Kapitel -20

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JUNGKOOK POV
Ich spürte etwas.
Etwas berührte meine Hand, jedoch war ich nicht in der Lage, meine Augen zu öffnen oder mich zu bewegen. Diese Berührung ließ mich stark fühlen.
Aber wenn ich etwas spüren kann, dann heißt es das ich nicht Tod bin, oder ?

'Selbst dafür bist du zu dumm. Ich wusste nicht, dass man was falsch machen kann, wenn man sich die Pulsader durchschneidet, aber du bist so dumm, selbst das schaffst du. Du elender Versager, verreck doch endlich'

Das war der 100% Beweis dafür, dass ich noch lebte.
Was ist passiert, dass ich noch lebe, was hab ich falsch gemacht?

'Du lebst noch, dass hast du falsch gemacht. Wie bescheuert muss man sein das nicht hinzubekommen?''

Ziemlich dumm.

Ich hörte, wie eine Tür sich öffnete, die Berührung von meiner Hand verschwand und die Tür wieder zu viel.
Wer war gerade bei mir gewesen ?
Und wo war ich?

Ich startete einen neuen Versuch, meine Augen zu öffnen, doch wieder kein Erfolg. Doch mir fiel auf, dass der typische Arztgeruch mir in die Nase stieg. Also lag ich wohl im Krankenhaus.

Ich fühlte mich so kraftlos und müde.
Ich konnte mich kaum bewegen und wer gerade meine Hand hielt wusste ich immer noch nicht.

'Wie dumm muss man nur sein, sich nicht umbringen zu können. Du dreckiger Versager'

Ja das stimmt. Leider.
Das einschlafen dauerte dank der Stimme länger als gedacht. Ich musste die ganze Zeit daran denken, was sie alle ohne mich gemacht hätten, was Tae gemacht hätte, hätte er mich vermisst ? Hätte er geweint ? Wäre er glücklich ?

'Natürlich wäre er glücklich gewesen. Du wirst von Tag zu Tag fetter, bist hässlich, dumm, ein loser und ein Versager wie kann er nicht glücklich sein ?''

Stimmt auch wieder...
Mir stiegen Tränen in die Augen.

All diese Fragen stellte ich mir die ganze Nacht über, immer und immer wieder.
Nach langem nachdenken schlief ich dann aber doch irgendwann ein. Die Berührung spürte ich jedoch nicht mehr, was ich sehr bedauerte, da sie mir ein Gefühl der Geborgenheit gab.

Als ich wieder wach wurde, konnte ich meine Augen ein kleines bisschen öffnen. Es war wieder hell und ich konnte mich auch wieder etwas mehr bewegen. In meiner Hand steckte eine Nadel mit einem Schlauch, welcher zu einem Flüssigkeitsspender führte und an meinen Armen waren Verbände. Bekleidet war ich mit einem Kittel aus dem Krankenhaus. Scheiße. Wer auch immer gestern hier gewesen ist, ich hoffe doch, es war Hobie, denn diese Person muss auch wissen, weshalb ich diese Verbände brauchte. Trotz, dass ich mich etwas bewegen konnte, fühlte ich mich schrecklich kraftlos.

Ich machte mir noch lange darüber Gedanken, bis schließlich jemand an die Tür klopfte und eine Krankenschwester mit Frühstück hereinspazierte.

Sie lächelte mir zu und sprach mir ein freundliches ,,Guten Morgen'' und wechselte meine Verbände. Unfähigkeit mich zu bewegen, ließ ich sie machen.
,,Geht es ihnen Besser Herr Jeon?'' Fragte die junge Krankenschwester mich.
Ich nickte leicht, für mehr war ich nicht im Stande.

Ich sah einfach aus dem Fenster und mir kamen wieder die Bilder in den Kopf von dem Abend an Tae's Geburtstag. Mir wurde wieder schlecht und ich bekam Tränen in den Augen.

Ich ging so schnell wie möglich Richtung Badezimmer, was sich als gar nicht so leicht herausstellte, denn ich war immer noch nicht bei voller Kraft und den Flüssigkeitsspender musste ich ja auch noch mit schieben.

Als ich es dann aber geschafft habe übergab ich mich. Ich hatte an diesem Abend zu viel gesehen.
Ich fing wieder an zu weinen. Es schmerzte so sehr. Ich saß noch einige zeitlang da und putze mir anschließend die Zähne und ging zurück ins Bett. Warum bin ich ins Zimmer gegangen ? Das war zu viel...
der Schmerz über diese Nacht, saß noch tief. Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen und liefen nacheinander meine Wange hinunter.

Ich lag noch lange im Bett und sah träumerisch aus dem Fenster. Noch immer weinte ich und versuchte mich immer wieder zu sammeln, vergebens. Mein Herz fühlte sich gerissen an.
So kaputt Schmerz voll. Es war gefüllt mit Selbsthass, Wut, ekel und Trauer. Das tat ich lange, bis es an der Tür klopfte und als ich sah wer es ist, stoppten die Tränen, welche aus meinen schwachen, nur leicht geöffneten Augen liegen und ich wusste nicht so recht, wie ich mich fühlen sollte...

Can I trust you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt