12. Kapitel

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,,Mir hat es am meisten weh getan, dass du abgehauen bist", sagte Luke nun so leise, dass ich ihn kaum hörte.
,,Warum sollte ich dir das glauben?"
,,Bist du wirklich so blind?"
,,Nein, warum auch? Du warst ab und zu mal nett, aber das war es auch schon!", erhob ich wieder meine Stimme.
,,Wenn das so ist, wer hat dich getröstet, als das mit deiner Familie passiert ist, als Benny nicht da war?"
Dieser Satz gab mir einen Stich ins Herz. Natürlich hatte er Recht, er war der einzige, der da war und mir Halt gab.
,,Dafür bin ich dir auch dankbar und das weißt du, aber ich weiß immer noch nicht was du meinst! Und als ich gegangen bin, warst du der einzige, der sich versteckt hat, der sich nicht verabschiedet hat!"
,,Und warum wohl? Ich habe es gehasst, dass-"
,,Dass was?"
Plötzlich kam Luke auf mich zu, bückte sich zu mir runter, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft. Ich schloss meine Augen und gleich darauf öffnete ich sie wieder, um ihn von mir wegzuschupsen.

,,Warum machst du das?", fragte ich Luke entsetzt.
,,Verstehst du es immer noch nicht?"
,,Sorry, aber jetzt verstech ich grad die ganze Welt nicht mehr."
,,Mann, ich war und bin in dich verknallt, warum checkst du es nicht?"
,,Weil ich das nicht will!"
,,Warum nicht? Was steht dir im Weg?"
,,Weil ich noch nicht bereit für so einen Scheiß bin!"
,,Es ist ein halbes Jahr her!"
,,Ja, ich weiß und was ich noch weiß ist, dass ich keinen Bock mehr habe, verletzt zu werden!"
,,Ich habe nur eine Frage."
,,Und die wäre?"
,,Liebst du mich?"
,,Das ist jetzt aber nicht dein Ernst oder?"
,,Liebst du mich?"
,,Keine Ahnung, ich weiß es nicht!"

,,Joe? Ist alles in Ordnung?", fragte Benny, als er zu uns kommt.
,,Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen."
,,Mann Luke, was hast du jetzt schon wieder getan?", hörte ich Benny schreien.
,,Ach, halt die Klappe", antwortete Luke.
Ich hielt das alles nicht mehr aus und ging und als Benny das mitbekommen hatte, lief er mir nach.
,,Ich ruf dich später an, wenn ich wieder besser gelaunt bin", sagte ich zu ihm und winkte den anderen zu. Gerade als ich den Park verließ, begegnete ich Juls, hoffentlich hatte sie nichts mitbekommen. So gern mich mein Schicksal hat, fragte sie mich:
,,Hi Joe, wer sind die alle?"
,,Nur ein paar Leute."
,,Und wer ist der, der gerade auf dich zu läuft?"
Verwundert drehte ich mich um und sah Benny, kann der mich nicht in Ruhe lassen?
,,Benny-."
,,Jetzt lauf doch nicht gleich we-."
Er unterbrach als er Juls entdeckte.
,,Hi, ich bin Benny."
,,Juls."
Zögernd sprach er weiter:
,,Joe kannst du mir bitte sagen was Luke gesagt hat, dass du so wütend bist."
,,Das geht dich nichts an."
Juls sah mich leicht verwirrt an, ich glaube sie hatte mich noch nie so wütend gesehen. Kein Wunder so lange war ich noch nicht hier.
,,Ich hätte mal ganz kurz ein paar Fragen", sagte wieder Juls.
,,Was?", fragte ich mürrisch.
,,1. Ich dachte du kennst hier niemanden? 2. Wer ist er da eigentlich? 3. Wer ist Luke?"
,,Die alle sind nicht von hier und Benny ist ein guter Kumpel von mir und Luke ist ein möchtegern Typ."
,,Kann ich ihn vielleicht mal kennen lernen?"
,,Benny kannst du bitte gehen?"
,,Du rufst mich an, versprochen?"
,,Ja."
,,Danke, bye."
,,Gut, also, nein, du darfst Luke nicht kennen lernen."
,,Ach komm schon, bitte."
,,Nein"
,,Bitte"
,,Okay, montag."
Ich wollte wirklich weg von hier, deswegen gab ich so schnell auf.
,,Warum nicht jetzt? Das ist erst in zwei Tagen."
,,Weil ich jetzt nicht gut drauf bin und ich sie nach der Schule wieder treffe und jetzt muss ich gehen."

---

Endlich wieder Zuhause.
'Sollte ich wieder der Gang beitreten? Wer wäre dann der Anführer, ich oder Luke? Liebe ich Luke? Und wann sollte ich Benny anrufen?'
Diese Fragen gingen mir nicht aus den Kopf.
'Natürlich hatte ich Spaß in der Gang, aber ich müsste wieder zurück ziehen und ich hätte dort auch kein Haus oder Wohnung. Wahrscheinlich würden mich Benny oder Luke aufnehmen, aber das wollte ich auch nicht unbedingt oder doch? In dieser Gang waren auch meine Freunde und sie waren für mich auch wie eine Familie und ich vermisste sie. Sie brachten mich so oft zum lachen, aber wenn ich wieder zurück gehe, dann würde mich alles an Mike erinnern, er war damals auch in dieser Gang, dadurch lernte ich ihn auch kennen. Außerdem bin ich jetzt auf einer High School und ich habe Juls, Chrisi und Lyla. Obwohl Lyla nicht auf dieselbe Schule geht. Aber in meiner Gang habe ich Benny, Max, Luke, ... .'

Bevor ich meinen Kopf komplett zerbrach, rief ich Benny an. Schon beim ersten Klingeln, hob er ab.
,,Hey Joe."
,,Hi."
,,Was gibt's?"
,,Ich sagte doch, dass ich dich anrufe."
,,Ja, stimmt schon. Bist du Zuhause?"
,,Ja, sorry, dass ich abgehauen bin, aber hielt es nicht mehr aus."
,,Was hat Luke gesagt?"
,,Nichts wichtiges."
,,Du kannst mir alles sagen."
,,Ich weiß, aber das geht nur mich und Luke was an."
,,Okay, ich werde nicht weiter fragen, aber falls er dir irgendetwas antut, dann sag mir bescheid."
,,Ich bin kein schwaches Mädchen."
,,Das weiß ich, du bist eine der besten Kämpferinnen."
,,Schleimer."
,,Tja, das bin ich."
,,Und wenn du nicht so wärst, dann wärst du nicht Benny."
,,Das stimmt. Eine Frage, weißt du schon ob du wieder dabei bist? Wir würden uns morgen wieder im Park treffen und Conner ist auch dabei."

Was denkt ihr wird sie antworten?
Und wie gefällt euch die Idee mit der Gang? Es wird auch bald ein Kapitel mit Bilder und Namen von den Personen der Gang geben.

The Other Side From Him Which Nobody KnowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt