Kapitel 13

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*vorheriger Tag/gleicher Tag, Mitternacht*

Verenas Sicht:

Wir gingen nach dem Abendessen ins Wohnzimmer und redeten über dies und das. Relativ schnell war Markus gegangen und nicht mehr wiedergekommen. Und auch Katharina hatte sich, seit wir draußen gewesen waren, nichtmehr blicken lassen. Doch der Abend war auch ohne die Beiden ganz schön und nachdem Ben und Rudi gefahren waren, beschloss auch ich zu gehen. Ich erhob mich und ging zu Emilie und Tobias. „Es war richtig schön heute. Danke für das Essen und auch sonst alles." „Ach das ist doch nicht der Rede wert. Ich finde es immer schön, wenn ich nicht mit den ganzen Männern hier alleine bin", sagte Emilie und lachte. „Es ist schon spät, deshalb werde ich jetzt wohl gehen und Emilie, falls dir die ganzen Männer mal auf den Geist gehen, dann komm ruhig zu mir", bot ich ihr freundlich an. „Ich werde jetzt auch gehen!", sagte Michi kurz nach mir und ich musste schmunzeln.

Nachdem wir uns angezogen hatten und uns verabschiedeten, gingen wir nach draußen. Ich steuerte auf mein Auto zu, als eine Stimme hinter mir ertöne: „Verena, warte! Willst du noch mit zu mir kommen? Ich würde mich sehr freuen", sagte Michi und stand direkt vor mir, als ich mich umgedreht hatte. Ich lächelte. Ich war sehr froh, dass er gefragt hatte, denn ich wusste nicht, ob der Kuss am vorherigen Tag eine Bedeutung für ihn hatte – für mich nämlich schon, eine ziemlich große Bedeutung sogar! Diese wenigen Worte hatten ausgereicht um mich zu ermutigen, dass er wohl das Gleiche fühlte wie ich. „Ich komme gerne mit", strahlte ich und schaute ihm in die Augen. Langsam senkte er seinen Kopf und flüsterte: „Da bin ich aber froh!" Schließlich legte er seine Lippen auf meine und ich lächelte in den Kuss hinein.

Wenig später löste ich mich von ihm und sagte, dass es besser wäre, wenn wir Emilies Hof verlassen, da es sonst morgen früh ganz Ramsau wüsste. Michi stimmte mir zu und meinte es wäre besser wenn wir mit unseren eigenen Autos zu ihm fahren, da es sonst merkwürdig ist, wenn eins der Autos noch hier steht. Also fuhren wir wenig später hintereinander zu Michis Haus. Sein Auto kam kurz vor meinem an, sodass er genug Zeit hatte um auszusteigen und mir die Tür zu öffnen. Er reichte mir seine Hand und nachdem ich sie genommen hatte, führte er mich zu seiner Haustür.

Er flüsterte mir ins Ohr, dass ich mich schon mal auf das Sofa setzten sollte. Da er so nah bei mir war, lief mir wären dessen ein Schauer über den Rücken. Michi verschwand aus dem Zimmer und ich schaute mich in seinem Wohnzimmer um, während ich mich setzte. Nach einer kurzen Weile kam er samst zwei Gläsern und einer Weinflasche wieder. Er stellte, ohne etwas zu sagen, die Sachen auf den Tisch und ließ sich neben mich aufs Sofa plumpsen. Dabei rutschte ich automatisch ein Stück zu ihm, sodass nur noch wenige Millimeter zwischen uns waren. Ich genoss seine Nähe in vollen Zügen und versuchte mein pochendes Herz und mein Lächeln, das sich von einem Ohr zum andern Ohr spannte, zu kontrollieren, doch es gelang mir nicht...

Michi bemerkte es wohl, denn er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte mich liebevoll an. Außerdem legte er seinen Arm um mich, woraufhin die Stellen zu prickeln begannen. Er wollte noch einen drauf setzten, also zog er mich sanft an ihn und ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. Mir war in diesem Moment alles egal; es könnte die Welt untergehen und trotzdem wusste ich, dass Michi mich beschützen würde, dass er da sein würde für mich, nur für mich! Wir verharrten in dieser Position, was mir ganz recht war, und ließen unseren Gedanken freien Lauf. Es herrschte Stille um uns herum, jedoch war es keine peinliche Stille, sondern Zuneigung und Vertrauen lagen in der Luft. Nach einiger Zeit wurde ich müde, kuschelte mich noch enger an ihn, woraufhin er den Arm fester um mich legte, als wolle er signalisieren, dass er mich nie wieder hergeben wolle. Meine Augenlider fielen immer wieder zu und dann war ich weg. Ich träumte verwirrende, zusammenhanglose Dinge und dann erschien Musik im Hintergrund. Es war die Musik meines Handys – was?!

Die Bergretter - Lieber Nähe als Distanz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt