahlte mich an. Ich umarmte ihn sogar, obwohl ich ihn ja kaum kannte. Das einzige, was underem perfektem Vater-Tochter-Zusammenwohnen noch im Weg stand, war, dass James (ich nennn ihn so) natürlich kein Deutsch konnte. Zwar war ich gut darin, aber ich hatte trotzdem unglaubliche Angst.

Während wir Auto fuhren, beobachtete ich James die ganze Zeit. Es schien mir, als sei ich ihm wie aus dem Gesicht geschnitten - und laut meiner Mutter war das nicht das einzige, in dem wir uns ähnelten. Es passierte nicht selten, dass ich etwas sagte oder tat und sie lachend den Kopf schüttelte und sagte: "Wie dein Vater!" Meine Mum war nicht sauer auf meinen Vater, weil er sich nicht um mich gekümmert hatte, denn wegen ihr hatte mein Vater sich damals von seiner Freundin getrennt. Dass aus dieser Urlaubsliebe ein Kind entstehen würde, hatte wohl keiner der beiden geahnt.

Als wir mit seinem schwarzen Porsche vor dem großen weißen Haus (das größte in dieser Straße), das schon fast einer Villa glich, hielten, drehte James sich doch wirklich knallhart zu mir um und fragte: "Are you still hungry? Do you want me to drive to McDonalds to get something to eat?" Lachend schüttelte ich den Kopf und bedankte mich auf Englisch. Nach dem anstrengenden Flug wollte ich nur noch schlafen. Wir stiegen aus und James trug meinen Koffer ins Haus. Ich hob meine Taschen und folgte ihm.

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