Die Zeit ist stehengeblieben. Niemand von uns bewegt sich. Wie sehr ich mir jetzt wünsche, einfach nur zu verschwinden. Diese ganze Situation erinnert mich an meinen Traum, den ich vor langer Zeit hatte... (siehe Kapitel 22) Nur das es nicht mein Freund ist und auch nicht meine beste Freundin. Wer ist die überhaupt?! Ich meine – was interessiert es mich überhaupt? Brenton und ich sind nicht zusammen. Wir sind kein Paar. Wir haben uns nur ein paar Mal geküsst und fertig.
Gespielt unbeeindruckt laufe ich zu meinem Kleiderschrank und will eigentlich meine Sachen packen. Doch ich spüre, wie sich bei mir langsam aber sicher Tränen sammeln, je länger ich in diesem verdammten Raum stehe. Ich höre ein gereiztes „Lass mich vorbei.", während ich mir eine Jacke hole. Gerade als ich rausgehe, stellt sich Brenton vor mich und lässt mich nicht weitergehen. Ich will ihm nicht in die Augen sehe, weshalb ich an ihm vorbei schaue und darüber nachdenke, ob ich mich neben ihm hindurchzwängen kann.
„Naida, lass' uns bitte...später darüber reden. Ich –"
„Du kannst das erklären.", unterbreche ich ihn und lache spöttisch. „Lass mich durch..."
„Naida, hör' mir zu!", befehlt er mir wieder mit seiner starken Stimme, doch diesmal kann er mich mal.
„Nein Brenton! Du musst dich nicht erklären! Du hast deine...was auch immer sie für dich ist, und du bist glücklich! Das ist doch das Wichtigste! Alle sind gottverdammt glücklich und können machen was sie wollen, obwohl sie damit anderen schaden! Alles ist per-fekt!", beschwere ich mich, verblüfft über meinen aufgekommenen Mut.
Ohne mich anzustrengen, spanne ich meine Adern an, sodass man sie durch meinen ganzen Arm fließen sehen kann. Ruckartig bewegt sich Brenton zur Seite und ich laufe am ihm vorbei.
Ich will hier einfach so schnell wie möglich weg. Einfach WEG.
DONG.
Es ist 12 Uhr. Wochenende. Ohne wirkliches Ziel, laufe ich zum Ausgang. Mein Blick habe ich die ganze Zeit auf den Boden gerichtet. Ich habe wenig Lust jetzt von jemandem erkannt zu werden. Aber das Schicksal lässt es immer darauf ankommen... Plötzlich stoße ich mit jemandem zusammen und wir beide fallen hin. Ich schaue in weibliche, fast weiße Augen. Era. Ich erinner' mich an die ersten Tage hier, wo sie und Tierra mir Halt gegeben haben. Ich habe sie einfach ignoriert die ganze Zeit, obwohl ich sie wirklich gebraucht habe. Wir beide stehen auf und schauen uns noch einmal an. Ohne etwas zu sagen nimmt sie mich in den Arm.
„Wir haben Donuts mitgebracht!", verkündet Era und läuft einfach ins Zimmer rein.
„Naja, jetzt müssen sich wahrscheinlich die meisten Jungs die Hand vor den Schritt halten.", witzt Era und versucht ein Lachen zu unterdrücken.
Ich schaue nochmal zur Akademie und sehe Era und Tierra, die mir schadenfroh zuwinken. Haben die das geplant?!
Alle schönen Erinnerungen kommen hoch. Auch wenn es nur sehr wenige waren... Ich zwinge mich nicht loszuheulen, während mir Era über den Rücken streichelt und leise „Schon okay." flüstert. Als würde ich mich mit der Umarmung entschuldigen. Als würde ich alles, was ich falsch gemacht habe, mit der Umarmung abgleichen wollen. Das geht gar nicht. Vor allem weil die Umarmung ja nicht mal von mir ausging.
„Ich muss hier weg, sorry.", wimmer' ich leicht und wische mir die (noch) nicht vorhandenen Tränen weg.
Ich reiße mich von ihr weg und renne einfach los. Die Straße, die die meisten benutzen um von hier wegzufahren, führt, wie alles hier, durch einen Wald. Mal schauen, wo dieser Wald endet...
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MY ELEMENT
Paranormal[An alle, die zu faul sind, zu lesen: JA, es gibt einen heißen Jungen und Liebe überall XD] ____________________________ "Erde, Feuer, Wasser und Luft sind die Elemente des Lebens. Ohne sie gäbe es kein Leben. Sie prägen unsere Sicht der Welt, unse...