Kapitel 17

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Hi

Kapitel 17 ist da :)

enjoy xx

pia&jasmin

Eine halbe Stunde später standen wir vor dem Bethlem Royal Hospital, einer Psychiatrie im Süden Londons.

Seit wir aus der Tube gestiegen waren, hatte Louis sich eine Zigarette nach der anderen angezündet und kein einziges Wort verloren.

Ich lief hinter ihm her die Stufen hoch und betrat den Eingangsbereich des Klinikums. Es herrschte Stille und alles war perfekt aufeinander abgestimmt: Landschaftsbilder an den Wänden und große Ledersofas mit kleinen Glastischchen davor.

Louis schien das alles gar nicht wahrzunehmen. Er hechtete zu dem nächstbesten Arzt, der uns entgegen kam, und versperrte ihm den Weg.

"Louis Tomlinson, ich muss zu meiner Schwester!", sagte er.

Der Arzt musterte uns und sah auf auf die Liste in seiner Hand.

"Sie wollen zu Felicite? Da müssen sie noch kurz im Wartebereich platznehmen, Mr. Tomlinson.", erwiderte er freundlich und wollte sich an Louis vorbeischieben, als dieser ihn packte.

"Sie bringen mich jetzt sofort zu meiner Schwester verdammte Scheiße, ist das klar?", knurrte er.

Der Arzt machte sich los und nickte verängstigt. "Ja, ja, aber sie ist noch nicht ganz bei sich. Sie hat viel Blut verloren.", informierte er uns und ich stockte.

Hatte sie sich etwa wieder die Pulsadern aufgeschnitten?

"Es war ein eindeutiger Suizidversuch.", bestätigte der Arzt meine Vermutung, "Sie hatte Küchendienst und hat es geschafft, das Gemüsemesser zu entwenden. Eine Pflegerin hat sie gefunden. Abschiedsbriefe gab es keine."

Wir gingen einen langen Flur entlang, bis wir plötzlich stehenblieben. Zimmer 113.

"Hier wären wir. Seien sie nicht so hart zu ihr. Sie hat schwere Depressionen.", sagte der Arzt an Louis gewandt.

Dann verschwand er und Louis sah mich an.

"Sicher, dass du dir das antun willst?", fragte er besorgt.

Ich nickte. "Ich lasse dich jetzt nicht allein."

Er lächelte und küsste mich auf die Stirn. "Danke."

Dann atmete er tief durch und öffnete die Tür.

Der Raum, in den wir traten, war hell erleuchtet und man hörte das Piepsen irgendwelcher Maschinen.

"Fizzy?", fragte Louis vorsichtig und trat näher an das Bett heran, in dem ein dünnes Mädchen mit blondem Haar lag.

Ich wandte geschockt den Blick ab, als ich Arme sah. Sie waren regelrecht überdeckt mich Narben und Schnitten und um ihre beiden Handgelenke waren dicke weiße Verbände gewickelt.

Das Mädchen drehte den Kopf, sodass ich ihr ganzes Gesicht sehen konnte. Sie war wunderschön, trotz der Augenringe und ein paar Pickeln. Vorallem jedoch sah sie aus wie ihr Bruder.

Ihr wunderschöner Bruder.

"Lou?", flüsterte sie und griff nach seiner Hand.

"Fiz .." Er kniete sich neben ihr Bett und schloss sie in eine feste Umarmung.

Als sie sich lösten, traf ihr Blick meinen und sie runzelte die Stirn.

"Wer ist das ?", fragte sie, den Blick immer noch auf mir ruhend.

"Das ist Liz.", stellte Louis mich vor und strich ihr über die Stirn.

Wütend setzte sie sich auf. "Aha. Und was will Liz hier?"

Ich stieß mich von der Wand ab und ging auf sie zu. "Ich begleite Lou nur, ich .. -", fing ich an, doch wurde durch sie unterbrochen.

"Lou? Lou?! Du wagst es ... Niemand nennt meinen Bruder Lou außer ich!", schrie sie mich an.

Entschuldigend hob ich die Hände. "Sorry, das wusste ich nicht."

Ich sah zu Louis.

Dieser schüttelte unmerklich den Kopf und ich begann ein paar Schritte rückwärts zu machen.

"Ich werde dann mal gehen, ich muss no ... -", begann ich, doch wieder unterbrach Fizzy mich.

"Weißt du, Lou hat mir von dir erzählt. Aber ganz ehrlich .. Ein bisschen hübscher hätte ich mir dich schon vorgestellt. Nicht so fett.", versuchte sie mich zu provozieren.

Ich drehte mich zu ihr um. "Und ich hätte mir dich ein bisschen netter vorgestellt.", gab ich zurück.

Selbstmordversuch hin oder her.

Sie sah mich ungläubig an. "Netter?! Du denkst wohl, du bist was Besseres, nur weil du dich nicht ritzt!"

Ich warf Lou einen schnellen Blick zu, dann wandte ich mich wieder Fizzy zu und sammelte meine gesamte Kraft: "Nein. Nein, das denke ich nicht. Ich denke einfach nur, dass du einen Tritt in den Arsch brauchst. Denn weißt du, ich kann mich auch benehmen. Obwohl ich mich ritze. So und jetzt werde ich gehen, aber denk dran: Alle guten Dinge sind drei."

Mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ den Raum.

Vielleicht war es eine Nummer zu viel gewesen, was ich gerade gesagt hatte, aber es geschah ihr recht. Sie hatte es nicht anders verdient.

Niemand, der Louis weh tat, hatte es anders verdient.

Scar (A Louis Tomlinson Fanfic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt