9. Kapitel

56 0 1
                                    

,,Du weißt schon, dass du mich nicht so rumkommandieren darfst oder," fragte ich Niall.
,,Sieht aber anders aus," kontert er.
,,Um das klarzustellen, ich habe hunger, deswegen bin ich mitgekommen," lüge ich.
Ich hörte wie Niall neben mir lachte und ich stupste ihn mit meinem Ellbogen, aber er lachte weiter. Plötzlich fragte er mich:
,,Warum lassen wir uns das Frühstück nicht ins Zimmer bringen?"
,,Weil wir auch ein bisschen Bewegung brauchen."
Als wir ankamen holten wir etwas zum Essen und setzten uns danach an einem Tisch. Niall setzte sich neben mich und sagte:
,,Erzähl einmal etwas von dir."
,,Und was?"
,,Einfach alles."
,,Warum willst du überhaupt etwas von mir wissen?"
,,Weil ich gar nichts von dir weiß, aber du von mir."
Nach langem zögern, verdrehte ich die Augen und gab nach.
,,Also, ich bin seit einem halben Jahr Einzelkind, hab keine Mutter mehr-"
,,Warte, sagtest du, du bist seit einem halben Jahr ein Einzelkind?"
,,Ja."
,,Warum?"
Es war ein Stich ins Herz, da er das gefragt hat. Ich spürte wie meine Augen zum Tränen anfingen.
,,Meine Schwester, meine Mutter und mein Freund bzw. Exfreund sind an einem Hausbrand gestorben."
Niall legte einen Arm um mich und zog mich zu sich, aber ich rückte wieder zurück und sprach wieder weiter.
,,Und meinen Vater hasse ich, da er uns verlassen hat, als meine kleine Schwester geboren wurde. Und er hat meine Mutter betrogen bevor ich geboren wurde, aber das wusste meine Mutter natürlich nicht."
,,Hast du noch Kontakt zu ihm?"
,,Nein, den brauch ich nicht."
,,Lebst du jetzt bei deiner Tante oder Onkel?"
,,Nein, ich lebe alleine in einer Wohnung."
,,Aber du bist erst 17."
,,Nein, 16 und ich lebe illegal."
,,Wie kann man illegal in einer Wohnung leben."
,,Naja, eigentlich ist es keine Wohnung. Es ist ein Hotelzimmer und dieses Hotel ist verlassen also habe ich es für mich alleine."
,,Das ist doch voll cool."
,,Bitte erzähl das niemanden, sonst komme ich noch irgendwie in ein Weisenhaus oder auf die Straße oder in den Knast, dorthin will ich nicht noch einmal", den letzten Teil sagte ihn fast unhörbar und ich wusste, dass Niall es nicht verstanden hat.
,,Versprochen. Weißt du eigentlich ob dein Vater eine neue Familie hat?"
,,Ja, eine Tochter und einen Sohn."
,,Kennst du die?"
,,Ich habe seine Familie einmal in der Stadt gesehen."
,,Woher weißt du überhaupt, dass er deine Mutter vor dir betrogen hat?"
,,Sein Sohn ist älter als ich."
,,Oh. Ich glaube solche Geschichte habe ich schon einmal, nur umgekehrt, gehört. Also das mit dem Vater."
Ich zuckte zusammen als ich mein Handy vibrierte, völlig erschrocken schaute ich drauf, wer mir geschrieben hat, Juls.

-Ist dir etwas passiert???-
-Warum?-
-Es steht in der Zeitung, dass jemand am Bahnhof eine Pistole hatte jnd es stand auch dein Name-
-Aso, nein mir ist nichts passiert-
-Gut und jag mir nie wieder solchen Schrecken ein-
-Jaja-

,,Wer war das," fragte Niall.
,,Eine Freundin. Wusstest du das wir in der Zeitung stehen, zumindest unsere Namen?"
,,Ernsthaft jetzt?"
,,Ja, siehts so aus als würde ich einen Scherz machen?"
,,Vielleicht."
Dann bekam ich wieder eine Nachricht, da stand Unbekannt.

-Hallo Liebes, ist dir etwas passiert?-
-Sorry, aber wer bist du?-
-Das glaubst du mir sicher nicht, aber da schreibt dein Vater-

Sofort legte ich das Handy beiseite und mir wurde schlecht.
,,Was ist passiert," fragte Niall verwirrt.
,,Mein Vater hat mir geschrieben."
,,Warum?"
,,Was weiß ich? Ich weiß nicht einmal woher er meine Nummer hat."
Ich schob mein Teller beiseite, mein hunger war verflogen.
Danach vibrierte mein Handy noch  bei die 30 mal, ich wusste es war mein Vater und ich antwortete ihn nicht.
,,Wenn du willst können wir wieder aufs Zimmer?"
,,Ja, bitte."

Im Zimmer setzte ich mich aufs Bett und Niall lehnte sich an die Wand.
,,Danke," sagte Niall leise.
,,Wofür?"
,,Dass du da geblieben bist."
,,Du hast mich gerettet, ich muss danke sagen."
,,Das hast du schon."
Plötzlich kam Niall auf mich zu und blieb vor mir stehn. Ich sah ihn an und er hob mich bei der Taille hoch. Als ich auf meinen Beinen stand, waren wir nur Zentimeter von einander entfernt. Ich schaute auf den Boden, denn ehrlich gesagt, konnte ich Niall nicht trauen, er war ein Player. Er legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn an zu schauen. Ich legte meine Hand auf seine Brust und schubste ihn leicht von mir weg und er sah mich verwirrt an.
,,Tut mir leid, aber du bist ein Player und ich ein Mädchen, das sich nicht auf solche Typen wie dich einlässt."
,,Das sehen wir noch."
,,Da wirst du Pech haben, denn ich gebe nicht nach."
,,Mal abwarten."
Ich zuckte kurz zusammen, da die Tür aufging.
,,Ihre Ergebnisse sind da, Sie werden entlassen, ich bitte euch beiden das Zimmer in spätestens einer halben Stunde zu verlassen, da das Zimmer benötigt wird," sagte die Schwester.
Wir nickten beide, dann ging sie wieder raus.
,,Gut, dann würd ich sagen wir packen unsere Sachen und sagen bye, bis montag."
,,Gut."
Ich packte meine Tasche und danach legte ich sie auf das Bett. Niall nahm seinen Rucksack, stopfte alles hinein und stellte ihn auch auf das Bett.
,,Jetzt müssen wir nur noch uns verabschieden," sagte Niall.
,,Also gu-"
Plötzlich wurde ich zu einem Körper gedrückt und Lippen befanden sich auf meinen. Schnell löste ich mich wieder von ihm.
,,Ist das dein Ernst!", schrie ich ihn an.
Aber Niall hatte nur ein verdammtes Grinsen im Gesicht.
,,Tja, ich glaube, da bist du falsch gelegen."
,,Du bist unmöglich und außerdem zählt das nicht."
,,Warum sollte das nicht zählen?"
,,Ich würde sagen, weil ich dich nicht freiwillig geküsst habe?"
,,Aber es hat dir gefallen."
,,Äh, nein," das war zwar gelogen, aber das musste er nicht wissen. Ich nahm meine Tasche und ging aus dem Zimmer und raus aus dem Krankenhaus. Gleich hinter mir hörte ich Schritte und plötzlich werde ich bei meinem Handgelenk zurückgezogen.
,,Was ist?", fragte ich genervt.
,,Hau nicht gleich ab."
,,Wieso nicht?"
Unser Gespräch wurde durch ein räuspern gestört. Wir beide sahen zu diesem Mann, der uns gestört hat. Als wir sahen wer dort auf einen Moped saß, wurden unsere Augen gleich viel größer.
,,Harry, warum bist du hier," kam es von Niall.
,,Ich wollte Josephin abholen."
,,Bitte sag Joe zu mir", mischte ich mich ein. Er vedrehte aber nur die Augen.
,,Warum willst du mich abholen?"
,,Wenn ich es dir sage, dann willst du nicht mehr mit fahren."
,,Komm sag schon."
,,Steig zuerst auf."
,,Ich fahre doch nicht mit irgendeinen Fremden mit."
,,Glaub mir, so fremd sind wir nicht."
Nun schaute ich ihn völlig verwirrt an, was meinte er damit.
,,Komm schon, steig auf."
,,Na gut."
Ich stieg auf und Harry startete das Moped.
,,Hast du keine Helme?"
,,Die brauchen wir doch nicht."
,,Doch, eigentlich schon. Achja und jetzt erzähl."

The Other Side From Him Which Nobody KnowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt