Kapitel 61

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In einem eintönigen Takt klopfte er seine Fingerspitze gegen die Stuhllehne.

Es war ein warmen Sommertag und er spürte, wie sein Anzug doch etwas zu warm wurde.

Mit ihm saßen Mino und Junhoe in seinem Arbeitszimmer.

Sie hatten sich verabredet, um über alles zu sprechen, was nun neu eingefügt worden war.

"In Japan ist wieder alles in Ordnung. Alles was mit CL zu tun hatte, wurde entweder beseitigt oder eingenommen. Ihre Leute, die zu viel wussten, sind momentan im Exil oder bei uns untergebracht. Frauen und Kinder wurden nicht angefasst und befinden sich in sicheren Unterkünfte. Taehyuns Überreste wurden in einem ehemaligen Waffenlager von ihr gefunden. Wir haben ihn zurück nach Hause gebracht und neben den anderen beerdigt.", erläuterte Mino ihre bisherige Vorgängen und überkreuzte seine Beine.

Sein Haar war einigermaßen wieder nachgewachsen. Nur an den Narben wollte es nicht so richitg klappen. Doch ihn musste es nicht mehr interessieren, da der Ring an seinem Finger deutlich zeigte, dass er vergeben war. Irene hatte tatsächlich ja gesagt...

"Das freut mich. Ich möchte, dass du mir die Kosten der Unterbringung von den den Familien bringst. Ich denke mal, dass ich Seungri dann die Bilanz und den Ausgleich ausrechnen lass. Und du Junhoe? Hast du dich gut eingebracht in deiner neuen Position?" Fragend blickte Jiyong zu dem mürrischen Jungen. Er hatte eine Narbe am linken Auge von der Schießerei. Ein paar Zentimeter näher und er wäre nun auf der Seite blind.

"Die Jungs und ich haben uns potenzielle Leute rausgesucht und fangen nächste Woche mit der praktischen Prüfung an. Ich werde wahrscheinlich den endgültigen Beschluss unsererseits, erst in drei Wochen abgeben."

"Aber Michael bleibt sicher oder?"

"Ja. Er wird weiterhin von Klaus unterricht und wird wahrscheinlich in seine Fußstapfen treten.", antworte Junhoe.

"Er vermisst ihn oder..."

"Sehr. Er hat ihn am Leben gelassen und nun eine neue Familie verschafft. Michael muss aber noch lernen, dass man über Verräter nicht spricht." Ernst blickte Junhoe seinen Boss an. "Doch das wird schon. Auf jeden Fall wurden alle finanzielle Angelegenheiten rund um CL in Korea geklärt und die zu uns Übertretenen abgecheckt und im Notfall zusätzlich beseitigt. Die Übergabe des Clans an dich steht somit nichts mehr im Weg. Keine kleine Gurppe oder einzelne Geschäftsmänner, wie Politker."

Zuversichtlich nickte Jiyong und fasste sich ans Kinn.

"Und euch? Wie geht es euch?", fragte er offen hinaus. Anhand der beiden Gesichter konnte er deutlich erkennen, dass sie nicht mit solch einer Frage gerechnet hatten.

"Mir geht es gut. Ich bin endlich unter der Haube, vielleicht baldiger Vater und zuversichtlich, dass meine Jungs sicher sind. CL ist endlich fort und macht keinen Ärger mehr.", sagte Mino und lächelte dabei schief.

"Bei mir das selbe. Anfangs war es schwer, doch dann musste ich mich daran gewöhnen, weil du mir diese Aufgabe gegeben hast, Boss. Die Jungs waren sich unsicher und ihnen fehlten plötzlich zwei Leitfiguren, wie auch mir. Doch wir haben es gemeistert. So gut es eben ging. Hanbin hatte es nicht anders gewollt. Er wusste von Anfang an, dass er sterben würde. Er war vielleicht temperamentvoll, aber nicht dumm. Bobby, naja Bobby war eben Bobby. Er war schon immer ein bisschen zu weich gewesen. Für jeden der keine Gefahr für seine Familie darstellte. Aber es geht aufwärts. Es muss aufwärts gehen. Wir haben zuviel riskiert, um nun aufzugeben." Kurz zuckte der neue Leader mit den Schultern, als wäre es total normal, dass sowas innerhalb eines Clanes passierte.

War es eventuell auch, aber sie hatten doch immer gedacht, dass sie anders wären. Stärker.

"Ich sehe...Danke für eure Zeit. Ihr dürft gehen.", beendete Jiyong das Gespräch.

Die beiden Männer standen auf und verbeugten sich leicht. Junhoe ging zuerst und als Mino an der Tür war, hielt in Jiyong auf.

"Mino?"

"Ja?"

"Hättest du ihn erschossen, wenn er es nicht geschafft hätte?"

Dunkel scannten Minos Augen ihn. Er schien auf etwas zu warten, was nie kam.

"Nein."

Das war alles was er sagte. Bis er kurz überlegte und dann wieder zu ihm schaute.

"Hättes du Jane sterben lassen?"

"Nein." Die Antwort schoss förmlich aus ihm heraus.

"Rose?"

"Nein."

Mino lächelte schief und schaute ihn dann an.

"Wir werden von allen als Monster dargestellt, aber letztendlich sind wir genauso schwach wie sie. Wenn nicht sogar mehr. Du hast ihm die Chance gegeben, abzuhauen. Und als wäre das nicht schon großzügig gewesen, hast du sie mitgehen lassen. Und du finanzierst sie sogar, bis sie sicher auf eigenen Beinen sind, trotz seines Vermögens..."

"Er war wie mein kleiner Bruder...", flüsterte er leise.

"Ja, aber Rose war dein Feind. Sie hat zu CL gehört und trotzdem hast du sie nicht wie die anderen an die Wand gestellt. Nein. Du hast ihr die Möglichkeit gegeben das zu machen, was sie immer wollte: Ein normales Leben zu führen. Du bezahlst ihr die Ausbildung und soweit ich dich weiß, wahrscheinlich auch ihr eigenes Cafe oder?" Grinsend schaute ihn Mino an.

"Ich musste.", sagte er bloß.

"Du musst?" Mino legte seinen Kopf fragend zur Seite.

"Damals als ihr sie zu mir gebracht habt und sie förmlich zerbrochen wäre, aber dennoch mich böse anfunkelte, wusste ich, dass ich es machen musste. Wenn nicht für sie, dann dafür dass ich Jane versucht habe festzuhalen unnd zu manipulieren. Gott weiß, dass ich sie geliebt habe, aber ich wollte einfach nur, dass sie nach meinem Willen funktioniert. Rose ist meine Chance das wieder gut zu machen.", erklärte er ihm.

"Du magst sie?"

Arrogant hob er seine Braue und machte ihm mit der Hand deutlich, dass er nun wirklich gehen sollte.

Doch sein kleiner Bruder war wieder mal frecher als er sein sollte.

"Ich weiß, dass du jeden Samstagabend zu ihr gehst und Essen mitbringst.", sang er neckend und ging dann lachend heraus.

Jiyong blickte ihm fassungslos nach und überlegte, wer ihn verpetzt hatte. Wahrscheinlich Klaus...

"Jiyong?"

Überrascht schaute er wieder zur Tür, bei der Minos Kopf durchschaute.

"Was ist denn jetzt noch?"

"Ich bin stolz auf dich, großer Bruder." Ernst schaute Mino ihn an, nur um dann doch zu grinsen und dann endgültig zu verschwinden.

Jiyong schaute wortlos zur Tür und schüttelte dann den Kopf.

Vielleicht war ja doch alles gut ausgegangen.

Nich so wie er erhofft hatte, aber doch gut.

Fast sogar besser, als er sich gewünscht hatte.

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt