Nachdem Taehyung den Brief gelesen hatte, war er am Verzweifeln. Er wusste, dass er Yoongi retten wollte doch ebenso wusste er, dass er ihn nun wahrscheinlich nicht mehr finden würde.
Trotz allem hatte er sich seine Jacke und Schuhe angezogen und stürmte aus dem Haus. ihm war in dem Moment egal, was mit Hoseok war und ob er gehen würde. Das Einzige, was für ihn zählte, war Yoongi. Er wusste nicht genau wo er suchen sollte; weswegen er an alle Orte lief, an denen sie zusammen gewesen waren. Er lief in den Park, an den Ort, an dem die Eislaufbahn stand, in das Stadtinnere, wo der Weihnachtsmarkt war, an Seen und alle möglichen Orte, die ihm einfielen. Er suchte stundenlang, doch von seinem geliebten blieb keine Spur.
Ergeben machte er sich auf den Weg nach Hause und hoffte, dass Yoongi sich noch bei ihm melden würde. Als er ankam bemerkte er, dass Hoseok gegangen war und er nun alleine war. In der Küche stand etwas, was Hoseok noch gekocht hatte, doch Taehyung hatte keinen hunger. Das Einzige was er wollte war, dass sein Freund nun bei ihm war und er diesen in den Arm nehmen konnte. Auf seine unzähligen Anrufe und Nachrichten hatte er bisher nicht reagiert und alles, was Taehyung überblieb, war zu warten.
Die ganze Nacht hatte er damit verbracht, auf einen Anruf oder sonst ein Zeichen seines Freundes zu warten - erfolglos. Nun saß er in der Küche und trank seinen nun vierten Kaffee, weiterhin auf eine Mitteilung wartend. Während er einen Schluck trank hörte er, wie sein Telefon klingelte, weswegen er sofort aufsprang und ins Wohnzimmer eilte. Der Anruf kam von Yoongi, weswegen er überglücklich ran ging und den Hörer an sein Ohr drückte.
"Yoongi? Ich bin so froh, dass du anrufst ich habe mir solche Sorgen gemacht", fing Taehyung an, doch wurde von einer Stimme unterbrochen, die definitiv nicht zu Yoongi gehörte.
"Guten Morgen. Kriminalpolizei Daegu hier. Spreche ich mit Herrn Kim Taehyung?", fragte die Person und Taehyung runzelte die Stirn.
"Ja, das tun sie. Wobei kann ich ihnen helfen?"
"Sie müssten zu uns aufs Revier kommen. Sie müssten zur Identifikation einer heute früh gefundenen Leiche erscheinen. Wir vermuten, dass es sich um Min Yoongi handelt und sie sind als Notruf in seinem Handy eingespeichert. Das ist der Grund, warum wir sie kontaktiert haben. Ist es möglich, dass sie in schnellster Zeit auf dem Revier erscheinen?"
Total schockiert antwortete er, dass er so schnell wie möglich kommen würde und legte auf.
Er hoffte, dass es sich nicht um seinen Yoongi handelte, den sie gefunden hatten.
So schnell er konnte stieg er in seinen Wagen und fuhr aufs Revier. Dort wurde er von den Polizisten in Empfang genommen und durch einen Flur in einen Raum geführt.
"Wir hoffen, dass sie es verkraften es zu sehen, doch wenn es ihnen zu viel wird, dann können sie jederzeit den Raum verlassen"
Der Junge nickte und ging an den Beamten vorbei an den Tisch, auf dem der Körper lag. Seine Augen weiteten sich bei dessen Anblick und er wusste nicht, wie er reagieren sollte.
Sollte er weinen? Sollte er wütend sein? Er wusste es nicht. Alles was er wusste war, dass er letze Nacht für immer die Liebe seines Lebens verloren hatte.
"Können sie mir sagen, ob es Min Yoongi ist?", fragte ein Beamter und Taehyung räusperte sich.
"Ja. Ja, das ist er."
"Mein Beileid Herr Kim."
"Können sie mir sagen, wie er gestorben ist?", fragte Taehyung, den Blick nicht von seinem Geliebten abwendend.
"Soweit wir es beurteilen konnten, handelt es sich in dem Fall um Suizid. In den Untersuchungen konnten wir Unmengen an Pillen in seinem Magen auffinden. Außerdem hatte die Unterkühlung, welche er durchlebt hatte ebenfalls dazu beigetragen.
Nickend schluckte der Jüngste, entschuldigte sich bei den Beamten und machte sich auf den Weg zu seinem Wagen. Er setzte sich auf den Fahrerplatz und starrte ins Leere. Nun, wo er wusste, dass er Yoongi für immer verloren hatte holten ihn die Schuldgefühle ein. Nur seinetwegen und Aufgrund seiner Erkrankung hatte Yoongi sein Leben beendet.
Die Tage vergingen, ihm war der Appetit vergangen und das Einzige, woran Taehyung denken konnte, war Yoongi und wie sehr er dem Älteren das Leben zerstört hatte.
Voller Reue stand er am Tag der Beerdigung vor dem Grab und konnte den Tränenfluss schon lange nicht mehr stoppen. Es waren nicht viele erschienen, doch unter anderem war Kim SeokJin, ihr Psychiater gekommen.
Es waren nun einige Stunden seit der Beerdigung vergangen, doch Taehyung stand weiterhin starr vor dem Grab.
"Du solltest dir nicht solche Schuldgefühle machen. Du kannst nichts für deine Krankheit und er wusste davon. Ich kann ihn verstehen, da man als Mensch mit psychischen Problemen in dem Moment nicht an sowas denkt und unüberlegen handelt, doch du solltest dich von den Schuldgefühlen nicht zerstören lassen."
Taehyung schaute zur Seite und sah, dass SeokJin neben ihm stand. Dieser schaute ihn aufmunternd an, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Es ist meine Schuld und nun ist er fort, für immer. Nichts wird ihn mir je zurück geben können. Wie soll ich mein Leben denn noch gescheit führen? Es ist nicht möglich, verstehen sie? Ohne ihn ist mein Leben sinnlos", sagte Taehyung und machte sich auf den Weg, den Friedhof zu verlassen.
Jahre später besuchte er seinen Freund immer noch jede Woche. Er hatte es mit den Schuldgefühlen nicht ausgehalten, weswegen er sich in psychiatrische Behandlung begab und stationär behandelt wurde. Jeden Samstag konnte er das Gelände verlassen, was er dafür nutzte, um seinen Geliebten zu besuchen. Nie wieder würde er sich an wen anderes binden wollen, da er es aus Liebe zu Yoongi nicht kann. Es waren fünf Jahre vergangen, seit dem er ihn verlassen hatte, doch bis heute liebte er ihn mehr, als er es bei jeder anderen Person tun könnte.
"Für immer", hauchte Taehyung unter Tränen und lächelt das Bild seines Freundes an, welches auf dem Grab stand.
Sooo das war das letzte Special und ich hoffe, dass es euch (trotz der langen Wartezeit für die ich mich entschuldige) gefallen hat :)
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Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]
ФанфикKim Taehyung ist ein zwanzigjähriger Patient der Psychiatrie von Dr. Park mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung hat. Sein Körper und seine Gedanken wurden nicht nur von ihm, sondern auch von V, seinem gefährlichen Ich gesteuert und kontrolliert...