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Schritte hallten durch die Gänge. In Dr. Parks Psychiatrie war heute viel los, da ein neuer Patient eingeliefert wurde.
Er gehörte zu denen, die auf keinen Fall dort sein wollten, denn er wehrte sich mit all seinen Kräften, doch leider brachte dies nichts, da die Pfleger stärker waren und ihm eine Zwangsjacke anzogen.

Der Junge, nicht älter als 20 Jahre alt, trat um sich herum in der Hoffnung, dass man ihn loslassen würde. Die Versuche sich zu befreien, blieben jedoch leider erfolglos. Er war nicht stark genug, doch wenn er wieder bei Kräften sein würde, würden sie es bereuen.
Jeder Einzelne von ihnen würde dafür büßen. Er konnte nicht anders, als zu grinsen. Doch es war kein freundliches grinsen, nein. Es ließ allen, die ihn ansahen einen Schauer über den Rücken laufen.

Die Angestellten führten ihn weiter durch die Gänge bis sie vor einer Tür ankamen, diese öffneten und ihn in den Raum hinein drückten. In dem Raum, der sich als Büro entpuppte, sahen sie einen Mann mittleren Alters an einem Tisch sitzen.
Der Junge wurde auf den Stuhl gegenüber von ihm gesetzt und von allen konzentriert angesehen. Alle passten auf, dass der Junge nichts falsches tat, denn dies würde für alle anderen nicht gut enden. Der Mann räusperte sich und fing an zu sprechen.

"Guten Tag. Ich bin Dr. Park ich leite diesen Ort hier. Und du bist? "

Dr. Park lächelte den Jungen freundlich an, doch dieser machte keine Anstalten ihm zu antworten. Er starrte weiterhin auf den Boden und schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Dies war auch der Fall, denn er überlegte, wie er hier so schnell wie möglich verschwinden konnte. In seinem Kopf spielten sich alle möglichen Situationen ab, wie er hier rauskommen könnte, doch keine von ihnen würde klappen, da er in dieser Zwangsjacke steckte. Irgendwann würde er hier rauskommen, das wusste er - koste es, was es wolle.

"Wie auch immer" ,sprach Dr. Park weiter und kratzte sich am Hinterkopf

"Ich weiß, wer du bist und ich weiß auch weshalb du hier bist. Ich weiß nur nicht weshalb du es getan hast. Sagst du es mir?"

Der Junge musste sich zusammen reißen, um nicht zu lachen. Dachte dieser Typ wirklich, er würde es ihm sagen? Einfach so? Wenn ja, dann war er wirklich sehr naiv.
Keiner von ihnen wird es jemals erfahren. 

Dr. Park merkte, dass die Versuche mit ihm zu reden sinnlos waren und ließ ihn auf ein Zimmer führen.

Von mehreren Pflegern umzingelt wurde er durch die Flure geführt bis sie vor einer Tür anhielten. An dieser stand in weißer Farbe die Zahl 292 geschrieben. Die Tür wurde geöffnet und er wurde hinein gelassen.

"Mach keine Dummheiten sonst wirst du es bereuen."

Der Angestellte schaute ihn ernst an und schloss daraufhin die Tür.
Der Junge schaute sich genau im Zimmer um. Die Tapete, er vermutete sie war einst weiß gewesen, vergilbt langsam, der Teppichboden war auch nicht mehr ganz sauber, sondern hatte vereinzelte Flecken und das Bett sah auch nicht gerade bequem aus.
Es hätte schlimmer sein können, dachte er sich und setzte sich hin. Die Matratze ist zwar nicht die bequemste, aber diese paar Nächte die er hier bleibt würde er es überleben. Die anderen würden es aber nicht tun.
Er fing wieder an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. Der Gedanke, was er mit den Leuten hier anstellen würde erfreute ihn.
Sein Blick schweifte durch das Zimmer.
Ein Schrank, eine Kommode, das Bett und ein Fenster machten dieses Zimmer aus. Vor dem Fenster stand noch ein Schreibtisch mit einem Stuhl der angeschoben war. Er stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Außerhalb des Fensters waren Stangen montiert damit man nicht flüchten konnte. Er vermutete, dass das Fenster aus Plexiglas war, damit man dieses nicht zerstören konnte. Die waren hier scheinbar doch nicht so dumm.
Trotzdem waren sie nicht schlau genug um ihn aufzuhalten.
Er hörte wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde und Schritte ertönten in seinem Zimmer. Er kümmerte sich nicht drum und schaute weiter aus dem Fenster.
Es war ein grauer Herbstabend. Die Blätter waren schon teilweise von den Bäumen gefallen und draußen regnete es schon seit Stunden. Deshalb war er auch nass, denn sie haben ihn eine halbe Stunde draußen in dem Wasser stehen lassen. In Handschellen angekettet damit er bloß nicht flüchtete.
Die Schritte in seinem Zimmer näherten sich und er konnte schon den Atem hinter sich hören, doch es war ihm herzlich egal.
Die Person hinter ihm merkte, dass er keine Reaktion zeigte, doch fing trotzdem an zu reden:
"Ich kann mir vorstellen, dass du hier so schnell wie möglich weg willst. Glaub mir, wir wollen dich hier auch nicht gerne haben, doch wir haben keine andere Wahl. Wir müssen dich hier behalten, bis du Anzeichen auf eine Besserung zeigst. Das geht aber nur, wenn du mit uns sprichst. Wenn du dies nicht tust, dann musst du hier wohl oder übel für eine ziemlich lange Zeit bleiben. Willst du das?"

Der Junge sprach weiterhin nicht. Er hielt es nicht für nötig. So oder so würde er hier rauskommen und die Leute hier könnten ihm nicht helfen. Niemand konnte das. Jedenfalls dachte er das.

"Soll ich dich aus der Jacke befreien?"

Dieser Satz weckte die Aufmerksamkeit des Jungens und er drehte sich um. Er sah den Mann vor sich genau an.
Dieser war etwas größer als er selbst, hatte schwarze Haare, ein markantes Kinn, blasse, reine Haut und volle Lippen.

Er machte einen freundlichen Eindruck, doch er vertraute ihm trotzdem nicht

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Er machte einen freundlichen Eindruck, doch er vertraute ihm trotzdem nicht. Er traute niemandem mehr. Diesen Fehler wollte er nie wieder tun.
Sie schauten sich beide gegenseitig an und es wirkte als würden beide auf etwas warten. Der Mann merke wohl, dass der Junge vor ihm wohl nicht sprechen würde, weshalb er das Wort ergriff:
"Ich kann mir denken, dass du nicht dir ganze Zeit in dieser Jacke sein willst und als dein neuer Psychiater sollten wir miteinander kommunizieren können. Also ich bin Kim Seok Jin und bin dafür zuständig dir zu helfen. Möchtest du mir etwas über dich erzählen, Taehyung?"

Der Junge vor ihm fing an zu schmunzeln. Der Mann schaute ihn nur verwirrt an und wartete auf eine Antwort. Das erste Mal fing der Junge an zu sprechen.

"Ich bin nicht Taehyung. Ihn gibt es nicht. Ich bin V."

Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt