part fifteen

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Weil die liebe TanteFunnyBunny ganz nett war, gibt es das neue Kapitel heute und nicht erst morgen. ;) Viel Spaß!

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Frodo PoV:
Ich holte ein letztes Mal tief Luft. Ich wusste genau, was ich jetzt gleich sagen würde. Wenn Flo das nicht so sah, dann würde ich aufstehen und gehen. Ich hoffte nur, dass mich dann niemand aufhalten würde. 'Stopp, Max! Erstmal schaust du, was Flo zu sagen hat!', rief ich mich innerlich zur Ordnung.

"Drei!", rief ich. Ich wollte schon anfangen, zu sprechen, doch irgendwas in Flos Blick hielt mich davon ab. Ich klappte den Mund auf und wieder zu. Flo fing an zu grinsen. "Na, dit hat ja super geklappt!", meinte er grinsend. Ich konnte nicht anders, ich find an zu lachen. "Wir sind echt Helden. Da zählen wir schon bis drei und dann können wir immer noch nich' miteinander reden!", prustete ich. Flo sah mich unverwandt an. Irgendwann beruhigte ich mich und stellte fest, dass Flo wieder näher an mich herangerückt war. Ich sah in seine Augen. Braun, brauner, Flos Augen. "Ick bin den beiden echt dankbar, dass sie uns hier her gezwungen haben", flüsterte Flo und sah auf seine Finger, die er im Schoß verkrampft hielt. Plötzlich war die eben noch so gelöste Stimmung umgeschlagen. Ich wurde Ernst. Er war es auch. "Ick ooch", murmelte ich langsam.
"Frodo, ick hab' echt 'ne Scheiß-Angst, dich zu verlieren!", flüsterte er plötzlich verzweifelt. Er hatte Angst?! Erschrocken legte ich meine Hände auf seine verkrampften Finger. Sie waren eiskalt. "Flo, ick bin doch hier! Hier und jetzt, bei dir. Warum solltest du mich verlieren?", flüsterte ich. Ich kannte die Antwort. Ich wusste sie, noch bevor Flo sie aussprach. "Was, wenn et nich' klappt?" Ich schüttelte den Kopf. "Keene Ahnung. Aber wir werden es nie wissen, wenn wir's nich' versuchen. Glaubst du, wir könnten einfach da weitermachen, wo wir vor drei Wochen aufgehört haben?", murmelte ich eindringlich. Er sah mir in die Augen. Dann schüttelte er den Kopf. Langsam lockerten sich seine Finger unter meinen. Dann verschlang er sie miteinander. "Frodo, ick hab' dich echt lieb", sagte er, leise. Ich versteifte mich. Dieser Satz klang nach einem dicken aber. Er sah wieder in seinen Schoß. "Aber..." Da war's! Ich versuchte meine Finger aus seinen zu lösen, wollte nicht hören, was er zu sagen hatte. Doch er ließ mich nicht los, griff eher noch fester zu. "Aber ick weiß nich', ob dit schon Liebe is'. Frodo, ick würd's gern ausprobieren, aber erwarte nich' zu viel von mir. Dit von vor drei Wochen, da war mächtig Alkohol im Spiel! Ick meene..." Er stockte. Er wollte es ausprobieren? Mit mir? Mein Herz machte einen Hüpfer.
Flo versuchte immer noch, weiterzureden. Doch ich unterbrach ihn. Ich verstand seine Ängste, es ging mir ja ähnlich. Aber jetzt zählte nur der Moment. Manchmal muss man eben einfach das Risiko eingehen, in's kalte Wasser springen und hoffen, heile unten anzukommen. "Flo, ist schon gut. Ick versteh' dich", flüsterte ich daher und legte meine Stirn an seine. "Wirklich?", fragte er flehend. Ich nickte. "Ja. Wir lassen es langsam angehen. Sehen, wie es funktioniert. Die Frösche werden dicht halten. Und dann sehen wir nach und nach weiter." Plötzlich schlang er seine Arme um meinen Hals und warf sich so schwungvoll auf mich, dass wir von der Couch purzelten. "Danke, Frodo, du bist der Beste!", sagte er überschwänglich. "Vorsicht, Flo, keine, Luft", keuchte ich. Grinsend lockerte er den Griff um meinen Hals und setzte sich neben mich. Auch ich setzte mich auf und legte meinen Kopf an seine Schulter. Zufrieden atmete ich ein. Ich hatte meinen besten Freund wieder und vielleicht noch mehr in ihm gefunden. Das würde die Zeit zeigen. Im Moment war es perfekt, so wie es war.

Flo legte einen Arm um mich und zog mich näher zu sich heran. Ich sah nach oben, wieder direkt in seine braunen Augen. Er lächelte und kam näher. Langsam schloss ich die Augen und schon spürte ich seine Lippen auf meinen. Weich, warm. Es war ein sanfter Kuss, fast schüchtern. Er war so ganz anders als unser erster Kuss vor drei Wochen. Dieses Mal war kein Alkohol im Spiel, allein das machte den Kuss hundert Mal besser. Langsam bewegte ich meine Lippen, wollte mehr. Er seufzte gegen unseren Kuss, dann öffnete er zaghaft den Mund. Sofort schickte ich meine Zunge auf Erkundungstour. Es war wieder wie ein erster Kuss, nicht zu vergleichen mit unserem ersten. Ich vergrub meine Finger in Flos Haare und warf seine Cap weg. Er drückte mich mit den Händen an sich und wir schienen miteinander zu verschmelzen.
Irgendwann löste er sich keuchend von mir. Ich grinste ihn schelmisch an. "Okay, das war ja so viel besser als beim ersten Mal!", stieß er atemlos hervor. Ich nickte. "Daran hab' ick ooch grad' jedacht!" Er lachte leise. "Aber wir sollten dit Rumgeknutsche vielleicht woandershin verlegen, hier sind schließlich immer noch Fabi und Steve", setzte ich hinzu und stand auf. Schnell half ich Flo hoch und angelte nach seiner Cap. "Hey, sollen wir mit den beiden heute Abend vielleicht was trinken jehn'? Als danke schön?", fragte Flo plötzlich. Ich nickte. Das war doch mal eine Idee!

Wir traten hinaus auf den Flur und hörten Rick und Steven in der Küche. Wir gingen langsam zu ihnen und sahen, dass wir schon erwartet wurden. Rick und Steve standen vor dem Kühlschrank. "Ähm, ja, also", begann Flo zu erklären. Ich sah, dass er rot wurde und drückte seine Hand. Moment mal, seine Hand?! Ich sah an uns herunter und bemerkte, dass wir die Finger immer noch verschlungen hatten. Auch Steve sah sich jetzt unsere Hände an. Wie auf Kommando prusteten er und Flo lauthals los. "Wie unser Spiegelbild!", erklärte Steven dem sichtlich verwirrten Rick und zeigte auf unsere Hände. Als Steven wieder anfing zu lachen, musste ich mitmachen. Es tat gut, mal wieder befreit zu lachen. Rick sah Steven währenddessen mit einem ganz speziellen Blick an. Als wir uns endlich beruhigt hatten, ergriff ich das Wort. "Danke, Jungs!", sagte ich ehrlich. Ich wollte, dass sie wussten, wie viel sie für uns getan hatten. Flo stimmte mir zu: "Ja, ehrlich, danke. Ohne euch hätte das wahrscheinlich noch Jahre gedauert!" Dieses Mal wurde Steven rot. Er winkte ab. "Gern geschehen. Wir konnten euch doch nicht ewig so leiden lassen", erklärte er.
"Zum Dank würden wir euch ganz gerne mal wieder auf ein Bier einladen. Nur wir vier", sagte ich und sah vor allem Rick eindringlich an. Ich wusste, wie ungern er feiern ging. "Oh Gott!", antwortete er auch prompt. Ich grinste gehässig und sagte:  "Kannst mich auch Frodo nennen, Fabi!" Darauf meinte Rick nur: "Das ist es nicht. Es ist nur: Das is' dann ein Pärchenabend!!" Bei diesen Worten konnten wir uns alle nicht mehr halten. Ich fing' mich als erstes wieder, nur um noch einen draufzusetzen: "Boah, dit is' ja voll eklig, ey!"
Als wir uns alle beruhigt hatten, verabredeten wir uns für neun Uhr in der Bar. Das hieß, wir hatten noch drei Stunden Zeit. Fröhlich verließen wir Steves Wohnung. An der Haustür angekommen sah Flo mich eindringlich an. "Ähm, wir...", stotterte er und deutete auf unsere Hände. "Oh, klar", sagte ich und ließ ihn los. In der Öffentlichkeit Händchen haltend erwischt zu werden, war vielleicht keine ganz so glorreiche Idee.

SpinOff: FroidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt