Kapitel 19

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JUNGKOOK POV
Denn Yuki und Tae sind in seinem Bett förmlich übereinander hergefallen.
Ich rannte ins Badezimmer und  schloss die Tür leise hinter mir. Ich war so wütend und traurig zugleich, mein Herz brannte, als ob jemand Benzin drauf geschüttet hätte und es nun angezündet hätte.
Ich fühlte mich so leer.
Ich glitt die Wand hinunter und zog die Knie an um meinen Kopf darauf abzustützen.

'Hast du es jetzt mal kapiert? ER IST NICHT SCHWUL UND WIRD ES NIEMALS SEIN! VOR ALLEM NICHT FÜR DICH!! DU NERVST EH NUR ALLE UND ZERSTÖRST JEDERMANNS LEBEN! ALSO BRING DICH ENDLICH UM UND ERLÖSE ALLE VON DIESEM PROBLEM, NAMENS JUNGKOOK! KEINER WILL DICH HIER HABEN UND KEINER BRAUCHT DICH! DU BIST NICHTS ALS EIN HÄUFCHEN ELEND, EIN VERSAGER UND EIN NICHTSNUTZ''

Das saß tief. Sehr tief. Es tat unglaublich weh, aber sie hatte ja recht. Was hält mich eigentlich noch hier ? Es gibt nichts, was mich noch hier hält. Rein gar nichts.
Und der Anblick von gerade, hätte mir auch erspart bleiben können. Wie sie übereinander her gefallen sind. Schon daran zu denken, ließ mich wieder weinen und mir wurde augenblicklich schlecht, ich übergab mich und stützte mich auf dem Toilettenrand ab. Von den ganzen Tränen bekam ich Kopfschmerzen, aber aufhören konnte ich nicht.

'BRING DICH UM'

Ich stand mit Schwung auf und nahm die Klinge aus dem Versteck. Ich zitterte, am ganzen Körper. Ich sah in den Spiegel. Mein Gesicht war nass, meine Augen geschwollen, meine Haare durcheinander und mein Kopf brummte unheimlich.

Ich sank zurück auf den Boden.

'Auf den Boden, ja genau da gehörst du hin. Schäm dich für deine Geburt du Loser. Ist überhaupt irgendwas gutes passiert seit du lebst? Kein Wunder, dass deine Eltern und dein Bruder sich nicht melden. Übergib dich doch noch einmal, du fettes Stück scheiße bevor du endgültig fort gehst'

Sie hatten sich wirklich lange nicht mehr gemeldet.
Ich sah ich an mir herunter. Ich war wirklich fett, erst jetzt bemerkt ich, wie unwohl ich mich in meinem Körper fühlte. Ich fühlte mich so unglaublich hässlich, fett und wie das letzte Häufchen elend.

'Natürlich stimmt das, habe ich dich jemals angelogen ? Und du fühlst dich nicht mir wie das letzte Häufchen Elend, du bist es auch. Deine Familie melden sich nicht, weil sie froh sind, dass du in Seoul lebst und sie in Busan nicht mehr nervst. Ihr Leben ist jetzt Sorgenfrei und frei von jeglichen problemen'

Sie hat recht. Meine Familie würde doch fragen wie es mir geht, wenn es sie interessieren würde, oder ?
Mein Bruder und ich hatten uns früher so gut verstanden, seit ich in Seoul lebe ist jedoch Funkstille. Mein Herz verkrampfte sich. Alles was mich die Wochen und Monate über bedrückte, zog sich in mir zusammen.
Ich hielt die Klinge in der Hand.
Ich zitterte immer noch.
Ich zog meine Ärmel hoch.
Betrachtete nochmal jede Wunde. Jede einzelne galt den Menschen die ich liebe.
Ich dachte an meine Freunde, meine Familie.
Sie werden glücklich werden, wenn ich weg bin.
Frei sein.
Sorgenlos, problemlos.
Ich zerstöre alles und bringe alle zum verzweifeln.
Ich fing wieder stark an zu weinen, jedoch vergrub ich dabei mein Gesicht, damit mich niemand hörte.
Ich zitterte noch mehr.
Ich hab die Chance alles zu beenden, alle zu erlösen.
Ich kann ein Held sein.
Ich hob den Kopf, setzte die Klinge an meiner Pulsader an.
Ich atmete noch einmal tief ein.
Drückte und zog sie einmal durch.

'Gut so, ich bin stolz auf dich. Die Jungs werden stolz sein'

Ja das werden sie.

Noch ein letztes Mal flüsterte ich:,, ich liebe dich Kim Taehyung, ich hoffe du wirst glücklich''

Ich lächelte, lehnte meinen Kopf an die wand und schloss die Augen.
Jetzt werden sie stolz auf mich sein.

Annyeong 😊
Mal wieder ein neues Kapitel, hoffe es gefällt euch mehr oder weniger :0

Can I trust you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt