MY ELEMENT

25. fire

„Wie meinst du das, du hast heute nicht Geburtstag?? Aber wieso bekommst du dann dein Feuer?!", fragt die Krankenschwester hysterisch und schaut zu Mrs. Wada, die ebenfalls ein fragwürdiges Gesicht macht.

„Das ist wirklich sehr kurios. Ich dachte jemand hätte sich in deiner Akte vertippt.", meint Mrs. Wada und runzelt die Stirn.

Noch bevor sie etwas behaupten konnte, stürmt plötzlich Adam ins Zimmer. Er ist vollkommen außer Atem und versucht mit einzelnen Wörtern irgendwie einen Satz zu bilden:

„So...schnell...möglich...musste...rennen... -", als er hochsieht, merkt er anscheinend, dass Mrs. Wada auch noch im Raum ist und stellt sich kerzengerade hin. „Ähm, Naida, geht es dir gut?"

Ich nicke und merke, dass Brenton sich neben mein Bett gestellt hat und es auf einmal sehr heiß hier wird. Und ich weiß nicht, ob das wegen seiner Körpertemperatur, meinen Armen oder meinen Gefühlen ist.

„Adam, was macht du denn hier?", will Mrs. Wada wissen.

Oh Gott Adam. Lass dir was Gutes einfallen, sonst sind wir alle dran! Es entsteht ein kurzer Moment der Stille, bis er endlich etwas antwortet:

„Ich – Ich habe mir Sorgen gemacht um eine meiner besten Schülerinnen. Und als ich erfahren habe, dass sie hier ist, bin ich so schnell wie möglich gekommen, um nachzusehen."

Nicht schlecht. Sowas wäre mir nicht auf die Schnelle eingefallen. Hoffentlich klappt das auch bei Mrs. Wada, die aber letztendlich nur kurz ein verständnisvolles Lächeln abgibt. Glück gehabt, gerade noch so.

„Ist denn auch alles in Ordnung mit dir Naida? Dass deine Kräfte schon vor dem 18ten Geburtstag kommen, ist sehr verblüffent. Sowas ist mir in meinem Leben noch nie vorkommen.", meint sie erstaunt.

Ich schüttel' meinen Kopf, weil ich keine Idee habe, weshalb es so früh kommt. Es sind noch mindestens 2 Wochen bis zu meinem Geburtstag. Oder wurde ich doch früher geboren, aber mir wurde es anders gesagt? Ne, das ist vollkommen bescheuert! Um diese paar Tage schert sich eh niemand.

Auf einmal spüre ich wieder einen sehr starken Druck auf meinen Armen. Ich versuche nicht loszuschreien und reiße förmlich die Verbände ab. Ich sehe die rot glühenden Adern, die herausstechen und fühle mich so, als würde mein ganzer Körper brennen. Ich krampfe zusammen und versuche die Schmerzen irgendwie zu ignorieren.

„Soll ich ihr eine Abkühlungsspritze geben?", höre ich die Krankenschwester, die aber von Brenton unterbrochen wird.

„Nein, sie muss selber da durch."

„Fick dich doch! Weißt du eigentlich wie stark das weh tut?!", zische ich ihn an und frage mich wirklich, ob er nicht der Kranke ist.

„Ja ich weiß wie stark das weh tut! Deswegen weiß ich auch, was man machen muss. Aber wir müssen dafür in den Trainingsraum.", meint er und wartet auf Mrs. Wadas Zustimmung.

„Ich kann sie beaufsichtigen gehen.", sagt Adam und winkt uns zu, dass wir mitgehen sollen.

Und ja, ich fasse es nicht, dass ich da mitmache, aber ich quäle mich aus dem Bett und wir laufen los.

Als wir aus Mrs. Wadas Sichtfeld sind, legt Brenton seine Hand auf meinen Rücken und es fängt an dort zu kribbeln. Für einen kurzen Moment vergesse ich die Schmerzen und erninner' mich wieder an den Kuss. In diesen letzten Stunden passiert wirklich viel Unglaubliches. Als wäre alles ein verwirrender Traum...nein, es ist kein Traum aber –

„Naida, ist alles gut?", unterbricht mich Adam aus meinen Gedanken.

„Ja natürlich! Es ist ja nicht so, als würde ich innerlich verbrennen?! Aber ja, es geht mir blendend, danke der Nachfrage!", gebe ich gereizt zurück und werde von Brenton stärker am Rücken gedrückt.