MY ELEMENT

4. intresting

Ironischer Weise regnet es schon, seitdem ich ein paar Schritte aus dem Gelände gelaufen bin. Ich habe keine Kraft mich zu wärmen...oder irgendwas zu machen... Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze. Wie lang ich hier erfriere. Wie lange ich den Krampf schon aushalte. Wie lange ich schon überlege zu springen. Den Abgrund runterzuspringen, der sich vor mir erstreckt. Ich schätze das soll wirklich jeden aufhalten zu fliehen...mich hält es auf jeden Fall auf...
Ich sitze einen Schritt davon entfernt, gefühlte Kilometer runterzufallen. Ich weiß ja nicht mal was mich davon abhält. Ich habe niemanden. Nichts. Ich würde niemandem fehlen, außer denen, die mich eh schon verloren haben...

Gott...was kann ich tun, dass dieser Schmerz weggeht!!? Ich könnte mein Herz rausreißen, nur damit dieser verdammte Krampf verschwindet! Ich kann ja nicht einmal mehr weinen, weil alles schon ausgeweint ist... Ich fühle mich, als hätte ich aufgegeben...als hätte ich alle enttäuscht, weil ich nicht mehr versuche, rauszukommen. Ich warte einfach bis...ich weiß nicht mal auf was ich warten soll! Bis ein Engel zu mir kommt und eine Brücke direkt zu Tommy baut?? Oder dass Tommy auch ein Element hat und zu mir kommt?? Oder dass mich jemand überredet doch zu springen?

Nach einiger Zeit, in der ich ein wenig näher zur Klippe rückte, höre ich von hinten Platschen. Ich will mich nicht mal umdrehen... Wenn mich jemand runterschupsen will, nur zu! Go for it! Die Schritte bleiben bei mir stehen und der Regen prasselt nicht mehr auf mich. Irgendwie habe ich schon die Befürchtung zu wissen, wer da neben mir steht und sich gerade zu mir setzen will. Deswegen schaue ich einfach weiter nach vorne.

„Jeder muss sich daran gewöhnen. Für manche ist es schwerer, für manche leichter. Glaub mir, ich kenn' mich da aus. Als ich mit 17 hierher geschickt wurde, hatte ich einen Freund. Wir wären gestorben für einander. Ich hatte eine Freundin, die ich geheiratet hätte, wäre ich nicht verliebt in meinen Freund.", erzählt Mrs. Wada mit einem sehnsüchtigen Lachen, dass ich selber schmunzeln muss. „Und dann wurde ich hierher geschickt...irgendwie schaffte ich es ihm noch eine kurze SMS zu schicken. Weißt du was ich ihm geschrieben habe?", fragt sie ohne eine Antwort von mir zu wollen. „>Ich habe dich betrogen. Aber ich habe dich bis zum letzten Moment geliebt. Das verspreche ich dir. Vergiss mich bitte so schnell es geht. < Zu dem Zeitpunkt dachte ich, es wäre eine gute Nachricht. Einfach zu lügen, damit er mich hasst. Ich hoffte, dass es so für ihn leichter ist mich zu vergessen. Dass es für mich leichter ist, ihn zu vergessen."

„Ich will ihn aber nicht vergessen...", drücke ich die Wörter aus mir und unterdrücke den stechenden Schmerz.

Wieder kommen meine Tränen. Und ich dachte, dass ich kein Wasser für Tränen mehr hätte... Ich verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Obwohl der Regen nicht mehr auf mich prasselt, fühlt sich alles so bedrückt an. Doch dann wurde alles warm. Ich spüre, wie mich jemand umarmt. Natürlich geht es mir in irgendeiner Hinsicht besser. Es wurde irgendwie leichter.

„Lass uns gehen, Naida. Du musst dich im Krankenzimmer noch ein wenig ausruhen. Und morgen erzähle ich dir den Rest.", erklärt sie mir und wir machen uns beide auf den Weg zurück.

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Unfassbar aber ich muss nicht mehr weinen. Nachdem heute Morgen Mrs. Wada mit ihrem Tee gekommen ist, muss ich nicht mehr die ganze Zeit an ... denken... Ich will nicht einmal mehr an seinen Namen denken, in Hoffnung, dass es ein wenig leichter wird.

Mrs. Wada hat mir schon erzählt, dass alle ‚Netas' von ausgesuchten Personen aus den Elems beobachtet werden. Jedes Jahr werden die ‚Netas' speziell angegriffen, damit die Personen testen können, wie gut sie schon sind. Bei einer bestimmen Stärke, können die Kinder ihr Leben weiter fortsetzen. Falls sie sich nicht gut genug in dem Kampf schlagen, werden sie mitgenommen und hier gelehrt. Falls sie nicht 17 sind, bekommen sie währenddessen noch normalen Unterricht wie Erdkunde, Mathe und Geschichte. Jedenfalls ist das 17te Jahr das letzte, was die ‚Netas' noch normal erleben können. In dem Alter wird man endgültig geprüft und mitgenommen. Dafür muss man aber keine normalen Fächer mehr besuchen.