Kapitel 28

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Ich stocherte gerade in meinem Rührei herum, als ich lautes Lachen und Begrüßungen vom Flur aus hörte.

Verwirrt schaute ich zu Jiyong, der über die Zeitung, die er gerade las, ebenso verwirrt zu mir schaute.

Wir saßen am Frühstückstisch, nachdem wir gestern nach drei Filmen irgendwann eingeschlafen waren. Ich hatte es einfach nicht hinbekommen, meine Gedanken auszuschalten, weswegen es eine unruhige und lange Nacht geworden war. Jiyong hatte mich mehrmals in seinem Halbschlaf zu sich gezogen und einmal sogar in der Küche gefunden, weil ich einfach nicht ruhig wurde.

Mein Wunsch und das darauf folgende schlechte Gewissen ließen mich einfach nicht in Ruhe.

Ich fühlte mich einfach nur scheiße.

"Erwartest du jemanden?", fragte er mich und ich konnte den Sarkasmus heraushören.

Schnaubend verdrehte ich meine Augen, was ihn grinsen ließ. Er mochte es mich leicht zu reizen, wenn er wusste, dass ich müde oder schlecht gelaunt war. Da war ich immer ein bisschen rebellisch, verglichen mit meinem sonstigen Selbst.

"Natürlich. Ich glaube CL wollte mir ihren neuen Nagellack zeigen." Mein Ton war nicht besser als seiner und nun musste er leise lachen. 

Bevor wir weiter machen konnten, standen plötzlich Deasung, Seungri, Taeyang und ein anderer im Raum. Etwas überfordert schaute ich sie alle an und dann letztendlich Jiyong, der auch etwa überrascht zu sein schien.

"Wozu hast du eigentlich ein Handy?", fragte Taeyang als Begrüßung und setzte sich zu uns. Außer der, dessen Namen ich nicht kannte, aber mir dennoch verdammt bekannt vorkam, taten es ihm alle gleich. Was Jiyong nicht passte, da er selbst den Jungs gesagt hatte, dass er mit mir alleine essen möchte.

"Ich habe es ausgeschalten.", grummelte er deswegen und lag die Zeitung beiseite. 

Ein Klirrend lenkte mich ab und ich sah, wie der andere vier Gläser und eine Weinflasche in der Hand hielt. Elegant ließ er sich auf einen Stuhl fallen, stellte alles ab und schenkte ein.

"Ist es nicht ein wenig unpassend in dieser Situation Wein zu trinken?", fragte Daesung skeptisch und schaute dem anderen bei seiner Arbeit zu.

"Du weißt doch, dass Jiyong den Wodka nicht kalt stellt und warme Pisse kann ich auch bei der Tankstelle trinken.", kam es zurück und plötzlich machte es "Klick" und ich wusste, wer der Typ war.

Er war bei meiner ersten Nacht, nach dem Mord meiner Mutter, im Wohnzimmer gesessen und hatte laut gesungen!

Seunghyun!

"Das meinte ich nicht.", kam es nur lachend zurück.

"Was für eine Situation?", fragte Jiyong unbeeindruckt. 

"CL hat die Clans zusammengerufen und dich als Angeklagter eingeladen.", antwortete ihm Seunghyung und schob jeden ein Glas zu. Außer Jiyong und mir.

"Die Clans?", überrascht schaute Jiyong zu den anderen Männer. Er schien tatsächlich nicht zu wissen, was das sollte.

"Ja. Angeblich sollst du dich in ihre Geschäfte ihres Reviers und somit in ihre Aktivitäten eingemischt haben." Taeyang nahm einen Schluck von der roten Flüssigkeit und schwenkte dann das Glas.

"Und das wäre was gewesen?" Ich konnte an Jiyongs Stimme erahnen, wie nah er war, durchzudrehen.

Kaum hatte er jedoch die Frage ausgesprochen, lagen alle Blicke auf mir. Wirklich alle.

Mir wurde etwas unwohl bei der Sache. Vor allem, als ich realisierte was genau gerade passierte.

Jiyong anscheinend auch, denn er stand fluchend auf und tigerte im Raum herum.

"Wer ist alles da?", fragte er hart.

"Der Lee-, Kim-, Soon- und Yah-Clan. Also alle die innerhalb Seoul und Korea ein bisschen Land haben.", zählte Seungri trocken auf.

Jiyong schnaubte laut auf.

"Nicht mal zusammen haben sie ansatzweise soviel wie ich. Ich könnte sie einfach ignorieren."

"Wirst du aber nicht.", mischte sich nun Seunghyun. Er schaute auf sein Glas und dann auf Jiyong, der unter dem kalten Blick des anderen stehen blieb. "Du wirst hingehen und ihnen zeigen, dass sie keine Bedrohung sind und sie keine Chance haben. Dass sie unwichtige Figuren in diesem primitiven Spiel sind und keine Ahnung haben. Dann wirst du ihnen sagen, dass sie ihre dreckigen Finger von ihr lassen sollen, da sie unter deinen Schutz steht. Danach wissen sie bescheid und haben ihre Warnung bekommen. Alles was dann passieren sollte, ist ein Vorteil für dich, weil du dann nach den Regeln nicht der Schuldige bist."

Es wurde vollkommen still in der Küche und alle schienen nachzudenken. 

Mir wurde jedoch klar, dass ich einfach keine Ahnung von Jiyongs Welt hatte, obwohl ich immer eine wichtige Rolle darin spielte. Es war zum Verzweifeln.

"Wann müssen wir da sein?", fragte Jiyong dann irgendwann.

"Wir sind jetzt schon eine halbe Stunde zu spät, also hast du eine Stunde Zeit, bis wir losfahren.", verkündete Taeyang. 

Wie auf Kommando standen sie alle auf.

"Wir sind solange in deinem Büro.", verkündete Daesung, was mit einem Nicken seines Bosses hingenommen wurde.

Und dann waren sie auch schon wieder draußen und ich alleine mit Jiyong. 

Dieser schien nochmal kurz nachzudenken, bis er mich anschaute.

"Es tut mir leid. Ich habe dir versprochen, dass wir in die Stadt gehen, aber-"

"Ist schon in Ordnung.", unterbrach ich ihn schnell. "Letztendlich ist der Ärger ja nur wegen mir da." 

Soviel hatte ich immerhin verstanden.

Jedoch schien meinen Einwand nicht großartig zu helfen, denn er kam zu mir und schaute mich gequält an.

"Wir holen das nach. Versprochen.", sagte er und küsste mir auf die Stirn. "Du kannst machen was du willst, schau aber bitte, dass einer der Jungs immer bei dir ist."

Dann küsste er mich kurz aber sanft und war dann auch schon weg.

Nun saß ich vollkommen alleine in der Küche.

Seufzend rieb ich mir meine Augen. 

Langsam stapelte ich das Geschirr und wollte es aufräumen, als Bobby mit Jinhwan in die Küche platze.

"Na, Kleine?", fragte er mich und schmiss sich eine Traube in den Mund. 

"Bobby.", begrüßte ich ihn zurück und stellte die Teller in die Spüle.

"Der Boss ist uns gerade über den Weg gelaufen und meinte, wir sollen dich heute begleiten.", erklärte Jinhwan ruhig.

"Damit du nicht alleine bist.", fügte der andere laut kauend hinzu.

Ich runzelte die Stirn und fragte mich, was sie aufpassen sollten, wenn ich sowieso im Bett bleiben würde.

"Hast du eigentlich schon mal die Mall, gesehen, in der fast alle Geschäfte Seungri gehören?", fragte mich Bobby und grinste dabei dreckig.

Jinhwan musste nun bei der Erwähnung ebenfalls lächeln und spielte mit.

"Da sind plötzlich die teuersten Sachen total billig. Nur weil man jemand ist, der unter den Schutz eines anderen steht."

Die Beiden kamen immer näher, bis sie direkt vor mir standen. Mir wurde zwar etwas unwohl, doch der Gedanke, etwas zu sehen und hier raus zu können, gefiel mir.

Kaum war das Lächeln auf meinen Lippen, packten die beiden mich am Arm und zogen mich aus der Küche.

"Wir sind unterwegs.", schrie Bobby laut, bevor er die Tür zuschlug.

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Hello!

Kurze Info unser WLAN spinnt und mein Internet ist begrenzt, weswegen ich kaum Chancen habe irgendwo rein zu kommen...Ich hoffe ihr nimmt mir das nicht übel, falls wir schreiben ect. Ich hoffe auch, dass das Kapitel hochgeladen wird!

Viel Spaß beim Lesen 💖

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt