Markus' Sicht:
Der Kuss mit Katharina war so wunderschön und vor allem so gefühlvoll! Ich fühlte mich so beflügelt und sorglos in ihrer Nähe. Kurz nach dem Kuss, schaute Katharina verlegen auf die Bettdecke. Ich versuchte aus ihrem Blick schlau zu werden, doch ich konnte ihr Gedanken nicht lesen. Also hob ich mit meiner Hand wieder leicht ihren Kopf an und sah ihr tief in die Augen. „Was ist los Katharina?", sagte ich so gefühlvoll und mitfühlend wie möglich, damit sie wusste, dass ich diese Frage ernst meinte und versuchen würde ihr zu helfen - und einfach damit sie sich nicht alleine fühlte.
Plötzlich ließ mich diese Situation an gestern Abend erinnern und mir lief bei diesem Gedanke ein Schauer über den Rücken.Als Katharina anfing zu reden, hoffte ich inständig, dass sie nicht dieselben verletzenden Worte wie gestern aussprach. Sie flüsterte: „Du, Markus? Ich glaube ich muss dir etwas sehr wichtiges sagen..." Ich nickte, hatte aber Angst es zu erfahren, weil ich nicht nochmal enttäuscht werden wollte. „Mir ist klar geworden, vor allem eben, dass ich ein neues Leben anfangen möchte. Natürlich werde ich Ramsau nicht verlassen und auch meinem Beruf treu bleiben, aber in meinem Privatleben will ich einiges verändern." Ich schluckte. Ich hatte wirklich keine Ahnung was sie jetzt sagen würde. „Ich will wieder einen Mann in mein Leben lassen und der einzige der dafür in Frage kommt bist du!" Sie schaute mir tief in die Augen. Ich war sprachlos. So ein Geständnis hätte ich nie von ihr erwartet. Da ich nicht wusste was ich sagen konnte um diesen wunderschönen Moment nicht zu zerstören, nahm ich wieder ihren Kopf in meine Hände und küsste sie.
Nach einer Weile löste ich mich von Katharina und sagte ihr, dass ich hungrig wäre und etwas essen gehen wollte. Sie meinte, dass sie noch ein wenig weiterschlafen schlafen wollte und später essen kommt. Da ich ja schon angezogen war und mir nicht unnötig Mühe machen wollte, ging ich zur Tür, drehte mich nochmal zu Katharina um, die es sich bereits im Bett bequem gemacht hatte und verließ lächelnd das Zimmer.
Katharinas Sicht:
Nachdem Markus aus dem Zimmer gegangen war, ließ ich mir alles nochmal durch den Kopf gehen.
Warum zum Teufel gelang es Markus mich nach nur einem kurzen Gespräch so in den Bann zu ziehen, dass ich mich sogar dazu überreden ließ ihn zu küssen? Aber noch schlimmer war ja, dass ich so hypnotisiert von ihm war, dass es nicht nur bei dem einen vereinbarten Kuss blieb.
Während ich so darüber nach dachte, kamen immer mehr Schuldgefühle in mir auf: Ich habe Andreas verraten. Ich habe doch nicht mit ihm abgeschlossen! Ich kann es einfach nicht. Es bringt nichts, wenn ich es mir einrede! Aber ich kann Markus das nicht sagen. Er würde es bestimmt nicht verstehen; selbst ich kann es noch nicht mal verstehen...
Auf einmal wurde mir bewusst, dass ich zwischen ihnen stand. Auf der einen Seite Andreas, den ich nicht gehen lassen wollte, obwohl er tot war und auf der anderen Seite Markus, der mich nicht gehen lassen wollte und es immer wieder versuchte.
Hätte ich Markus einfach klar und deutlich gesagt, dass ich das nicht kann und er mich deshalb in Ruhe lassen soll, würde er es vielleicht sein lassen. Aber dann gib es da ja noch die ganze Zufälle! Oder ist Markus extra in mein Zimmer gegangen und es ist in Wirklichkeit gar nicht seins?!
Wut kam plötzlich in mir auf. Ich fühlte mich verraten von Markus und als ich den Koffer sah, der in der Ecke stand mit der Aufschrift „Markus Koffler" war mir klar, dass es doch sein Zimmer war, aber die Wut blieb! Ich wusste nicht woher diese Wut kam und auf wen oder was ich sie hatte, sie war einfach dar.
Plötzlich hielt ich es in diesem Zimmer – genau genommen SEINEM Zimmer - nicht mehr aus und sprang ruckartig aus dem Bett. Alles hier drin erinnerte mich plötzlich an alle Begegnungen und Einsätze mit ihm und das hielt ich nicht länger aus! Ich rannte lautlos aus dem Haus ohne das mich jemand sah und sprang schnell in meinem Auto. Ich brauchte jetzt wirklich mal Zeit für mich, ohne gestört zu werden! Die zwei Nächte hintereinander in Markus' Nähe waren definitiv zu viel für mich und meine Gefühle!
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Die Bergretter - Lieber Nähe als Distanz?
Hayran KurguDie Geschichte spielt nach dem Ende der 7. Staffel. Die Bergretter haben den letzten Einsatz in der Höhle erfolgreich gemeistert, jedoch sitzen die Ereignisse des Höhlenabenteuers den meisten noch in den Knochen. Vor allem für 2 hat sich die Weltans...