Kapitel 24

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Gelangweilt blickte ich aus dem kleinen Flugzeugfenster.

Dabei versuchte ich die immer wieder lauter werden Männer auf der anderen Seite des Flugzeuges zu ignorieren. Jiyong, Seungri und Daesung saßen gemeinsam an einem Tisch und hatten lauter Akten darauf verbreitet.

Gegenüber von mir saßen Hanbin und Jinhwan, die wahrscheinlich meinten, ich wäre so abwesend, dass ich Hanbins Hand auf dem Oberschenkel des anderen Jungen nicht sehen würde. Genauso wenige wie dieser dadurch rot wurde. Mich wunderte es auch nicht, als erst der eine un dann der andere verschwand und Bobby zehn Minuten später sich quengelnd hinsetzte, weil das Klo besetzt war.

Sie waren dermaßen diskret.

Wir haben uns heute morgen kurzfristige zurück nach Korea aufgemacht, da eine Quelle die Nachricht überbracht hatte, dass CL in Seoul war und ein Spitzel von ihr von Jiyongs Männer erwischt wurde. In dem Büro seines Anwaltes. Oder zumindest von einem der vielen, die sich darum kümmerten, dass er keine Probleme bekam.

Und anscheinend war dass so schlimm, dass wir nach fünf Tagen nun auf den Weg nach Hause waren.

Was mir irgendwie nicht passte, da mir trotz Seungris und Minos stechenden Blicke, die Zeit mit Daesung und Jiyong Spaß gemacht hatte. Vorallem Daesung hatte sofort offen und nett mit mir gesprochen und es sogar geschafft, dass ich mit ihm Wandern gegangen war. Sehr zum Missfall von Jiyong, der dann sich und die ganzen Jungs mitgeschleppt hatte, nur damit wir nicht alleine waren. Die Aussicht war atemberaubend, mit dem Geheule und Gefluche der Jungs im Hintergrund.

Auf jeden Fall gefällt mir die Idee zurück zu gehen nicht so sehr. Der Gedanke, dass sobald wir wieder in Korea waren, ich wieder eingesperrt werden könnte oder kaum raus dürfte, beängstigte mich. Trotz Jiyongs Versprechen, dass ich in Begleitung der Jungs gerne die Stadt anschauen dürfte.

Schließlich vertraute er mir jetzt. 

Das hatte er mir kurz vor dem Flug gesagt, und dass die blauen Flecke an meinem Hals alle dummen Typen abschrecken würden. Weshalb er natürlich einen Kniff in den Oberarm bekommen hatte. Ich hasste ihn dafür, dass er meine Haut so geprägt hatte. Die anderen konnten nämlich ihre Gedanken und Kommentare nicht für sich behalten. Nicht mal mit Jiyongs warnenden Blick.

"Jane?"", riss mich Jiyongs laute Stimme aus meinen Gedanken.

Überrascht wand ich meinen Kopf zu ihm um und bemerkte, wie mich alle drei fragend anschauten.

"Alles in Ordnung?", fragte mich nun Daesung, was Jiyong die Stirn runzeln ließ. Dafür dass er ihn mit der Kundenbetreuung vertraute, hatte er ihn in letzter Zeit ziemlich oft kritisch beobachtet. 

"Ja...Nur etwas müde, wieso?" Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus meinen Zopf gelöst hatte. Wenn man den kleinen Stummel so nennen konnte.

"Wir wollten dich fragen, ob es okay ist, wenn wir wo essen gehen, wenn wir da sind, aber wenn du müde bist, dann lassen wir das lieber." Jiyong legte seinen Kopf zur Seite und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich.

Er wusste natürlich, dass mir die frühe Abreise nicht passte, aber was sollte er machen? Es war eben sein Leben.

"Nein, nein...Essen klingt gut.", versuchte ich ihn lächelnd zu beruhigen. 

Tatsächlich hatten wir nur auf den Hinweg zum Flughafen ein paar Kaffees und Donuts gekauft. Mehr hatten wir nicht zeitlich hinbekommen. 

"Jane. Wenn du wi-"

"Herr Gott! Jiyong sie ist alt genug. Nun hör doch auf einen auf Vater zu machen. Sie hat ja gesagt, fertig. Wir haben wichtigeres zu besprechen!", unterbrach ihn Seungri gereizt. Er war schon die ganze Zeit so angespannt. Eigentlich war er in Japan tätig, doch sein Boss hatte darauf bestanden, dass er mitkommt. Es gab etwas, was dringend geklärt werden musste. Und das passte ihm nicht, genauso wenig, wie dass Jiyong ihn noch immer auf Abstand hielt.

Doch gerade sah Jiyong eher so aus, als könnte er den Jüngeren nicht nah genug kommen. Und das am besten mit seiner Faus. In das Gesicht des anderen.

"Vorsichtig.", knurrte er jedoch und durchbohrte den anderen mit seinen dunklen Augen. Dieser sank gleich ein paar Zentimeter zusammen. "Nur weil dein Schwanz 24/7 Aufmerksamkeit braucht, heißt das nicht, dass du vergessen darfst, wo du stehst. Verstanden?"

"Ja, Boss.", kam es leise zurück.

Etwas überrascht und neugierig schaute ich den beiden zu, bis ich merkte, wie Daesung mich mild anlächelte. Anscheinend kam das öfters vor.

Mit einem kurzen Lächeln wand ich mich wieder dem Fenster zu und betrachtete das blaue Meer.

Hätte ich geahnt, dass in den nächsten Stunden das totale Chaos ausbrechen würde, hätte ich wahrscheinlich nicht so ruhig sitzen können.

Aber wer hätte das schon ahnen können?

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt