Es tut mir sehr leid, dass so lange nichts kam. Ich war im Urlaub in Ramsau und hatte dort kein WLAN, aber ich habe die Zeit genutzt und schon etwas vorgeschrieben :)
Katharinas Sicht:
Natürlich wurde Markus wach, wie hätte es auch anders sein sollen? Nachdem er ziemlich viel Unsinn über Träume geredet hatte, verstand ich was er meinte. Markus war 100%-ig davon überzeugt, dass er gerade träumte und es nicht der Wirklichkeit entsprach. Also klärte ich ihn auf, doch der Sturkopf Markus wollte mir selbstverständlich nicht gleich glauben und tüftelte einen Plan aus, wie ich es beweisen konnte. Seine wundervolle Idee – nicht! – war, dass ich ihn küssen sollte und ihm beim nächsten Treffen davon erzählen sollte. Ich hätte ihm ja gerne bewiesen, dass ich Recht hatte, doch das ging zu weit! Ich kann doch nicht in der Gegend rumrennen und jeden zweiten Mann küssen, der mir über den Weg läuft. Und außerdem gab es da noch Andreas...
Zwar war Andreas tot, doch ich konnte das immer noch nicht realisieren. Es schien mir, als wäre er im Urlaub oder einfach nur gerade nicht in Ramsau. Sein Tod lag jetzt schon über ein ganzes Jahr zurück und wir alle hatten uns einigermaßen mit der Situation zurechtgefunden. Mittlerweile dachte ich nicht mehr die ganze Zeit an ihn, so wie es anfangs immer war. Doch wenn ich an ihn dachte, wurde ich traurig, weil es sich so anfühlte, als hätte er mich allein- oder sitzengelassen. Doch so war es ja nicht. Aber manchmal, wenn meine Fantasie mit mir durch ging, versuchte ich mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er eine neue Freundin ganz weit weg von mir hat. Ich wusste selbst nicht was schlimmer war: die Einbildung, dass er eine Neue hat oder die Tatsache, dass er tot ist. Ich wusste aber auch, dass es an der Zeit war, Andreas mal in den Hintergrund zu stellen und mein eigenes Leben weiter zu leben und nicht bei dem Teil meines Lebens hängen zu bleiben, der bei Andreas war. Ich nahm mir Emilie als Vorbild: Sie war jetzt so glücklich mit meinem Bruder verheiratet und hätte sich, so wie sie es mir erzählt hatte, nie ein Leben mit einem anderen Mann vorstellen können. Doch dann kamen sich Tobias und sie immer näher und sie hatte verstanden was ihr Mann zu Andreas gemeint hatte.
Ja Andreas, er war ein wundervoller Mensch und auch er hatte sich kurz vor seinem Tod darum gekümmert, dass hier in Ramsau nicht alles den Bach runter geht. Er hatte Markus gebeten, die Bergrettung zu übernehmen und der ist jetzt auch irgendwie zuständig, dass es seinen Kollegen gut geht. Auch ich wusste, dass ich einen neuen Mann brauchte, weil ich mein Leben alleine einfach nicht auf die Reihe bekam. Wenn ich alleine zu Hause war, überfielen mich immer die Erinnerungen. Aber ich konnte die Sachen von Andreas oder die, die mich an ihn erinnerten nicht wegwerfen. Vielleicht war das heute die Chance mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und glücklich zu werden; vielleicht ja mit Markus zusammen!
Also hob ich meinen Kopf, sah Markus an und sagte: „Na gut, ein Kuss, nicht mehr!" Und Markus antwortete darauf hin leicht belustig: „Ja, natürlich!" Wahrscheinlich machte er sich wieder Hoffnungen was alles in seinem Traum passieren könnte. Ich musste schmunzeln. Dann schaute ich ihm in die Augen. Ich merkte wie aufgeregt ich wurde, aber ich sehnte mich auf irgendeine Art und Weise nach dem Kuss. Der gestrige Tag war sofort vergessen, als ich in seinen Augen versank und Markus immer näher kam. Als ich seinen leichten Atem spürte, schloss ich meine Augen. Meine Atmung ging schnell und unregelmäßig. Ich versuchte mich irgendwo festzuhalten und fand Markus' Schultern. Auch er wusste wahrscheinlich nicht wohin mit seinen Händen und nahm meinen Kopf in seine Hände. Als sich unsere Nasenspitzen berührten, bekam ich nichts mehr mit. Es gab nur noch mich und Markus. Sein Duft vernebelte meine Sinne und bevor ich überhaupt gemerkt hatte, was passiert war, lagen seine Lippen auf meinen. In mir drin erhoben sich Tausend von Schmetterlinge und begannen wie wild zu flattern. In diesem Moment war mir alles egal, alles außer Markus! Ich wolle Markus nie wieder gehen lassen; das war mir in diesem Moment klar geworden. Ich hätte ewig in dem Kuss versinken können, doch langsam lösten sich Markus' Lippen von meinen. Ich öffnete meine Augen und sah Markus an. Er war in diesem Moment der wunderschönste Mann der Welt und ich wünschte, wir könnten für immer hier bleiben. „Wow! Also so schön hatte ich mir das nie vorgestellt!", sagte Markus liebevoll und sah mir tief in die Augen. Ich lächelte ihn zart an, er hatte Recht, so schön hatte ich es wirklich nicht erwartet.
Als mir einfiel, dass dieser Kuss ja eigentlich nichts zu bedeuten hatte, schaute ich verlegen nach unten. So sollte ich ja nur beweisen, dass er nicht träumte, aber vielleicht hatte er jetzt ja auch bemerkt, dass es echt war – so wie meine Gefühle für ihn, die ich seit Längerem versteckte und versuchte zu verdrängen. Doch eben wurde mir bewusst, dass Markus der Richtige ist; er würde mich glücklich machen können!
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Die Bergretter - Lieber Nähe als Distanz?
FanfictionDie Geschichte spielt nach dem Ende der 7. Staffel. Die Bergretter haben den letzten Einsatz in der Höhle erfolgreich gemeistert, jedoch sitzen die Ereignisse des Höhlenabenteuers den meisten noch in den Knochen. Vor allem für 2 hat sich die Weltans...