Kapitel 44

2K 170 20
                                    

"Willst du etwas sehen?", fragte Bobby nach einer Weile.

Überrascht schaute ich zu ihm, da mich seine Frage aus meinen Gedanken gerissen hatte.

"Du weißt schon wie das klingt?", kam es ungewollt vom mir zurück.

Kurz stockte er, nur um dann laut zu lachen.

"Keine Sorge, ich habe nicht den Drang vom Boss kastriert zu werden." Er klang leicht erheitert, dennoch konnte man den ernsten Unterton heraushören. Jiyong würde das wahrscheinlich tun. Wenn nicht sogar mehr.

Bobby stand grinsend auf und zeigte mit einer Geste nach drinnen.

"Ich zieh mich schnell um und mach mich sauber und dann hole ich dich. Einverstanden?"

Tatsächlich war er noch immer voller Staub und Blut. Mir war es also nur recht, das er sich säuberte.

Es vergingen jedoch keine 10 Minuten, da stand er mit nassen Haaren und einem Hoodie an der Tür.

"Komm.", sagte er bloß und ging los.

Leise gingen wir durch den Flur und vorbei am Wohnzimmer, wo der Fernsehr lief. Die anderen saßen entweder mit Laptops oder fokussiert auf den Film auf dem großen Sofa.

"Wohin geht ihr?", fragte Junhoe ohne aufzublicken.

Seine plötzliche Frage erschreckte mich und ließ mich auffluchen, was mir nur einen erheitern Blick von Bobby und die Aufmerksamkeit aller anderen einheimste.

"Runter.", antwortete Bobby bloß.

"Der Boss geht wahrscheinlich um Mitternacht schlafen. Bring sie bis dahin hoch."

Woher wusste er sowas?

"Ja, Mama."

Ohne auf die Beleidigung von Junhoe zu achten, zog mich Bobby weiter. Zu meiner Überraschung gingen wir tatsächlich mit dem Aufzug runter, bis in die Garage.

"Woher weiß Junhoe, wann Jiyong schlafen gehen wird?", fragte ich während wir an den teuren Autos vorbei gingen.

"Die anderen haben die Diskussion ebenfalls mitbekommen und normalerweise, wenn nichts mehr ansteht was wichtig ist oder es mit jemanden war, der dem Boss nahe steht, lässt er seinen Frust in der Schießkammer oder an seinem Boxsack aus. Und das hält nie länger als 12e oder 1e aus.", erklärte und bog ab.

Also war Jiyong gerade dabei aggressiv seine Wut abzubauen. Wieso durfte ich das nicht? Ich würde auch gerne auf etwas schießen...

Bobby öffnete einen Stahltür und zu meinem Staunen standen wir in einer modernen Küche. Sie war aus hellem Holz und mehrere Grüntönen. In der Ecke war ein Tisch mit Sitzbank und nicht zusammenpassenden Stühlen. An dem Wänden hingen Bilderrahmen mit Fotos von alten Autos oder Menschen.
Im ganzen Raum roch es nach Kaffee und Brot.

Jedoch interessierte Bobby die Küche nicht und er ging total entspannt hindurch. Wortlos folgte ich ihm und hörte tatsächlich Stimmen.

Der nächste Raum war anscheinend ein Wohnzimmer. Dieses war etwas dunkler gehalten und recht leer eingerichtet. Ein altes Ledesofa stach mit seinem roten Bezug hervor und stellte den Mittelpunkt des Raumes dar. Daneben mehrere braune Sessel, die ihre besten Tage hinter sich hatten. An den Wänden waren Regale voller Pokale und Bücher. Am einzigen Fenster stand ein Tisch mit einem Schachbrett und zwei Stühlen.

Meine Aufmerksamkeit war jedoch auf den älteren Heeren und einen Jungen gerichtet, die über einen Buch saßen.

"Klaus?", sprach Bobby und erweckte somit die Aufmerksamkeit der beiden Fremden.

Der Jüngere schaute etwas verängstigt und mir fielen auch sofort die nassen Haare, wie Verbände unter dem hellen Shirt auf. Also war er das Opfer von Bobby gewesen?

Er war recht dunkel und hatte volle Lippen. Dennoch hatte er die selben Augen, wie ein Koreaner. Esr sah schön aus.

Der ältere Herr dagegen sah total Fehl am Platz aus. Er hatte europäische Züge und helles blondes Haar, wie eisblaue Augen. Auf der Nase eine Brille.

"Ja?", fragte er mit tiefen Akzent.

Also war er Klaus.

"Wie läufts?" Nickend zeigte Bobby auf das Buch.

Klaus schaute zu dem Jungen und nickte dann langsam.

"Er ist schlau. Sehr schlau. Nur vorlaut er muss sein."

Die Antwort gefiel dem Jungen natürlich nicht und er verzog sein Gesicht.

"Ich hoffe du behältst dennoch deinen Respekt, sonst gehen wir nochmal in den Raum.", drohte Bobby ihn mit einem Lächeln und drehte sich dann zu mir.

"Klaus, das ist Jane. Jane das ist Klaus, unser Elektroniker, Techniker und Lehrer. Er hat zahlreiche Doktortitel und mehrere Meistertitel in Schach und der Mathematik erzielt. Er ist ein Genie." Bobby klang sichtlich stolz. Als hätte er sich selbst vorgestellt.

Klaus jedoch schien mich erst jetzt bemerkt zu haben und starrte mich an. Er schien nachzudenken. Bobby bekam davon nichts mit.

"Klaus kommt eigentlich aus Ungarn, hatte aber ein paar Probleme mit der Geheimpolizei mehrere Länder, weil er Sachen erfand oder rausfand, die ziemlich hilfreich sein konnten. Und eher er sich versah, war er unter der Obhut von unserem Boss. Nun ja und nun erfindet er eben für uns ein paar Sachen und schaut nach den Autos. Und bevor ich das vergesse, der Knirps ist Michael und...Ich habe absolut keine Ahnung was ich sagen soll. Er ist einfach da."

"Hey!", rief besagter empört auf.

"Schnauze! Lernen!", kam es sofort zurückgebellt.

Ich ignorierte die beiden mittlerweile, da Klaus aufgestanden war und zu mir kam.

Er trug einen Anzug und war ein Kopf größer als ich. Jedoch kleiner als Bobby.

"Ich kenne dich. Nein." Er blieb vor mir stehen und musterte mein Gesicht. "Ich kenne deine Mutter."

Mein Herz blieb stehen und selbst  Bobby und Michael hörten auf zu streiten. 

"Sie kannten meine Mutter?"

Langsam nickte der Mann vor mir und grinste leicht.

"Natürlich. Ich habe ihr bei der Flucht geholfen."

_______________________________________
Hello!

Neues Kapitel ✊
Habe eine neue FF "The Underdogs" - schaut doch mal vorbei, wenn ihr wollt 🐶😏

Viel Spaß beim Lesen💓

Fight Me, Baby || G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt