MY ELEMENT

11. friends

Nach dem Duschen nahm ich noch schnell mein Handy, was ich im Umkleideraum versteckt habe, und machte mich auf den Weg in die Cafeteria. Es ist halb 10, also noch genug Zeit sich noch irgendwas zum Runterschlucken zu holen. Und vielleicht Tierra und Era zu sehen, die mir eine Schachtel Zigaretten geben können. Ich bin schon total hibbelig und das Atmen fällt mir nicht mehr so leicht. Ich frage mich wie diese ganzen Unterrichtsstunden verlaufen sollen. Ich habe ja schon vergessen, was wir als erstes haben. Tierra und Era haben auch nicht mit mir, also kann ich mich nicht an sie wenden. Ah, wenn man von ihnen spricht! Sie laufen gerade ebenfalls in die Richtung der Cafeteria und reden über irgendwas. Als ich sie einhole begrüßen sie mich und wir gehen gemeinsam. Ich bin kein Mensch, der schüchtern auf irgendetwas aufmerksam macht, sondern bin direkt. Genauso wie jetzt:

„Hey, kann mir jemand von euch eine Schachtel Zigaretten leihen?"

„Du solltest besser nicht rauchen.", rät mir Era. „Du hast gestern 5 Zigaretten nacheinander geraucht. Wir sind zwar in den Elems aber die Sachen hier sind nicht weniger gefährlich wie außerhalb."

„Ich kann selber auf mich aufpassen. Und wenn ihr mir sagt wo und wie ich mir selber Zigaretten kaufen kann, dann wäre ich euch sehr dankbar."

Wir sind inzwischen in der Cafeteria. Tierra atmet genervt aus und rollt ihre Augen, bevor sie in ihrer Tasche rumkramt und eine blau-silberne Schachtel rausholt.

„Es wird eh nichts nützen dich zu überreden. Es ist deine Schuld, wenn du früher sterben willst.", ‚warnt' sie mich und drückt mir die Schachtel in die Hand.

~~~

„Du isst immer noch nichts.", merkt Era.

Ja, tue ich nicht. Wir sind erst ein paar Minuten am Tisch und ich werde von allen Jungs angestarrt. So kann ich doch nicht essen! Erstens, erinnert mich jeder einzelne ein kleines Bisschen an Tommy. Zweitens, wer kann bitte essen, wenn man von allen beobachtet wird?! Brenton und seine Freunde sitzen wieder mal in der Mitte und schauen mich ebenfalls an. Zwischendurch reden sie, aber einfach jeder von denen blickt mal zu mir. Am auffälligsten sind der Waldjunge und Brenton. Die sitzen dort angespannt und wechseln ständig ihre Blicke. Was hat's mit denen??

„Gibt es hier keinen Platz wo man alleine essen kann ohne alle Blicke auf sich zu haben?", frage ich gestresst und schaue mich weiter im Raum um, nur um weitere Augen, die auf mich gerichtet sind, zu sehen.

„Das Einzige was dir helfen würde, wäre hässlich zu werden.", rät mir Tierra mit einem sarkastischen Ton, dass wir drei anfangen leicht zu lachen.

„Soll ich das jetzt als Kompliment nehmen?"

„Naja, jetzt müssen sich wahrscheinlich die meisten Jungs die Hand vor den Schritt halten.", witzt Era und versucht ein lautes Lachen zu unterdrücken.

„Ha-ha, sehr lustig.", seufze ich und schließe die kleine Plastikbox mit dem Obstsalat. „Ich glaube ich gehe lieber raus und...keine Ahnung, versuche zu essen, oder so."

„Wir können mitkommen.", schlägt Era vor.

Ich mache nur eine kleine Handbewegung und schüttel' den Kopf:

„Nope. Ich geh' schon selber."

„Du weißt schon, dass es draußen regnet?", weißt mich Tierra hin und zeigt mit ihrem Daumen hinter sich.

„Um so besser."

Ich winke den Mädchen noch zu und gehe einfach durch irgendeine Tür. Ich habe noch ca. 20 Minuten um zu essen und den Weg zu meinem Saal zu finden. Es wäre voll lustig, wenn die Zimmer solche Namen wie „Zimmer Wasserfall" oder...noch epischer, „Zimmer Zunami", hätten!
...
Wenn man länger darüber nachdenkt und sich an die ganzen Nachrichten erinnert, klingt das doch nicht mehr so episch... Naja, jedenfalls habe ich mein erstes Fach im Raum W01. Und der ist...genau in meiner Nähe! Wie gut, dass ich einen Plan auf meinem Handy habe!