part one

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Zuerst mal ein herzliches Hallo an alle, die sich hierher verirrt haben! Dies ist meine dritte Geschichte. Sie bildet ein SpinOff zu meiner Geschichte "2 Boys 1 Love - zwei Frösche in der Realtität", im speziellen zum Kapitel "Ich bin nur betrunken!". Es geht, wie der Titel schon sagt, um den lieben Frodoapparat und den lieben LeFloid. Diese Geschichte ist in erster Linie für die tolle TanteFunnyBunny entstanden! Ich weiß noch nicht, wie lang diese Geschichte wird, vielleicht bleibt's auch bei 'nem OneShot, mal sehen. Ich möchte kurz anmerken: In meiner Geschichte ist Frodo NICHT mit Vanessa zusammen, Flo aber durchaus mit Ina. Das nehme ich mir heraus. Ich, als Journalist! (Wer die Anspielung versteht, bekommt 'nen Keks). Man nennt das auch künstlerische Freiheit.
Ansonsten: Viel Spaß!

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Flo PoV:
"Floooooooo?", nuschelte Frodo an meinem Ohr und klammerte sich an meinen Arm. "Ja, Maaaaax?", antwortete ich und klang genervter, als ich eigentlich wollte. Steven winkte mir und ging zu Felix und Jako, die am Esstisch saßen. Wir waren erst seit einer Stunde hier, aber mein bester Freund hatte sich schon so dermaßen zugesoffen, dass er eigentlich ins Bett gehörte. Irgendwie konnte ich ihn ja auch verstehen. Single, das schon seit einiger Zeit, irgendwie unglücklich in Vanessa verknallt (auch, wenn er das immer abstritt!). Da durfte man auch mal Frustsaufen machen. Betonung auf mal. Aber bitte nicht jedes Wochenende! Zumal ich ihn dann immer nach Hause bringen durfte. Und das bedeutete, dass ich grundsätzlich nüchtern war. Jetzt klammerte er sich an mich, als würde er umfallen, wenn ich ihn nicht festhielt. "Floooo, ick hab dich lieb!", erklärte er mir wild gestikulierend. "Ich dich auch, Frodo. Aber du solltest ma langsamer machen. Sonst kann ich dich in 'ner Stunde nach Hause bringen!", erklärte ich und hielt ihn um die Mitte herum fest. So stand er wenigstens halbwegs aufrecht. "Neeee, ick will noch gar nich' na' Hause!", rief Frodo und versuchte, sich aus meinem Klammergriff zu befreien. Ich seufzte. "Alter, halt still. Sonst ham wir dich gleich hier liegen!" Doch schon hatte Frodo sich aus meinem Arm gewunden und breitete die Arme aus. "Gaaaaar nich'! Ich kann noch voll grade stehen!", sagte er und kippte im selben Moment vornüber. Ich hätte ihn eiskalt auf's Parkett klatschen lassen sollen. Aber das brachte ich nicht über mich. Also fing ich ihn auf. "Huiiii", machte Frodo. "Was ist denn mit Frodo los?", fragte Marie, die plötzlich neben mir stand. "Ethanol is mit ihm los. Das Übliche", antwortete ich und klang wieder reichlich genervt. Marie nickte. "Vielleicht sollten wir ihm mal ein Wasser besorgen", sagte sie und wollte schon gehen. Doch Frodo hielt sie am Handgelenk fest. "Kein Wasser! Bier!", rief er und rannte an ihr vorbei zum Kühlschrank. In diesem Moment vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Ina.
'Ich geh' ins Bett. Gute Nacht, ich liebe dich.' Ich grinste in mich hinein. Wir hatten einen so unterschiedlichen Biorhythmus. 'Gute Nacht. Ich dich auch!', antwortete ich, dann spürte ich eine Hand auf meinem Arm. "Pack dat Handy weg! Wir spielen jetze Wahrheit oder Pflicht!", rief Frodo und zog mich zum Esstisch. Ernsthaft? Wahrheit oder Pflicht? Ich hasste dieses Spiel. Doch er hatte auch alle anderen zum Esstisch geholt - keiner sah besonders glücklich aus. "Alter, Frodo, lass dit", versuchte ich noch, ihn davon abzuhalten, doch er legte schon los.

Zu meiner Freude hatte keiner Lust auf das Spiel, sodass es relativ schnell vorbei war. Frodo hatte allerdings die Zeit genutzt und einige Schnäpse heruntergekippt, sodass ich ihn dringend nach Hause bringen wollte. Zumal ich selbst nicht mehr ganz so nüchtern war. "Manu, kannst du uns 'n Taxi rufen?", fragte ich Maries Mann. "Klar", nickte er und griff nach seinem Telefon. In der Zwischenzeit versuchte ich, meinen besten Freund in seine Jacke und aus der Wohnung zu bugsieren. "Komm Alter, wir fahren jetze ma' nach Hause!", erklärte ich ihm langsam. "Warum denn? Es is doch grade sooooo lustig!" Ich schüttelte den Kopf. "Es is' spät, wir sind müde. Manu ruft uns 'n Taxi und dann geht's ab ins Bett!" - "Ick will aber noch nich'!", rief Frodo und wirkte wie ein trotziges Kind. "Guck ma, wir sind fast die Letzten. Es ist doch eh nix mehr los!" Ich machte eine Handbewegung durch den Raum. Das stimmte zwar nicht ganz, aber die meisten hielten sich gerade auf der Terrasse auf, sodass man sie vom Eingangsbereich aus nicht sehen konnte. Endlich konnte ich Frodo die Jacke überziehen und ihn aus der Tür schieben.
Unten wartete bereits das Taxi auf uns. Ich schob Frodo auf die Rückbank und setzte mich selbst daneben. Wie üblich war ich beinahe wieder nüchtern und so half ich meinem Kumpel, sich anzuschnallen, nachdem ich dem Fahrer seine Adresse durchgegeben hatte. Während der Fahrt rutschte Frodo immer weiter auf mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Er war tief und fest eingeschlafen. Ich sah zu ihm herunter und strich ihm sanft die Haare aus der Stirn. Er wirkte so friedlich, wenn er schlief. Ich hoffte nur, dass ich ihn gleich unfallfrei die Treppe zu seiner Wohnung rauf bekommen würde. "Floooo?", murmelte er nach einiger Zeit. "Schläfst du heute bei mir?" Ich stutzte. Doch er sah mich von unten an und wirkte irgendwie unglücklich. "Aber klar", antwortete ich. Aus einem mir unerklärlichen Grund brachte ich es nicht über mich, ihm diesen Wunsch abzuschlagen. Schnell schrieb ich Ina eine SMS. 'Schlafe bei Frodo, ihm geht's irgendwie nicht gut. Wir sehen uns Morgen!' Wahrscheinlich würde sie die SMS sowieso erst nach dem Aufstehen lesen.
Inzwischen waren wir an Frodos Wohnung angekommen. Nachdem ich den Fahrer bezahlt hatte, stieg ich aus, um Frodo aus dem Auto zu helfen. Der Hobbit schlief allerdings immer noch seelenruhig. "Hey, Frodo, aufwachen. Wir sind da! Frodo! Frodse! Max! Herr Krüger!" Endlich öffnete er die Augen. "Sinwirschonda?", nuschelte er. Ich nickte und half ihm beim Abschnallen. Die Stufen zu seiner Wohnung erschienen mir endlos. "Alter, kannste ma aufhör'n, dich so schwer zu machen?!", fluchte ich, als er sich immer weiter auf mich sinken ließ. "Ick bin gar nich' schwer!", entrüstete er sich, machte aber keine Anstalten, selbstständiger zu laufen. An seiner Wohnung angekommen, fuchtelte er sinnlos mit dem Schlüssel herum und ließ ihn schließlich fallen. Ich seufzte. Langsam nervte es. Ich würde mal ein ernstes Wörtchen zum Thema Alkoholkonsum und Verantwortungsbewusstsein mit ihm wechseln müssen - natürlich, wenn er wieder nüchtern war. Schnell hob ich den Schlüssel auf und öffnete die Tür. Ich schob meinen besten Freund in die Wohnung und weiter in sein Schlafzimmer. "So, Klamotten aus und ab ins Bett!", ordnete ich an. Er sah mich mit großen Augen an. "Flo, du bist mein bestester Freund!" Dann warf er die Schuhe und das Hemd in hohem Bogen von sich. "Ick wüsst' nich', wat ick ohne dich mach'n würd'", erklärte er mir lallend. Ich stand vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt. Ich wusste, ich würde erst schlafen gehen, wenn er sicher im Bett lag. Seine Worte schmeichelten mir dennoch - immerhin sagte man Betrunkenen ja nach, dass sie immer die Wahrheit sagen würden. "Flo?", fragte Frodo nun und nestelte an seiner Gürtelschnalle herum. "Ja?", fragte ich vorsichtig. 'Bitte zwing mich nicht, dir beim Ausziehen zu helfen! Das wäre dir peinlich - und mir auch!', betete ich innerlich. Doch ich konnte aufatmen, diese Hürde hatte er allein genommen. "Ick bin echt 'n bisschen einsam, weeßte? Ick mein, kla, ick hab' ja dich un' so, aber du has' zum Beispiel noch Ina und Rick un' Steve hab'n sich un' so. Da bin ick echt so'n bisschen einsam", murmelte er jetzt und schlief beinahe im Stehen ein. Ich schluckte. Er fühlte sich einsam, deswegen betrank er sich dauernd. "Ach komm, Alter, das mit Vanessa, das kriegt ihr schon hin!", versuchte ich ihn aufzumuntern. Plötzlich sah er mich durchdringend an. "Vanessa?", fragte er ungläubig. Er schüttelte den Kopf und sah dann wieder nach unten, wo er mit dem Reißverschluss seiner Jeans beschäftigt war. Ich sah ihn stirnrunzelnd an. War es nicht Vanessa? Doch was, oder viel mehr wer, war es dann?
Endlich hatte Frodo seine Hose ausgezogen und stand nur noch in T-Shirt und Boxershorts vor mir. "So, jetzt noch das T-Shirt und dann gehst du schlafen!", erklärte ich, als er schon wieder drohte, einzuschlafen. Wie in Trance nickte er und zog sich das T-Shirt über den Kopf. "Aber du bleibst, ja?", fragte er müde. "Klar. Du legst dich schön ins Bett und ich nehm die Couch", antwortete ich und klopfte ihm brüderlich auf die Schulter. "Gut", murmelte er, sank ins Bett und rollte sich zusammen. Ich breitete seine Decke über ihm aus, murmelte "Gute Nacht" und löschte das Licht.
Schnell zog ich mich auch bis auf die Boxershorts und das T-Shirt aus und legte mich auf seine Couch. Ich lag noch einige Augenblicke im Mondschein da und dachte über unser kurzes Gespräch von vorhin nach. Er wirkte einsam, traurig. Doch warum konnte ich nicht genau sagen. Nach einem letzten Blick auf mein Handy (natürlich keine Nachricht von Ina), schlief ich ein.

Mitten in der Nacht schreckte ich hoch. Was war das für ein Lärm?! Ich brauchte einen Augenblick, um mich zu orientieren. Ach ja, ich war bei Flo. Er im Bett, ich auf der Couch. Doch das hinter mir hörte sich eher an, als wäre er beim Versuch, aufzustehen, ordentlich auf's Maul geflogen. "Frodo?", fragte ich daher leise, flüsternd. Ein schmerzerfülltes Stöhnen antwortete mir. Sofort war ich auf den Beinen und ging um die Couch herum. Frodo lag, mit dem Gesicht nach unten, in seine Decke gewickelt, auf dem Fußboden vor seinem Bett. "Alter, Fuck!", fluchte ich. "Was machst du denn?" Ich half ihm, sich aus der Decke zu befreien und aufzustehen. "Nix, nix", murmelte er. "Leg dich ruhig wieder hin, ick muss nur auf's Klo." - "Schaffst du das alleine?", fragte ich, ehrlich besorgt. "Sicher!", antwortete er und schüttelte meinen Arm von seinem. Schnurstraks marschierte er aus dem Zimmer und ließ mich allein zurück. Seufzend legte ich mich wieder hin und versuchte, zu hören, ob alles unfallfrei klappte. Nach einigen Minuten döste ich jedoch wieder weg.
Plötzlich hörte ich Schritte um mich herum. War das Frodo? Ich glaubte schon, deshalb öffnete ich die Augen nicht. Wahrscheinlich kam er einfach gerade von der Toilette wieder und ging zurück ins Bett. Doch aus irgendeinem Grund verstummten die Schritte nicht, sondern kamen immer näher. Dann Stille. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah, dass Frodo direkt über mir war. "Danke, dass du mir grad' geholfen hast", murmelte er und setzte sich auf die Sofakante. Ich setzte mich auf, um ihm zu antworten. "Kein Ding, Alter", erklärte ich. Er schlang die Arme um mich und drückte mich fest an sich. Lang. Länger. Verdammt, war das irgendwie zu lang für eine Umarmung unter Bros? Ich spürte, wie Frodo mir mit den Händen über den Rücken strich. Eine Gänsehaut überkam mich. "Fro-, Frodo, was machst du da?", flüsterte ich an seiner Schulter, doch er schüttelte nur den Kopf. "Scht", machte er leise, dann löste er sich ein kleines Stück von mir.
Ehe ich mich versah, lagen seine Lippen auf meinen. Oder meine auf seinen. Ich konnte nicht sagen, wer wem näher gekommen war, wer wen zuerst geküsst hatte. Mein Denken hatte ausgesetzt. Ich fühlte nur noch Frodos weiche Lippen auf meinen, seine warmen Hände an meinen Seiten. Ein Seufzen entfuhr meinen Lippen und ich zog ihn näher zu mir. Er vergrub die Hände in meinen Haaren, lehnte sich zurück und zog mich auf sich. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, intensiver. Ich spürte, wie er mir das T-Shirt hochzog und löste mich keuchend von ihm. Schon landete es auf dem Fußboden vor der Couch. Bevor ich etwas sagen oder auch nur anfangen konnte, zu denken, hatte er mich wieder auf sich gezogen und küsste mich.

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Okay, es bleibt nicht bei 'nem OneShot. Das war ja klar...

SpinOff: FroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt