Fight Me, Baby || G-Dragon

Kapitel 39

Sie war angepisst.

Nicht wegen den 80 Toten.

Auch nicht, weil Jiyong es wagte, in solch einem Ausmaß sich zu rächen.

Nein.

Sie war angepisst, weil seine Bastarde ihre Halle  angezündet hatten und sie nun einen Verlust von 15 Millionen US-Dollar hatte. Und genau deswegen wieder die ganzen alten Säcke kamen, weil sie ihre Ferienhäuser, Jachten und die teuren Internate ihrer verzogenen Gören in Gefahr sahen.

Musste er auch unbedingt ihre Drogenlager auswählen. Hätten es nicht auch die mit den Sklaven für den Menschenhandel oder die gefälschten Klamotten sein können?

Aber er war nicht dumm.

Und CL war nicht geduldig.

"Boss, schon wieder ein Anruf.", sagte Rosè neben ihr. Sie war dazu da, um jeden von ihr fernzuhalten, der sie nervte. Das war ihr Talent. Wie ein Engel auf die Männer einzureden und sie vergessen zu lassen, was sie überhaupt wollten.

Natürlich hatte das seinen Preis, wie das arme Mädchen letztens erst erfahren  musste. Seit dem ging sie kaum mehr raus und regelte alles über das Telefon. Sie hatte Angst.

Doch CL hatte die Zufriedenheit in ihren Augen gesehen, als sie ihr wortlos den Kopf von dem Hurensohn überreicht hatte.

Rosè brauchte Zeit. Und die würde sie bekommen.

"Sag ihm, er kann mich mal.", knurrte sie.

Das Mädchen zog kritisch die Augenbrauen zusammen und wand sich dann wieder fort. Ihre zarte Statur dabei immer kerzengerade.

Sie war so stolz auf ihre 4 Mädchen.

Schade nur, dass die anderen drei gerade in Japan waren, um den kleinen Bruder von Jiyong umzulegen.

Sie hatten ihn tatsächlich verfehlt, doch ein zweites Mal würde das nicht passieren. Vor allem nicht, wenn sie ihn ohne Probleme im Krankenhaus finden würden.

Den anderen Typen hatten sie ja schon. Was sie mit ihm machen würden, müsste sie noch entscheiden. Aber das würde nicht mehr lange dauern, so wie Jiyong sie provozierte. Wahrscheinlich ein oder zwei Pakete nach Korea. Schön eingepackt und mit viel Blut.

Ein Mädchen mit westlichen Zügen kam mit einem Weinglas und stellte es vor ihr ab.

"Ich möchte Wodka.", sagte CL jedoch und winkte sie ab.

Sie brauchte etwas starkes.

Erst Ganzo und nun das Geld.

Mistkerl.

Hätte Ganzo Jiyong damals nicht auch einfach umlegen können?

Das Mädchen stelle nun endlich das Glas mit der richtigen Flüssigkeit hin und kniete sich vor CLs Sessel hin. Mit beiden Händen überreichte sie ihr das Glas.

Sie war schön.

Nussfarbenes Haar. Grüne große Augen. Eine gerade Nase.

Kalt kippte sie sich den Alkohol den Hals herunter und genoss das Brennen im Hals.

Genau das was sie gebraucht hatte.

Rosè wand sich wieder zu ihr.

"Der Ort für das Bankett ist endlich entschieden.", verkündete sie.

CL konnte sich es nicht verkneifen die Augen zu verdrehen.

Sie hasste das.

Einmal im Jahr trafen sie sich alle, um neue Verbündete zu finden. Zwischendurch wurde verhandelt, getrunken, Drogen genommen und ab und zu konnte man jemanden in den separaten Zimmern vorfinden.

Doch am meisten zählte es, zu zeigen, was man hatte.

Der teuerste Anzug.
Die schönste Ehefrau.
Die geilste Hure.
Die schlausten Kinder.
Das bessere Leben.

Natürlich ohne Waffen.

Was nicht hieß, dass draußen nicht alles griffbereit wäre.
Letztendlich waren sie Feinde.

"Wann und wo?"

Abwesend strich sie dem Mädchen vor ihr über die Wange. Es schaute zu ihr aufmerksam auf.

"In einer Woche. Der Ort ist mitten in Seoul. Ein Saal in dem neuem Luxushotel, welches solch ein Hype verursacht hatte. Wie war noch mal der Name?" Nachdenklich drehte Rosè ihr Haar auf dem Finger auf.

"Night Flight?"

"Genau!"

Sie nickte.

War klar. Wahrscheinlich hatte es einer von den Politiker veranlasst, der sich Vorteile erhoffte.

"Sag zu.", meinte sie nur noch und wand sich dem Mädchen vor ihr zu.

Dieses blickte immer noch zu ihr auf.

"Wie ist dein Name?", verlangte sie zu wissen.

"Clare.", kam sofort die Antwort. Ihre Stimme passte zu ihr. Sanft, aber dennoch bestimmt.

"Du wirst auch mitkommen. Und heute bleibst du auch hier.", beschloss CL kurzfristig. Sie liebte es, den Männern dort eins auszuwischen. Und deutlicher ging es ja nicht.

Clare nickte eifrig und wurde zugleich rot.

Das würde ein Spaß werden.

"Ach Rosè."

Das Mädchen schaute zu ihr.

"Sag den anderen sie sollen zurück kommen, sobald sie fertig sind. Wir müssen nämlich jemanden am Bankett abholen. Eine kleine Freundin."

Das Mädchen zog kurz die Augenbrauen zusammen, bis sie ihre Bossin verstand. Dann lächelte sie süß und nickte eifrig.

Sie würden Spaß haben.