Kapitel 42

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"Was?"

Mit einer perfekt gehobenen Augenbraue die förmlich schrie, dass sie das Symbol für Arroganz war, starrte Jiyong mich über den Tisch an.

Es war schon nach einse gewesen, als wir endlich soweit gewesen waren, um Essen zu gehen. Somit wurde aus dem Frühstück Mittagessen. Jiyong hatte einen Italiener ausgewählt, der nicht weit von dem Apartment und genau in der Mall war. Dieser war hauptsächlich von Büromenschen und edlen Damen besetzt.

Diese hatten sofort zu uns geguckt und getuschelt, als wir samt Bodyguards reingekommen waren.

Ich bin auch nicht drumherum gekommen zu erröten, da ich total Fehl am Platz war mit meinem überdimensionalen Hoodie und meiner zerrissenen Jeans samt abgelaufen Sneakers. Wenigstens hatte ich meine Haare gekämmt...

Jiyong hatte diese Probleme nicht und sah in seinen maßgeschneiderten Klamotten perfekt aus.

Nur eben die Bodyguards und das ein oder andere Tattoo wie Piercing ließen ihn die Blicke aller Anwesenden auf sich ziehen.

Nur saßen wir eben etwas Abseits und Jiyong schaute mich so an.

Ich muss zugeben, dass ich ihn andauernd beobachte, weil mir diese plötzliche Selbstsicherheit nach den Ganzen von heute Morgen nicht geheuer war.

Aber das würde ich niemals sagen.

Weswegen ich mir wortlos ein Stück von meiner Lasagne in den Mund schob.

Anscheinend immer noch genervt von meinem Getue verkleinerten sich seine Augen und er legte sein Besteck ab.

"Schmecken die Spaghetti nicht?", fragte ich unschuldig und kaute weiter.

"Doch.", antwortete Jiyong langsam und ließ mich nicht aus den Augen. "Nur meinst du Kätzchen mich nicht aus dem Augen lassen zu müssen." Er nahm sein Weinglas in die Hand und nippte daran. "Hast du trotz gestriger Nacht immer noch nicht genug von mir?"

Empört und beschämt schnappte ich nach Luft. Mit meine Gabel zeigte ich auf den Koreaner.

"D-du! Erst hast du einen halben Zusammenbruch und lässt mich nicht mehr los und dann zerrst du mich nach draußen und tust so, als ob nie was geschehen wäre! Und da soll ich mir keinen Kopf machen?" Aggressivität kochte in mir auf und ich ließ sie raus, indem ich in die Lasagne stach. "Abgesehen davon wolltest du unbedingt eine 2. Runde."

Jiyong verschluckte sich und beugte sich schnell nach vorne. Eine Dame neben uns keuchte entsetzt auf und ich stopfte mir einfach Pasta in den Mund.

Der Koreaner schluckte währenddessen eilig den Wein und lachte dann laut los. Nun hatten wir wirklich jedes Augenpaar auf uns.

Ich wurde noch roter und sackte leicht zusammen.

Vorlaute Nuss, du!
Kannst du dich nicht beherrschen?

"Oh, Kätzchen..." Elegant wischte er sich mit der Serviette über den Mund. "Warte nur ab, bis ich mich nicht mehr zurückhalten werde."

Schockiert schaute ich ihn an.

War das sein Ernst?!

Jiyong ignorierte mich jedoch und drehte sich ein paar Spaghettis auf die Gabel.

"Ach ja.", fing er unbekümmert wieder an, "Wir gehen nachher ein Kleid und Schuhe für dich kaufen. Demnächst ist so eine Mafiaveranstaltung und da kommst du natürlich mit."

Er schob sie die langen Nudeln in den Mund und blickte mir in die Augen.

Eine was???

"Was?", wiederholte ich meine Gedanken perfekt.

"Keine Sorge. Niemand wird dir schaden können. Waffen sind nicht erlaubt und wer diese Regel bricht ist ab da an vogelfrei. Weder CL, noch jemand anderes wird es wagen, dir weh zu tun. Außerdem kommst du als meine Verlobt mit und da- Was?"

Mit waren Löffel und Gabel aus der Hand gefallen und dass ich wie ein Auto schaute war untertrieben.

"V-V-Erlobte was?"

Nein, Jane, die Panik und Überraschung hörte man ganz sicher nicht heraus.

"Aish!" Wütend fuhr sich Jiyong durchs Haar. "Ich muss zuerst den Antrag machen!"

Verwirrter als vorher schaute ich ihn weiterhin an.

"Jiyong...Ich weiß ja, dass du mich heiraten möchtest und alles, aber ich möchte jetzt noch nicht."

"Was?"

"Ich hatte vor zu studieren. Ich wollte reisen und arbeiten und Freunde finden. Ich kann jetzt noch keine Familie gründen.", versuchte ich mich zu erklären.

"Also sagst du nein?"

"War das etwas ein Antrag?"

"Wenn das einer wäre, würdest du nein sagen?"

Jiyong sah nun genervt aus. Als würde er nicht verstehen, was ich meine.

"Mir wurde jegliche Wahl genommen, seit dem Abend als alles anfing und ich weiß, dass die Chance zu studieren und zu arbeiten gleich null ist, aber wenn das meine einzige Entscheidung ist, die ich jetzt noch treffen darf, dann ja, war das ein nein. Ich bin noch nicht dazu bereit."

Kalt schaute Jiyong mich an, stand dann auf, was sofort einen Kellner zu uns eilen ließ. Verwirrt blickte ich zu ihm hoch.

"Schicken Sie die Rechnung. Wir gehen."

Das Letztere galt mir und war unmissverständlich ein Befehl.

Wütend und traurig zugleich stand ich auf, bedankte mich bei dem entsetzten Kellner und folgte Jiyong. Hinter uns seine Männer.

Beschämt blickte ich auf der Boden und versuchte die Tränen zu verdrängen.

Wieso verstand er mich nicht?
Wieso hatte er es so eilig?
Konnte er nicht sehen, wie unsicher ich mich fühlte und hatte er vergessen, wie alles am Anfang war?

Die kalte Luft schlug mir entgegen und wir gingen zum Wagen. Wortlos stiegen wir ein und fuhren los.

Anscheinend ging es wieder zurück.

Jiyong starrte stumm heraus und ignorierte alles und jeden.

Ich lehnte mich gegen die kalte Scheibe und versuchte ruhig zu werden.

Doch egal wie sehr ich mich anstrengte, die Panik in mir ließ mich nicht in Ruhe und desto näher wir dem Apartment kamen, desto mehr Angst hatte ich davor, was passieren könnte.

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt