part twenty-four

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Frodo PoV:
Völlig erschöpft kam ich zu Hause an. Nach unserem kurzen Gespräch war ich schnellstmöglich rausgestürmt, nur aufgehalten durch Steven, der mich im Hausflur abgefangen hatte.
"Frodo, was?", hatte er gefragt.
"Steven bitte, lass mich durch!", hatte ich geantwortet und dabei ziemlich verzweifelt geklungen. Kein Wunder, ich wollte nur noch weg und das ohne, dass Flo mich einholte.
"Ich glaube nicht, dass -", hatte Steven erwidern wollen.
"Steven, bitte!! Rede du mit ihm!" Vielleicht würde Steven ja aus ihm herausbekommen, was los war.
"Okay." Steven hatte sich nicht dagegen gewehrt. Er war eben einfach ein wahrer Freund.
"Danke. Ich geh nach Hause." Mit diesen Worten war ich wieder losgelaufen. Steves "Ja, okay. Bis dann." hatte ich schon gar nicht mehr richtig gehört.

Den ganzen Weg nach Hause hatte ich mich beeilt, immer in der Angst, dass Flo mich einholen würde. Zu Hause angekommen, ließ ich mich auf's Bett fallen. Ich sah auf mein Handy und hatte eine Nachricht von Steven.
'Gib ihm Zeit, er wird sich melden', stand da. Ich schöpfte Hoffnung, dass noch nicht alles verloren war. Dass wir diese Beziehung doch noch retten konnten. Über diese Gedanken schlief ich schließlich ein.

Am nächsten Morgen sah ich aufgeregt auf mein Handy - doch nichts. Keine Nachricht, kein Anruf. Hatte Steven Unrecht? Würde Flo sich doch nicht melden? Wieder begann das Gedankenkarussell, sich zu drehen. Hatte ich eine Freundschaft auf's Spiel gesetzt für eine Beziehung, die von vorneherein zum Scheitern verurteilt war? Hatte ich meinen besten Freund verloren? Hatte ich alles zerstört? Ich hoffte so sehr, dass alles gut werden würde, doch sicher war ich mir bei weitem nicht.
Ich hätte mir selbst in den Hintern beißen können für all die dummen Aktionen der letzten Wochen.

Die nächsten Tage vegetierte ich vor mich hin. Ich aß kaum, schlief viel und tat ungefähr nichts Produktives. Ich ging weder in's Büro, noch zur Uni und reagierte weder auf Anrufe noch auf SMS - schließlich war keine einzige von Florian dabei.

Am Montag bekam ich dann endlich eine Nachricht von Flo. Allerdings war es keine versöhnliche Entschuldigung, sondern nur eine Uhrzeit und eine Adresse, mit der Bitte, dorthin zu kommen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich absolut keine Lust, Flo wieder hinterherzulaufen. Aber ein Funke Hoffnung schien doch noch in mir zu sein.
Seufzend sah also ich auf die Uhr. Natürlich würde ich hingehen, wenn Flo mich bestellte. Es war vielleicht meine letzte Chance.

Ich hatte noch zwei Stunden und die Adresse war gar nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Also stand ich auf und ging Duschen. Vielleicht wollte Flo sich ja dort bei mir entschuldigen und mir endlich erklären, was los gewesen war.
Unter der Dusche überlegte ich, wo die Adresse ungefähr lag. Zur der Adresse musste ich von meiner Wohnung aus etwa fünf Minuten laufen. Es war, soweit ich wusste, ein reines Wohngebiet. Die Hausnummer gehörte zu einem netten kleinen Altbau. Komisch, was wollte Flo wohl da?

Ausnahmsweise einmal pünktlich traf ich am Treffpunkt ein. Es war tatsächlich ein reines Wohnhaus, ein schicker Altbau. Typisch Berlin eben. Die Tür des Hauses stand offen, doch ich ging nicht hinein. Ich sah mich um, warum hatte Flo mich ausgerechnet hierhin bestellt? Schon kam er grinsend um die Ecke. Er trug neue Klamotten, das sah ich sofort. Er wirkte auch irgendwie frischer als in der letzten Zeit. Das freute mich, machte mir aber auch ein wenig Angst. Woher kam die Veränderung so plötzlich?
"Hi", murmelte er und wirkte leicht verlegen, als er mich erreicht hatte. Ich sah ihn argwöhnisch an. "Flo, was machen wir hier?" Er grinste erneut und schüttelte den Kopf. "Lass dich überraschen!" Dann griff er nach meinem Ellenbogen und zog mich hinter sich her in das Haus und die Treppen hoch. Im zweiten Stock hielten wir vor einer Tür. Flo klopfte und ein dunkelhaariger Mann, etwas älter als wir, öffnete. "Ach, Herr Mundt. Schön schön. Und wie ich sehe, haben Sie jemanden mitgebracht?"
Hinter ihm tauchte ein Mädchen auf, das höchstens 13 war. Sie hatte dunkle, lange Haare und trug ein Fewjar-Shirt. Als sie uns in der Tür sah, wurde sie prompt rot. "Papa, das ist Frodoapparat!", kreischte sie und verschwand sofort wieder. Ich sah verwirrt von Flo zu dem Mann. Was war das? Das anonyme YouTubes-Fantreffen? Flo grinste und wandte sich wieder dem Mann zu. "Das ist Max Krüger. Der, von dem ich Ihnen erzählt habe." Lächelnd nickte der Mann und gab mir die Hand. "Hallo, Herr Krüger, es freut mich. Finke mein Name. Na, dann kommen Sie mal rein."

SpinOff: FroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt