6. Kapitel

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Es war schon Nachmittag, daher entschied ich, dass ich nicht in die Schule geh. Meine Augen waren so heftig angeschwollen, da half nicht einmal mehr Schminke. Ich legte mich wieder zurück in mein Bett, aber ich konnte nicht lange entspannen, weil mein Handy vibrierte. Ich bekam eine Nachricht von Juls.

-Hey, wo steckst du?-
-Ich bin Zuhause geblieben-
-Warum?-
-Weil ich Bauchschmerzen habe-
-Ok gute Besserung♡-
-Danke♡-

Ich log meine Freundinnen zwar nicht gern an, aber ich wollte jetzt meine Ruhe haben. Das nächste mal als ich auf die Uhr schaute, war schon knapp vor 22:00 Uhr. Ich schaute noch eine Stunde fern und ging dann wieder schlafen.

*nächster Tag in der Früh
Mein Wecker klingelte wie jeden Tag um 5:15 Uhr. Es war schon Donnerstag, noch ein Tag und es ist wieder Wochenende. Ich machte mein Morgenritual und gerade als ich bei der Tür hinausgehen wollte, bekam ich eine Nachricht von Unbekannt.

-Hi Joe, ich bins, Louis-
-Hi Louis, was gibts?-
-Du warst gestern nicht bei mir-
-Bei dir?-
-Also ich meine im Zug-
-Achso, tut mir leid, ich hatte gestern Bauchschmerzen-
-Wie wärs wenn du heute bei mir sitzt?-
-Ja geht klar-
-Gut bis gleich-
-Ja, bye-

Ich legte mein Handy wieder in die Tasche und ging zum Bahnhof. Dort wartete ich auf den Zug und stieg dann ein. Ich hielt Ausschau nach Juls und Chrisi, aber beide waren nicht zu sehen. Nach kurzer Überlegung, tippte ich die Nummer von Juls ein.

,,Hi Joe," kam es von Juls.
,,Hi Juls. Äh wo seid ihr?"
,,Hat es Chrisi nicht gesagt?"
,,Was?"
,,Chrisis Mom fährt mich und Chrisi in die Schule, sie hat irgendwas mit dir und Louis gelabert."
,,Okey? Gut, dann bis gleich."
,,Tschau Süße."

Als wir bei dem Bahnhof einfuhren, hielt ich Ausschau nach Louis. Ich entdeckte ihn sofort, er hatte wie oft ein Vans T-Shirt an. Louis sah mich auch, er winkte mir zu und unverständlicherweise schaute Niall ihn nur komisch an. Schon bald sah ich wie Louis im Wagon war und auf mich zu ging. Ich lächelte nur und sagte 'hi' und er machte es mir gleich. Als ich sah wer hinter ihm noch alles war, war mein Lächeln auch schon wieder weg. Er setzte sich neben mich, gegenüber von mir Niall. Ich sagte zu ihm, ein desinteressiertes 'hallo'. Er aber sagte nichts, ich versteh diesen Wichser nicht, er hat solche Stimmungsschwankungen die man gar nicht ertragen kann.

,,Nächstes Wochenende feiere ich eine Party," sagte Louis zu mir, ,,möchtest du vielleicht kommen?"
,,Ja, gerne," antwortete ich.
,,Aber die kleine Prinzessin muss ja zuerst ihr Mami fragen," unterbrach Niall das Gespräch.
,,Halt du dich da raus, du weist gar nichts, so wie keiner von euch also halt lieber deine Klappe," schnautzte ich ihn an.
,,Haha das ich nicht lache, wie süß die Kleine, di-."
,,Nenn mich nicht Kleine oder Prinzessin."
,,Das ist meine Entscheidung und außerdem solltest du dich nicht mit mir anlegen."
,,Tut mir leid Louis, aber ich muss hier weg," sagte ich während ich aufstand und in einen anderen Wagon ging. Louis stand auf und ging mir nach, er nahm mein Handgelenk und zog mich zu sich. Leider war ich nicht so stark um mich wegzureißen und zugleich blieb auch der Zug stehen. Ich fiel zu seiner Brust und war nur Zentimeter von ihm entfernt. Er war um einiges größer als ich, deswegen musste ich zu ihm hinaufschauen und er sah zu mir hinunter. Er kam mir immer näher, jetzt waren nur noch Millimeter zwischen mir und Louis. Sofort drehte ich meinen Kopf beiseite und machte einen Schritt zurück.
,,Tut mir leid, aber-," fing ich an.
,,Schon okey," antwortete er mir enttäuscht.
,,Aber möchtest du mir einen Gefallen tun," fragte Louis.
,,Ja. Welchen?"
,,Kommst du wieder mit rüber?"
,,Ich weiß nicht."
,,Bitteee."
,,Nagut."
Ich ging mit Louis wieder zurück zu den anderen und wie immer schob Niall eine Meldung.
,,Aww hat die Prinzessin den armen Louis einen Laufpass gegeben," fragte Niall mit einem blöden Grinsen.
,,Warum bist du heute so scheiße drauf und das geht dich einen scheiß Dreck an," antwortete Louis bissig.
,,Kannst du es nicht einmal lassen," fragte ich Niall.
,,Kannst du es nicht einmal lassen," äffte mich Niall nach.
Ich sagte danach kein Wort mehr und starrte für die restliche Fahrt beim Fenster hinaus.

Als wir endlich ausstiegen, ging ich sofort in die andere Richtung. Ich spürte wie irgendjemand neben mir ging, und ich sagte:
,,Louis geh ruhig mit den anderen, ich hab kein Problem, wenn ich alleine zur Schule gehe."
,,Warum fährst du nicht mit dem Bus," fragte mich nicht Louis sondern Niall.
,,Bitte geh weg."
,,Ich habe etwas gefragt."
,,Und ich will nicht antworten."
Niall stellte sich vor mich:
,,Und jetzt sag schon."
Ich wich ihn aus und sagte 'nö'.
,,Sag schon, sonst muss ich härtere Maßnahmen ergreifen."
,,Was meinst du damit?"
Niall hob mich in Brautstyle auf und sagte:
,,Wenn du es jetzt nicht sagst, dann kitzle ich dich bis du nicht mehr zum schreien aufhören kannst."
Noch immer hielt mich Niall in seinen Armen.
,,Ist das wirklich solch eine wichtige Frage?"
,,Ja."
,,Gut. Ich fahre mit dem Bus nicht, weil ich dort oft ausgelacht oder verspottet werde. Zufrieden? Und jetzt lass mich bitte runter."
,,Sorry, ich wusste das nicht. Ich kann dich gut verstehen."
,,Mhm genaau."
,,Ja. Glaubst du wirklich ich war schon immer beliebt?"
,,Ja warum nicht?"
,,Nein das war nicht, sonst wäre ich vielleicht nicht so verkorxt, wenn ich nicht gern beliebt wäre."
Niall hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht. Dann sagte er:
,,Bitte versuch nicht so wie die eine, ich glaube Britney, zu werden, denn die ist so richtig scheiße drauf."
Nun stimmte ich in sein Lachen mit ein.
,,Warum bist du eigentlich so unberechenbar und oft gemein," fragte ich vorsichtig.
Er senkte den Kopf, dann hob er ihn wieder:
,,Ich hab viele Probleme in meinem Leben und so ein Scheiß."
,,Ich höre?"
,,Das geht dich nichts an!"
,,Sorry. Es wäre schön wenn du mich runterlassen würdest, denn ich würde noch gerne rechtzeitig in den Unterricht kommen."
,,Das könnte aber ein Problem werden."

The Other Side From Him Which Nobody KnowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt