25.

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Das Training war mal wieder super und ich hatte viel Spaß mit meinen Teamkollegen. Ich schaute zu Seimei, der rechts neben mir ging und dann auf meine linke Seite, wo Ren war. Er war irgendwie komisch heute...

"Leute. Ich muss los. Wir sehen uns.", verabschiedete sich Ren von uns und verschwand in einer anderen Richtung. Seimei und ich hielten sofort an und schauten ihm nach.

"Finde ich es nur komisch oder benimmt er sich heute wirklich irgendwie komisch?" Ich nickte auf seine Vermutung. "Gut. Dann bin ich nicht die Einzige, die so denkt, denn ich glaube, dass ihn irgendetwas bedrückt, so wie er sich benimmt." Wir schauten ihm weiter hinter her. "Ja. Das denke ich auch, aber wir haben keinen Beweis oder irgendeinen Anhaltspunkt, was er vielleicht haben könnte." "Noch nicht, aber bald."

Seimei schaute mich verwundert von der Seite an. "Was hast du vor?" "Ich werde Ren beobachten. Wünsch mir viel Glück." "Viel Glück."

Dann sprang ich auch schon vom Boden ab und sprang über die Bäume hinter Ren her, aber sodass er mich nicht merkte.

Ren lief durch ganz Konoha und schien die ganze Zeit zu überlegen. Außerdem kaufte er Shuriken, Kunais und auch reichlich Essen ein. Was hat der vor? Wofür brauch man so viele Kunais und Shuriken?

Mit den ganzen Sachen ging er zu sich nach Hause. Er öffnete seine Tür und schritt in seine Wohnung. Armer Ren. Er hatte immer noch diesen traurigen Gesichtsausdruck auf den Lippen. Wenn ich nur wüsste, was mit ihm los ist, dann könnte ich ihm vielleicht helfen, aber er lässt sich ja nicht helfen.

Er ist genauso wie ich war. Seine Eltern kennt er nicht. Er weiß nur, dass seine Mutter gestorben ist. Immer hin besucht er und auch manchmal mit mir das Grab seiner Mutter. Und was seinen Vater angeht. Er scheint noch zu Leben, aber von ihm gibt es auch kein Lebenszeichen zum mindestens nicht in Konohagakure.

Er tut mir so Leid. Ich habe ja mittlerweile meine Familie gefunden, aber dort auch schon einen verloren... Ich hatte allerdings noch Asuma und auch Konohamaru und er war ganz allein bis auf seine Freunde.

Von einem Hausdach aus, beobachtete ich sein Haus und vor allem seine Wohnung. Ich sah ihn öfters an einem Fenster vorbeihuschen. Er scheint es irgendwie eilig zu haben... Was hat er vor?

Ich wendete meinen Blick ab um in den Himmel zu gucken. Die Sonne war schon untergegangen und der Mond stand hoch. Es konnte also schon Mitternacht sein und Ren huschte immer noch in seiner Wohnung hin und her.

Ich hatte heute wirklich meinen ganzen restlichen Tag damit verbracht meinen Teamkollegen zu beobachten, der nur in seiner Wohnung war... Ach. Dann kann ich ja auch nach Hause gehen und mich auf das Training morgen mit Tsunade vorbereiten. Am ersten Tag schon verschlafen zu erscheinen ist nicht so gut.

Ich stand gerade aus meinem Versteck auf, da öffnete sich plötzlich die Wohnungstür von Ren. Er schaute sich um, weswegen ich mich zurück auf den Boden legte und mich versteckte. Bitte hatte er mich nicht gesehen. Ich schaute leicht aus meinem Versteck und schaute runter zu Ren, der nun aus der Tür schritt und sie hinter sich schloss.

Er schien so vorsichtig. Was will er nur machen, sodass es keiner mitbekam? Er sprang ab und bewegte sich nur im Schatten der Dunkelheit. Ich verfolgte ihn auf leisen Sohlen und hoffte immer noch inständig, dass er mich nicht gesehen hat.

Ich schaute vor mir und sah, wie das Tor immer näher kam. Er hatte doch nicht etwa vor... Doch immer weiter sprang er zum Tor. Er wollte also aus Konoha verschwinden und das ohne sich zu verabschieden. Hat der sie nicht mehr alle?

Vorm Haupttor hielt er an und versteckte sich auf einem Dach. Ich schaute etwas verwirrt zu ihm runter, denn ich stand etwas höher auf einem anderen Dach. Wie immer standen zwei Wachen am Haupttor und bewachten dieses, also würde Ren erst gar nicht vorbei kommen.

Ich freute mich anscheint zu früh, denn im nächsten Moment ging eine Bombe hoch. Es war aber zum Glück keine mit Explosion, sondern nur eine, die irgendeinen Stoff austreten ließ. Als sich der Rauch verzog, sah man die beiden Wachen auf dem Boden liegen.

Ren sprang direkt vom Dach ab und trat vor das Haupttor, um durch zu schreiten. Nein. Ich konnte doch nicht zusehen, wie einer meiner besten Freunde und Teamkollegen einfach so verschwand.

Ich tat es Ren gleich und sprang auch vom Dach ab. Ich landete direkt im Haupttor, durch das Ren schon gegangen war.

"Du willst uns also wirklich verlassen?", fragte ich ihn unter brüchiger Stimme. Er hielt in seinen Bewegungen inne und kehrte mir immer noch den Rücken zu. "Hallo ich rede mit dir Ren! Willst du uns wirklich verlassen?!", schrie ich ihn nun an und die Tränen bannten sich ihren Weg über meine Wangen. "Sawaii...", sprach er leise und ohne jegliche Gefühlsregungen. Er erinnerte mich gerade sehr an Sasuke. "Sawaii. Ich danke dir, dass du seit dem wir im Team sind, immer für mich da warst." Ich schaute ihn mir immer noch an, aber er wendete mir immer noch seinen Rücken zu. "Wohin willst du denn? Warum willst du den Konohagakure verlassen?" "Das verstehst du nicht." In meinen Augen bildeten sich noch mehr Tränen.

"Warum versuchst du es mir nicht zu erklären, wenn ich es nicht verstehe?" "Weil es um etwas geht, was mich betrifft und diese Entscheidung habe ich ganz allein getroffen."

Die Tränen, die sich auf meiner Wange gesammelt haben, tropften nun auf den Boden. "Ich will aber nicht, dass du gehst."

Plötzlich fing eine andere Stimme an zu sprechen. "Ren. Los wir müssen los, bevor die beiden wieder aufwachen. Meine Mixtur hält nicht so lange an." Ein Mann kam aus dem Gebüsch. Er sah fast genauso aus, wie Ren. Könnte es vielleicht sein, dass das... "Ist das dein Vater?", fragte ich und schaute zwischen den beiden hin und her.

Ren streckte mir immer noch seinen Rücken entgegen, bevor ein leises "Ja" seinerseits kam. Ich wischte mir nun meine Tränen weg. "Okay. Wenn es so ist, dann kann ich es verstehen Ren. Ich hoffe, dass du glücklich wirst und ich hoffe, dass du uns nie vergessen wirst." Immer weiter wischte ich mir meine Tränen weg, während ich meinen Blick mittlerweile zu Boden gerichtet hatte. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen. "Vergiss uns bitte nicht.", sprach ich noch mal leise, doch plötzlich spürte ich ein Umarmung. Vor Überraschung schaute ich wieder auf und sah, wie Ren mich umarmte.

"Ich werde euch nicht vergessen Sawaii. Ihr seid doch meine Freunde. Vor allem werde ich dich nicht vergessen." Immer noch hielt er mich im Arm. Ich erwiderte nun die Umarmung leicht und schlang meine Arme auch um seinen Körper. "Wird glücklich Ren." Wir lösten uns aus der Umarmung. Ein wenig schaute Ren mich noch an und kam mir dann näher...

Er kam mir immer näher, bis er mir einen leichten Kuss auf die Wange gab und mir ins Ohr flüsterte. "Und deswegen wollte ich mich nicht verabschieden. Du hättest es mir schwer gemacht." Langsam schritt er von mir weg und ging langsam rückwärts. Immer noch schaute er mich an, während ich unglaubend meine Hand zu meiner Wange bewegte. Er hatte mich auf die Wange geküsste. Warum? Mochte er mich? Mehr als nur Freunde oder warum küsste er mich auf die Wange?

"Ich werde wieder kommen Sawaii.", sprach er und verschwand dann im nächsten Augenblick mit seinem Vater. Ich stand nun hier im Haupttor Konohas und schaute in die dunkle Nacht. Ren hatte nun also Konoha verlassen, ohne irgendjemanden es zu sagen oder sich zu verabschieden. Natürlich außer mir, aber ich musste mich auch noch selber von ihm verabschieden. Manchmal konnte Ren wirklich sehr kompliziert sin. Er und seine doofen Einfälle. Ich denke Tsunade hätte ihn gehen gelassen, hätte er die Umstände erklärt, aber nun würde er als ein Nuke-Nin eingestuft werden und von den ANBUs verfolgt werden, wenn es schlimm wäre. Oh man. Was hast du nur damit angestellt Ren?

Ich tritt nun den Weg zurück zu meiner Wohnung an. Natürlich bewegte ich mich auch nur im Schatten der Dunkelheit, denn ich hatte jetzt keine Lust zu erklären, warum ich um diese Zeit draußen war und vor allem hatte ich keine Lust noch zu Tsunade zu gehen. Immer hin beginnt morgen unser Training... Oh mist... Jetzt muss ich aber wirklich ins Bett oder ich werde beim ersten Training versagen.

Meine Bewegungen wurden immer schneller, bis ich dann schließlich vor meiner Wohnung stand. Ich öffnete meine Tür und ging sofort in mein Schlafzimmer. Ohne mich noch vorher umzuziehen, ließ ich mich ins Bett fallen mit dem Gesicht voraus. Ich verstehe, dass Ren gehen wollte, aber er hätte es wenigstens mit Tsunade absprechen sollen oder seinen Freunden davon erzählen sollen, anstatt einfach so zu verschwinden...

Wer bin ich eigentlich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt