-30-

2.8K 262 46
                                    

Taehyungs Kopf dröhnte und seine Sicht war verschwommen. Er wusste nicht, was passiert war, oder warum er keine Kleidung anhatte. Sein Blick schweife durch das Zimmer, bis er eine Präsenz neben sich sah.
Konnte es sein, dass Yoongi es zugelassen hatte? Doch wieso konnte er sich nicht daran erinnern?

Er rieb sich die Augen und schaut die Person neben ihm genau an, doch es war nicht wie erwartet Yoongi, der neben ihm lag, sondern Hoseok. Schockiert sprang er auf, zog sich etwas über und starrte den schlafenden Körper an.

Konnte es sein, dass er mit Hoseok geschlafen hatte? Er würde Yoongi doch niemals so weh tun.
Krampfhaft versuchte er sich an den gestrigen Tag zu erinnern, doch in seiner Erinnerung waren nur Abschnitte.

Lachend stellte Taehyung den Becher mit dem warmen Kakao auf dem Tisch ab und machte es sich auf dem Sofa bequem. Hoseok, der eben noch rumhampelte, ließ sich neben ihn fallen.
Taehyung schaltete das Radio an, in dem gerade ein Song lief, zu dem er anfing zu rappen. Nun war Hoseok derjenige, der nicht aufhören konnte zu lachen.

"Hör auf, TaeTae. Ich bitte dich, dein Rap ist schrecklich!", lachte er und hielt sich den Bauch.

"Na warte!", sagte Taehyung, stürzte sich auf den Älteren und fing an, diesen zu kitzeln.
Lachend wandte er sich unter ihm und versuchte, sich zu befreien. Auf einmal hörten beide auf sich zu bewegen und schauten sich in die Augen.

Taehyung verspürte einen Schmerz, der seinen Kopf durchzog und kurz danach wurde alles dunkel.

An mehr konnte er sich nicht erinnern. Konnte es sein, dass V derjenige war, der Yoongi betrogen hatte?

Hatte Yoongi ihn gesehen, wie er hier neben Hoseok lag? Er würde es ihm niemals verzeihen.

Er ging in die Küche und schaute sich um. Auf dem Esstisch lag ein zusammengefaltetes Blatt Papier, auf dem sein Name stand.

Mit zitternden Händen faltete er das Blatt auf und fing an, den Text darauf zu lesen.

Taehyung,

Wie soll ich am besten anfangen?

Ich wollte mich bei dir bedanken.
Danke für die Zeit, die du mir gegeben hast. Du hast mir gezeigt, dass das Leben doch schöne Momente haben kann. Deine Liebe, auch wenn sie scheinbar nicht so stark war, wie meine dir gegenüber, hat mich am Leben gehalten und mir Kraft gegeben.

Mit dir hatte ich die schönsten Momente meines Lebens und bin dir dafür mehr als dankbar.

Ich hätte niemals gedacht, dass ein Junge, der keine Liebe verspürt hat sich jemals so geliebt fühlen kann und so lieben kann, wie ich es tat.

Du hast mich zum glücklichsten Menschen gemacht und ich habe gehofft, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben, so, wie wir sie damals geplant hatten. Scheinbar war ich wohl der Einzige, der diese Worte damals ernst genommen hatte, da du mir gezeigt hast, dass du es nicht ernst meinst.

Nun sitze ich hier, in der Kälte an einem See und frage mich ständig, wieso du es getan hast.

Lag es daran, dass ich noch nicht bereit dazu war? Habe ich dir nicht genug gegeben?
Ich habe versucht, dir mit allen Mitteln deutlich zu machen, wie sehr ich dich liebe, begehre und dir vertraue, doch sag mir, war es nicht genug? Habe ich dir nicht genug Zuneigung gegeben? Hast du dich vernachlässigt gefühlt?

Ich hoffe, dass Hoseok dir das geben kann, was du bei mir nicht finden konntest.
Es tut mir leid, dass ich nicht gut genug für dich war, doch ich habe mein Bestes gegeben.

Ich wünsche dir aus tiefstem Herzen, dass du glücklich wirst und nie wieder Leid ertragen musst.

Ist es zu viel verlangt, noch einen letzten Wunsch zu haben?

Ich bitte dich, vergiss mich nicht.

Auch, wenn in deinem Herzen kein Platz mehr für mich ist, behalte mich bitte im Hinterkopf, als den Jungen, der dich mehr geliebt hat, als alles andere auf dieser Welt.

Ich werde gehen und du wirst mich nie wieder sehen, aber merke dir, dass ich geistlich immer bei dir sein werde.

Danke für deine Liebe, Taehyung.

In Liebe,

Yoongi.


Er ließ den Brief fallen und sank zu Boden. Yoongi hatte ihn nun für immer verlassen. Er würde woanders hinziehen, sich dort neu verlieben und mit dieser Person die Zukunft leben, die er selbst mit ihm erleben wollte.

Nun hatte er die Schuld daran, dass er Yoongi nie wieder bei sich haben würde.

Mit dem Handrücken wischte er sich die Tränen, welche über seine Wangen liefen weg und stand auf.

Er durfte nicht weinen.
Er verdiente es nicht, zu weinen.

Es war allein seine Schuld, weshalb es nun so ist, wie es ist, da war es ihm nicht erlaubt zu trauern.

Er sollte glücklich sein, dass Yoongi nun ein Leben mit jemandem führen konnte, der seine Liebe verdiente und wertschätzte.

Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt