Kapitel 49

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Als Jiyong das Wochenende vorgeschlagen hatte, war mir schon klar gewesen, dass es wieder exclusiv und teuer werden würde.

Jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass er mit mir direkt an die Küste fahren würde, um mir das Haus zu zeigen, dass laut ihm, meins wäre.

Ich.

Das Mädchen, das Schuhe so lange trug, bis sie keine Schuhe mehr waren. Das Mädchen, dass lieber mit Schminke einschlief, als Abschminktücher zu kaufen. Das Mädchen, dass laut im Laden rumschrie, dass eh alles aus Bangladesch kommt und somit überteuert ist.

Ein Haus, gleich an der heiß begehrten Küste von Jeju Island mit einer atemberaubenden Aussicht. Vom Grundstück ganz zu schweigen.

"Die Nachbarn haben sich ziemlich beschwert, weil der Makler ihnen damals das Anwesen nicht verkaufen wollte, aber die können gerne mal klingeln.", erzählte Jiyong, als wir im Wohnzimmer standen. Oder eher Wohnsaal.

"Ja, würde nur ein Tag dauern, bis sie hier wären.", kommentierte ich sprachlos.

Sofort schaute er mich kritisch und arrogant an.

"Wir haben mit dem Wagen auch nur 5 Minuten gebraucht." Sein Ton ließ deutlich heraushören, dass ich das genau wissen sollte.

Doch ich konnte bloß den Kopf schütteln und nichts sagen.

Das hier war wahnsinnig.

"Wenn dir etwas besser für die Einrichtung oder generell am Haus einfällt, sag Bescheid und ich hole die erforderlichen Leute, die dir helfen können. Du hast ja gemeint, dass du solch ein Rüchziehort haben möchtest, aber Japan ist dann doch etwas weiter weg, um spontan zu dir zu fliegen."

"Das klingt, als wären wir verheiratet." Der Satz war schneller über meine Lippen, als ich darüber nachdenken konnte. Sofort bereute ich meinen vorlauten Mund.

"Das Angebot steht noch.", sagte Jiyong überraschend locker. "Ich muss schnell telefonieren, bin aber gleich wieder da. Schau dich ruhig um und gewöhne dich an dein erstes Haus."

Blitzschnell wand ich mich zu ihm.

"Mein was!", rief ich schockiert, doch bekam nur sein Lachen als Antwort.

Ungläubig schaute ich mich zum gefühlten hundertsten Mal um und konnte das immer noch nicht für ernst nehmen.

Ich stand in einem offenen Raum, dessen Wände wirklich nur aus Glas bestand. In einer Vertiefung im hellen Holzboden war ein großes cremefarbenes Sofa mit unzähligen Kissen in rosa, blau, weiß und braun. Hier und da zierte ein Muster oder ein Druck den Stoff. Der Tisch in der Mitte war aus aus dunklem Holz und sehr schlicht. Darauf stand eine große Vase mit einem lilanen Blumenstrauß. An der einzigen Wand, die zum Gang führte, war ein riesiges Regal eingebaut. Darin standen unzählige Bücher, Bilder und Platten. Denn gleich davor waren grüne Sessel und ein alter, jedoch schöner Plattenspieler. Das Ganze krönte dann noch eine Lampe an der Deckde, die aus Treibholz erstellt wurde.

Jiyong hatte mir noch erklärt, dass ein Beamer irgendwo eingebaut war, genauso wie eine Anlage und anderes modernes Zeug, was ich mir nicht merken konnte. Es war einfach schön.

Die Küche und das Esszimmer hatte ich ebenfalls schon gesehen. Beide waren in dunklen Tönen, wie braun und dunkelrot gehalten und gefielen mir sehr. Mit den großen Fenstern und hellen Lichter, wie vielen Pflanzen war es absolut mein Geschmack.

Man konnte ehrlich sagen, dass mich Jiyong mittlerweile gut kannte.

Draußen war noch eine große Terrasse mit eingebauter Feuerstelle, Sitzmöglichkeiten, einer Bar und einem runden Pool. Der Garten war einfach und schlicht. Hier und da eine Bank zum sitzen und Aussicht genießen.

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt