"Ich heiße Yoongi"
Yoongi also. Taehyung musste lächeln. Noch nie war er fasziniert durch einen bloßen Namen.
"Komm mit. Wir müssen deine Wunden versorgen."
Er zog Yoongi hinter sich her und machte im Bad halt. Zum Glück war die Toilette nicht so wie die Dusche und ließ sich abschließen. Yoongi setzte sich auf den Klodeckel und schaute Taehyung zu, wie er Papiertuch nass machte und sich vor ihn stellte.
Vorsichtig wischte er damit das Blut von seiner Unterlippe und reinigte allgemein sein Gesicht.Yoongi spannte sich an, da er noch nie zuvor einem Jungen so nah kam - jedenfalls nicht freiwillig.
"Du weißt, dass du ruhig atmen kannst oder?"
Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er vor Aufregung die Luft angehalten hatte. Er ließ die Luft raus und Taehyung musste leicht lachen. Yoongi gefiel die Art wie er lachte, wodurch er auch etwas schmunzelte.
"An deiner Stelle würde ich erstmal duschen gehen und dir frische Sachen anziehen. Die sehen nicht mehr ganz sauber aus"
Besorgnis blitzte in seinen Augen auf und er warf Yoongi einen mitleidigen Blick zu. Dieser nickte nur und drückte sich an Taehyung vorbei, um in sein Zimmer zu gehen. Verwundert schaute er ihm nach und seufzte. Er spülte die Papiertücher runter und ging daraufhin auch in sein Zimmer.
Yoongi nahm sich ein Handtuch und frische Kleidung und ging daraufhin ins Bad. Er verfluchte es, dass man diesen Raum nicht abschließen konnte.
Er entledigte sich seiner Kleidung und stellte sich unter eine der Duschen.
Das warme Wasser prasselte ihm über den Rücken und er schloss die Augen, um diese Wärme zu genießen.
Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und öffnete die Augen. Er schaute an sich herab und verzog das Gesicht. Mehrere Blutergüsse zierten seinen Oberkörper und seine Oberschenkel waren mit Narben versehen.
Er konnte den Blick nicht abwenden und fuhr mit seinen Fingern vorsichtig über die blau und lila gefärbten stellen. Vor Schmerz zuckte er leicht zusammen und kniff seine Augen zusammen.
Weiterhin angewidert schaute er auf seinen Oberkörper und seine Beine.
Er hasste seinen Körper. Er hasste alles an sich und war sich sicher, dass er sich niemals mit sich selbst anfreunden könnte. Er konnte sich nicht mehr an Liebe erinnern und wusste deshalb nicht, wie er diese sich selbst gegenüber hervorbringen sollte.
Ein salziger Geschmack auf seinen Lippen machte ihn darauf aufmerksam, dass er angefangen hatte zu weinen. Immer mehr Tränen verließen seine Augen und vermischten sich mit dem heißen Wasser aus der Dusche.
Er rutschte an der Wand herunter und zog die Beine heran. Seinen Kopf legte er auf den Knien ab und schluchzte leise. Würde dieser Schmerz je vorbeigehen? Hatte er noch Chancen darauf glücklich zu sein? Alt zu werden? Zu lieben und geliebt zu werden? Er wünschte sich nichts sehnlicher, als ein Leben ohne dieser Schwierigkeiten leben zu können. Nur einmal glücklich sein.
Die Tür, welche aufging ließ ihn auf zucken und er stellte sich schnell hin. Für einen Moment hatte er vergessen, dass es hier Gemeinschaftsduschen gab.
Schnell wusch er sich die Haare und den Körper und machte das Wasser aus. Ohne die andere Person zu beachten fing er an sich abzutrocknen und zog sich sofort an.
Er wollte nicht, dass ihn jemand nackt sah, denn es war ihm sogar vor sich selbst unangenehm. So schnell es ging, nahm er alle seine Sachen und verschwand aus dem Bad.
In seinem Zimmer angekommen trocknete er mit dem Handtuch etwas seine Haare und kämmte diese anschließend. Er sprühte sich noch etwas mit Deo ein und setzte sich an den Schreibtisch. Dort nahm er einen Zettel und einen Stift und fing an zu schreiben. Oft wenn es ihm schlecht ging, schrieb er Texte, da er in diese seinen Schmerz und seine Gefühle einarbeiten konnte. Was keiner wusste war, dass er gerne rappte. Natürlich nur für sich, da er seiner Meinung nach nicht gut genug war, doch es machte ihm Spaß. Es war das Einzige , das ihn komplett vergessen lassen konnte.
Wenn er sich nur darauf konzentrierte, konnte er seine ganzen Gedanken abstellen und seinen Kopf frei bekommen. Ein Klopfen an seiner Tür ließ ihn aufzucken. Er ging zu dieser und öffnete sie, doch hatte nicht damit gerechnet Taehyung vor dieser anzutreffen. Yoongi musste stark schlucken, da Taehyung nur in Jogginghose und einem Handtuch um seinen Schultern vor ihm stand. Unbewusst starrte er ihn an, bis Taehyung mit seiner Hand vor seinem Gesicht wedelte. Er zuckte erneut zusammen und er wurde rot, wodurch Taehyung schmunzeln musste.
"W-was m-machst du hier?"
Er konnte keinen klaren Satz hervorbringen, da ihn das Auftreten des Jungens vor ihm irritierte.
"Normalerweise würde ich nicht so vor deiner Tür stehen, aber als du aus der Dusche geflüchtet bist musst du wohl mein Shirt mitgenommen haben"
Taehyung kratzte sich am Hinterkopf und grinste ihn etwas an. Peinlich berührt nickte Yoongi und ging zu dem Schrank, um das Shirt rauszusuchen. In der Zwischenzeit hat Taehyung den Raum betreten, die Tür geschlossen und sich gegen die Wand gelehnt. Yoongi war etwas irritiert davon, dass er sein Zimmer betreten hatte und schaute ihn verwirrt an.
"Ich will nicht, dass mich noch mehr Menschen so sehen. Außerdem würde das zu Stress mit dem Personal führen und davon hab ich schon genug."
Nickend warf Yoongi ihm das Shirt zu, welches Taehyung sich dann überzog.
"Geht's dir jetzt besser? Tut dir was weh?"
Yoongi schüttelte den Kopf.
"Achja?", er kam ihm Näher. "Also wird es auch nicht wehtun wenn ich die Stellen berühre?"
Als Yoongi den Kopf schüttelte berührte Taehyung vorsichtig seinen Oberkörper, woraufhin Yoongi vor Schmerz sein Gesicht verzog. Er drückte den größeren Jungen von sich, und entfernte sich etwas von ihm.
"Lügen bringt dich nicht weiter. Aber keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass sie dir nicht mehr weh tun."
Bisschen TaeGi Aktion musste sein 😅 ich konnte mich einfach nicht beherrschen 🙊
Hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^-^♡
DU LIEST GERADE
Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]
FanfictionKim Taehyung ist ein zwanzigjähriger Patient der Psychiatrie von Dr. Park mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung hat. Sein Körper und seine Gedanken wurden nicht nur von ihm, sondern auch von V, seinem gefährlichen Ich gesteuert und kontrolliert...