Michis Sicht:
Ich rannte durch das halbe Krankenhaus bis ich Tobias endlich vor dem Eingang fand. Ich setzte mich neben ihn auf die Bank und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Es sollte „alles wird gut" signalisieren.
„Ist er aufgewacht?", fragte Tobias mich. Ich holte tief Luft: „Ja das schon, aber..." Ich wusste nicht wie ich es am besten formulieren sollte. „Oh Gott, Michi sag schon was ist mit ihm?" Tobias war kreidebleich geworden und starrte mich panisch an. „Also ihm geht es körperlich gut, aber er, nun ja... er wusste nicht mehr wer er war und er hat auch sonst alles vergessen!" „Was?!", schrie Tobias förmlich. „Hey, reg dich nicht auf. Ich hab ihm schon ein paar Sachen erzählt und erklärt. Vielleicht kannst du ihm auch noch etwas erzählen, zu dir hatte Markus doch am meisten Kontakt."
Ich war schon aufgestanden und sag Tobias fragend an. Er sah so aus, als ob er hin- und hergerissen war. In dem Moment tauchte auch Emilie neben mir auf und gab Tobias einen Becher. „Emilie was machst du denn hier?", fragte ich etwas verwirrt. „Tobias hat angerufen, er schafft das nicht alleine." „Das heißt du kommst jetzt mit zu Markus?" „Er ist aufgewacht?" Emilie war sehr erleichtert. Als ich nickte, wand sie sich zu Tobias: „Hast du das gehört, Markus ist aufgewacht. Los komm Tobias, wenn du ihn siehst wird es dir bestimmt besser gehen." Tobias erhob sich, er versuchte Emilie ein Lächeln zu schenken, doch so ganz gelang es ihm nicht.
Auf dem Weg zu Markus fragte ich ihn beiläufig, ob sich Katharina gemeldet hatte, doch er verneinte nur.
Als der Raum in dem Markus war näher kam, wurde Tobias unruhiger, doch er versuchte sich zusammenzureißen. Emilie merkte das wohl auch, denn sie drückte seine Hand nochmal feste und schaute ihm in die Augen. Dann schob sie ihn regelrecht zur Tür. Von drinnen hörte ich Markus erfreut sagen: „Hallo Tobias, ich wollte dich unbedingt mal sehen!" Als Tobias das hörte, blieb er fassungslos stehen, ich nutzte die Chance, schob mich an Emilie und Tobias vorbei und ergriff das Wort: „Sehr gut Markus, du hast es dir gemerkt. Aber weist du auch schon wer das neben Tobias ist?" Markus überlegte: „Katharina ist das nicht, oder?" „Nein, das ist nicht Katharina, das ist Emilie, meine Frau", antwortete Tobias, der jetzt aufgetaut war. „Woher kennst du denn Katharina? War sie hier?", fragte Tobias daraufhin.
Er war jetzt endlich wieder der alte Tobias, der nur eins wollte: Markus helfen, das sah man ihm einfach an!„Nein, sie war leider noch nicht hier", Markus wirkte etwas traurig: „Kommt sie denn mal?" „Ich hoffe es, ich habe sie den ganzen Tag schon nicht gesehen, sie ist einfach verschwunden..."
Katharinas Sicht:
Nun kreisten meine Gedanken schon wieder um Markus und Andreas, aber es war anders, denn ich wusste, dass Andreas wollte, dass ich glücklich war, egal wie oder mit wem!
So stapfte ich immer weiter durch den Schnee, ohne ein konkretes Ziel, denn dieses Freuheitsgefühl hatte mich beflügelt und in diesem kurzen Moment war es mir egal wohin ich ging, Hauptsache ich fühlte mich frei...
Die letzten Wochen war ich irgendwie eingeengt und fühlte mich überhaupt nicht wohl... Außerdem änderte sich meine Stimmung schlagartig, ich wusste nicht was mit mir los war... Aber hier draußen, alleine mitten im Schnee, ging es mir verdammt gut!Diese Freiheit erinnerte mich an Andreas, bei ihm hatte ich mich auch so frei gefühlt.
Plötzlich bemerkte ich, dass es anfing zu dämmern... War ich schon so lange unterwegs? Nach meiner Armbanduhr war es bereits 20 vor 5 Uhr, kein Wunder um spätestens halb 6 Uhr war es stockdunkel!
Ich schaute mich um und bemerkte, dass ich vor einem Wald stand. Ich war mir nicht sicher welcher Wald es war aber nach meiner Vermutung war er ein Stück von Ramsau entfernt. Mist, dachte ich mir, bis ich zu Hause bin, ist es stockdunkel.
Ich wollte mein Handy rausholen, um Tobias anzurufen, ob er mich abholen könnte, doch auf einmal stockte ich. Hatte ich mein Handy nicht zu Hause gelassen? Oh nein, was soll ich nur machen?
Ich verfluchte mich selbst dafür, warum hatte ich das Talent in solchen Situationen immer mein Handy zu vergessen?Leicht panisch sah ich mich um, in der Hoffnung einen Förstersitz oder ähnliches zu finden, um dort die Nacht zu verbringen, denn wenn ich nach Hause laufen würde, würde mich die Dunkelheit mitten in den Wiesen und Feldern einholen und ich würde mich hoffnungslos verirren...
Genau das hasste ich am Winter!
Warum musste es schon so verdammt früh dunkel werden?
Während ich so umher blickte, entdeckte ich etwas weiter weg eine Hütte. Es müsste zu schaffen sein, sie vor der Dunkelheit zu erreichen. Also nichts wie los, dachte ich mir und stapfte durch den Schnee auf die Hütte zu.
Es wurde immer dunkler und leider kam mit der Nacht auch die Kälte! Obwohl ich mich dick angezogen hätte, kroch sie langsam in mein Knochen...Als ich vor der Hütte stand, stutzen ich: War das nicht die Hütte von Markus' Vater? Wenige Sekunden später war ich mir ganz sicher, denn überall konnte ich im schwachen Licht der untergehenden Sonne die merkwürdigsten Skulpturen erkennen.
Ohne zu zögern öffnete ich die Tür und ging hinein. Zu meinem Glück fand ich eine Öllampe mit einer Streichholzschachtel auf dem Tisch. Nachdem ich sie angezündet hatte, wurde die Hütte in warmes Licht getaucht. Ist doch gar nicht mal so schlecht, dachte ich mir und musste grinsen.
Jetzt musste ich mir nur noch eine akzeptable Stelle zum Schlafen herrichten, aber da Markus schon öfters hier übernachtet hatte, lag eine Art Matratze auf dem Boden.
Na da kann es ja gar nicht so schlimm werden, sagte ich zu mir und stellte mir vor, wie ich auf einen Förstersitz geschlafen hätte.Ich fand schließlich noch eine etwas eingestaubte Decke und mein Schlaflager war perfekt!
Mittlerweile war es viertel nach 6 Uhr und als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass es zu schneien begonnen hatte. Ich hatte alles richtig gemacht und hatte nicht dem Heimweg angetreten, ich war froh mich für die Hütte entschieden zu haben! Aber vielleicht war es auch Schicksal, dass ich hier her gekommen war!Da ich nicht wusste was ich jetzt machen sollte, schaute ich mir die Hütte mal ganz genau an und entschied wenig später schlafen zu gehen, da mir langweilig wurde.
Ich legte mich auf die Matratze, kuschelte mich in die Decke und lauschte dem Wind, der die Baumwipfel zum schaukeln brachte. Das Licht der Öllampe flackerte leicht und ich wurde immer müder... Doch bevor ich eingeschlafen war, wurde mir kälter.
Es nutze nichts, als ich die Decke noch mehr um mich schlang und eine weitere Decke hatte ich nicht gesehen...Aber dann entdeckte ich eine Jacke an der Wand hängen; es war Markus' Arbeitsjacke. Ohne zu zögern holte ich sie mir und zog sie über meine Winterjacke, so war es schon ein bisschen wärmer. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Es war so friedlich hier: Ich hörte nur den Wind, das Knistern der Öllampe und meinen Atem. Es roch nach Holz, etwas Öl und nach... Markus!
Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Ich fühlte mich Markus plötzlich so nah... Andreas hatte Recht, ich musste weiterleben auch ohne ihn! Aber dafür hatte ich ja jetzt Markus! Völlig in Gedanken schlief ich schließlich ein...In 1 Monat fängt die 8 Staffel an😍😍
Nächste Woche wird wahrscheinlich kein Kapitel kommen, weil ich im Urlaub bin🙈
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Die Bergretter - Lieber Nähe als Distanz?
FanficDie Geschichte spielt nach dem Ende der 7. Staffel. Die Bergretter haben den letzten Einsatz in der Höhle erfolgreich gemeistert, jedoch sitzen die Ereignisse des Höhlenabenteuers den meisten noch in den Knochen. Vor allem für 2 hat sich die Weltans...