Kapitel 4

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Stöhnend öffnete ich meine Augen und schloss sie sofort wieder.

Das Zimmer war hell beleuchtet. Das Licht blendete mich und verursachte ein Stechen in meiner Schläfe. Ich fühlte mich wie Dreck.

Erneut versuchte ich es, nur etwas langsamer und schaffte es.

Ich war wieder im selben Zimmer wie gestern Nacht. Nur dass die Vorhänge offen waren und wir Tag hatten.

Ein Rascheln weckte meine Aufmerksamkeit. Langsam setzte ich mich auf und schaute ans Ende des Bettes. Dort saß Bobby.

Er hatte mehrere Kleinteile vor sich. Diese baute er flink zusammen. Diese ergaben letztendlich eine Pistole. Sein Gesichtsausdruck war gelangweilt, als wäre das nichts Besonderes.

Leise räusperte ich mich.
Sofort blickte er auf. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und ließ es erstrahlen.

„Na, Kleine? Auch mal wieder wach?", fragte er neckend.

Ungewollt wurde ich leicht rot. Schützend zog ich die Decke etwas höher.

„Icc-", mehr bekam ich nicht raus, da mein Hals trocken war. Überrascht schaute ich ihn an.

„Neben dir ist Wasser. Trink etwas." Lachend zeigte er zu meiner Seite.

Tatsächlich, neben dem Bett war ein Nachtisch mit Wasserflaschen und Tabletten. Die Medizin ignorierte ich, doch das Wasser trank ich hektisch. Als ich bei der zweiten Flasche war, fing er zu sprechen an.

„Taeyang meint, du solltest es die nächste Zeit etwas langsamer angehen. Du hast nicht so gut auf das Schlafmittel reagiert und könntest öfters Übelkeit und Müdigkeit spüren. Es wird circa drei Tage dauern, bis die Symptome abgeben. Die Tabletten sind nur für den Notfall und deine Wunden im Gesicht werden auch bald verschwinden. Umm... Noch was?" Nachdenklich fasste er sich an sein Kinn.

Ich schloss die Flasche und schüttelte den Kopf.

„Ich möchte mit dem Mann von gestern reden. Ich habe noch Fragen", sagte ich ernst.

Ein Gefühl in mir machte mir klar, dass ich demnächst nicht mehr von hier fort kommen würde. Andererseits hoffte ich, dass man mich suchen würde, doch wer weiß, wie gut die im Beseitigen von Leichen waren. Doch der Mann wusste mehr und ich musste es wissen. Was das alles zu bedeuten hatte. Wieso meine Mutter sterben musste. Wieso ich noch lebte. Was der Auslöser für das alles war.

Bobbys traurige Gesicht ließ die Hoffnung in mir jedoch etwas kleiner werden.

„Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, doch du hast kein Recht Bedingungen zu stellen. Irgendwie bist du doch eine Geisel, die schon jetzt zu viel Luxus genießen darf. Unser Boss wird zu dir kommen, wenn es so weit ist."

Ich zog die Augenbrauen nach seinen Worten zusammen. Mir war meine Meinung dazu deutlich anzusehen.
Der junge Mann lachte auf.

„Aber du hast bestimmt Hunger! Ich bring dir etwas!" Sofort stand er auf und wollte zur Tür gehen, doch ich hielt ihn davon ab.

„Ich will zuerst eine Erklärung", beharrte ich trotzig.

„Das geht ni-"

„Dann brauchst du mir auch kein Essen bringen", unterbrach ich ihn.

„Was?" Überraschung machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Solange ich keine Erklärung bekomme, werde ich schweigen und kein Essen annehmen."

„Das kannst du doch nicht machen! Hey! Sag doch was! Kleine!" Bestürzt schaute er mich an. Ich ignorierte ihn jedoch. Wortlos lehnte ich mich gegen das Bett.

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt