Nachdem Yoongi ihm seine Kindheit erzählt hatte herrschte wieder Stille. Taehyung merkte, dass Yoongi zitterte und drückte ihn noch etwas fester an sich. Beide schienen in ihren Gedanken versunken.
"Was ist danach passiert?", fragte Taehyung ihn, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Ich kann da noch nicht drüber reden.."
Verständnisvoll nickte Taehyung und starrte weiterhin an die Decke.
"Und..kannst du mir vielleicht etwas von dir erzählen..?", fragte Yoongi unsicher.
"Du willst was von meiner Vergangenheit wissen?"
Zögernd nickte er und spielte mit seinem Pullover.
"Okay..aber ich werde dir nicht alles erzählen..einen Bruchteil..dann bekommst du einen Einblick in meine Kindheit. Ich würde dir ja erzählen, weshalb ich hier bin, doch das weiß ich selbst nicht. Ich erinnere mich nicht."
Irritiert nickte Yoongi und setzte sich auf, um ihn besser zu sehen.
Es war ein kalter Wintertag. Taehyung war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt. Seine Mutter hatte ihn mit seiner Schwester bei seinem Vater gelassen und ist mit jemandem, den sie kennengelernt hatte durchgebrannt. Er verspürte Hass seiner Mutter gegenüber. Nicht, weil sie ihn hier gelassen hatte, sondern weil seine Schwester nun wegen ihr leidete. Sie hatte eine so starke Bindung mit ihrer Mutter gehabt, dass Taehyung sogar manchmal eifersüchtig darauf war. Aber er war glücklich, wenn sie glücklich war. Sie war für ihn der wichtigste Mensch in seinem Leben und er tat alles, um sie zu beschützen. Er hätte niemals gedacht, dass deren eigene Mutter ihnen sowas antun konnte. Einerseits verstand er, dass es seiner Mutter gereicht hatte, da deren Vater schon immer ein sehr aggressiver Mann gewesen war und oft trank, aber er konnte nicht verstehen, dass sie ihre eigenen Kinder bei diesem Menschen lassen konnte. Noch nie war er so enttäuscht von einer Person, wie er es von seiner Mutter war. Heute war er wieder dran den Haushalt zu übernehmen, weshalb er nach der Schule erst einkaufen ging. Sie hatten nicht viel Geld, da ihr Vater alles für den Alkohol ausgab, weshalb er nur das wirklich nötigste kaufte. Auf dem Weg nach Hause fing es an zu schneien, weshalb er völlig durchgefroren war, als er an der Wohnung ankam. Vor der Wohnungstür hörte er schon das Geschrei seines Vaters. Er wunderte sich, dass die Nachbarn nie etwas dazu sagten oder warum sie ihnen nicht halfen, da sie es bestimmt hörten. Er schloss die Tür auf und als er sich seiner Jacke und Schuhe entledigte, hörte er einen Knall. Sofort ließ er die Einkäufe fallen und eilte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Im Schlafzimmer des Vaters sah er seine Schwester, nur sein Shirt tragend in der Ecke sitzen und seinen Vater mit erhobener Hand vor ihr. Schnell schubste er ihn weg, sodass er gegen den Nachttisch viel und auf dem Boden liegen blieb. Schnell hob er seine Schwester hoch und lief mit ihr in sein Zimmer, welches er abschloss. Erst gab er ihr eine Jogginghose von ihm, die sie sich über zog, legte sich daraufhin mit ihr in sein Bett und drückte sie an sich.
"Hat er.."
"Nein.", unterbrach sie ihn sofort.
Erleichtert atmete er aus und strich beruhigend über ihren Rücken."Und hat er dir weh getan?"
Sie schüttelte den Kopf, schaute ihn aber nicht an.
"Du lügst. Was hat er getan?"
"Er hat nur ein bisschen zu doll zugepackt..", seufzte sie.
Vorsichtig schob er den Ärmel des Shirts nach oben und entblößte damit einen Handabdruck auf ihrem Oberarm, der sich langsam lila färbte.
Er drückte sie etwas fester an sich und strich sanft über ihren Oberarm. Sie kuschelte sich an ihn und schlief letztendlich ein."Es wird aufhören, das verspreche ich dir.", flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Yoongi hörte ihm die ganze Zeit aufmerksam zu und merkte, wie Taehyung's Augen einen dunkleren Farbton Annahmen. Seine weichen Gesichtszüge wurden ernst und er spannte sich an. Ängstlich rückte Yoongi etwas von ihm weg und schluckte.
"T-Taehyung?"
Er zeigte keine Reaktion. Als ob er ihn gar nicht hören würde. Vielleicht wollte er ihn nicht hören.
"H-hey..Tae?", fragte er nochmal vorsichtig und legte die Hand auf sein Knie. Daraufhin zeigte Taehyung Reaktion, da er seinen Kopf ruckartig in die Richtung, wo Yoongis Hand lag drehte. Er hob den Blick und schaute Yoongi das erste Mal an. In seinen Augen lag Kälte und Hass.
"Fass mich nicht an!", zischte er, woraufhin Yoongi seine Hand schnell zurück zog. Er kam ihm Näher und Yoongi stand ängstlich auf, um ihm auszuweichen. Daraufhin stand Taehyung auch auf und ging auf ihn zu. Wenn Yoongi einen Schritt zurück machte, kam Taehyung einen Schritt auf ihn zu. Das ging so lange, bis Yoongi nicht mehr zurück weichen konnte, da er mit dem Rücken gegen die Wand stoß. Taehyung stand ihm bedrohlich nahe und stützte die Arme an der Wand, links und rechts von seinem Kopf ab.
"T-Taehyung du machst mir a-angst..", stotterte Yoongi, doch er lachte nur ironisch auf.
"Taehyung..schöner Name nicht wahr? Seine Eltern haben sich einen schönen Namen ausgesucht. Schade nur, dass ich nicht so heiße."
Verwirrt schaute Yoongi ihn an.
"Wie meinst du das?"
"Ich bin V. Hast du Dummkopf nicht von den Gerüchten gehört? Der gefährlichste Patient der Station? Mit den zwei Persönlichkeiten? Die eine Kränker als die andere? Nun, das bin ich.", grinste er stolz.
Vor Angst fing Yoongi an zu zittern. Er dachte, dass das nur Gerüchte gewesen sind die nicht stimmten, doch das war scheinbar nicht der Fall. Sie hatten alle recht."W-was willst du von mir?"
"Du hast Angst. Wie süß. Bist ja schon ein Süßer.", grinste V und strich Yoongi über die Wange. Dieser drehte sein Gesicht weg und kniff die Augen zusammen.
"Du willst Taehyung's Vergangenheit wissen? Ich kann dir erzählen, wieso er hier ist. Dank mir ist er hier. Ich wollte ihm nur helfen, doch der Idiot hat sich fangen lassen. Bist du dir sicher, dass du das erfahren willst?"
Yoongi schien kurz zu überlegen, nickte aber dennoch.
Im nächsten Kapitel gibt es bisschen Jikook Aktion...danach erfahrt ihr mehr über Tae :)
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Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]
FanficKim Taehyung ist ein zwanzigjähriger Patient der Psychiatrie von Dr. Park mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung hat. Sein Körper und seine Gedanken wurden nicht nur von ihm, sondern auch von V, seinem gefährlichen Ich gesteuert und kontrolliert...