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Jimin stand am nächsten Morgen um sieben Uhr auf. Er ging ins Bad, duschte, zog sich ein kurzärmeliges, weißes Hemd und eine schwarze Jeans an. Danach ging er in die Küche und machte sich Pancakes zum Frühstück, welche er in aller Ruhe aß.
Als er damit fertig war, zog er sich seine Schuhe und Jacke an und stieg in sein Auto.
An der Klinik angekommen stieg er aus und ging in diese hinein. Dort ging er in den Personalraum um seine Jacke aufzuhängen und einen Kaffee zu trinken. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er seinen Rundgang, um die Patienten zu wecken beginnen sollte.
Nacheinander weckte er die Patienten, bis er vor der Tür 227 stehen blieb. Er atmete tief durch und betrat das Zimmer - Jungkook's Zimmer.

Jungkook schlief friedlich mit seinem Kissen kuschelnd, wodurch Jimin anfing zu lächeln.
Er öffnete das Fenster und stellte sich neben das Bett des schlafenden Jungen. Sanft rüttelte er an seiner Schulter und versuchte, ihn vorsichtig zu wecken. Jungkook jedoch ergriff nur Jimins Hand, drückte diese an sich und murmelte etwas im Schlaf. Er schüttelte grinsend den Kopf  versuchte erneut, ihn zu wecken. Schließlich wachte er doch noch auf und öffnete mühsam die Augen. Als er realisierte, dass er Jimins Hand hielt, wurde er rot, schreckte zurück und versteckte sich verlegen unter der Decke.
Jimin schmunzelte und sagte, dass es Frühstück gab, bevor er wieder verschwand. Mit hochrotem Kopf kroch er unter der Decke hervor und zog sich um. Danach ging er in den Speisesaal, nahm sein Tablett, setzte sich hin und fing an zu essen. Etwas später gesellte sich Yoongi zu ihm und sie aßen gemeinsam. Zwischen beiden herrschte eine angenehme Stille. Beide aßen auf und verschwanden jeweils in ihren Zimmern.

Jungkook nahm sich seine Zahnbürste und ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. In seinem Zimmer angekommen räumte er noch etwas seine Wäsche vom Boden weg und setzte sich aufs Bett.

Er wusste nicht genau, weshalb er aufgeräumt hatte. Konnte es an Jimin liegen? Verwirrt schüttelte er den Kopf und wartete darauf, dass sein Psychiater kam, um mit ihm zu sprechen.
Endlich ertönte das Klopfen an seiner Tür und der Schwarzhaarige betrat sein Zimmer und lächelte ihn an. Jungkook war die Aktion von vorhin immer noch sehr peinlich, weshalb er auf seine Finger schaute.

"Das von heute morgen muss dir nicht peinlich sein, wirklich."

Jungkook zuckte mit den Schultern und spielte mit seinen Fingern. Er wusste nicht, was Jimin machte, doch er merkte, dass die Matratze etwas sank und sich eine Hand auf seine legte. Er zuckte zusammen und schaute Jimin an, der ihn aber nur anlächelte.

"Gut, da ich ja jetzt deine Aufmerksamkeit habe, können wir anfangen, oder?"

Unsicher nickte Jungkook, weil er nicht genau wusste, worüber Jimin mit ihm reden wollte.

"Gut. Also.. Du siehst Dinge, ja?" Ein Nicken von Jungkook ließ ihn, nachdem er dies notiert hatte, weiter sprechen.

"Und seit wann siehst du diese Dinge? Ist davor etwas vorgefallen?"

Er atmete tief durch

"Ungefähr seit dem ich zehn bin. Ich.. uhm.."

Er stotterte und Jimin konnte sehen, dass es ihm schwer fiel darüber zu sprechen.

"Es wird besser, wenn du darüber sprichst. Ich möchte dir nur helfen."

Er nickte und ließ den Blick auf seine Finger geheftet.

"Mein Vater.. Er kam immer sehr spät nach Hause. Mir hatte er immer gesagt, dass er arbeitete, doch ich hab mitbekommen, wie er sich mit meiner Mutter immer stritt. Sie hat ihm Vorwürfe gemacht, weil er nie Zuhause war. Sie hat etwas darüber geredet, dass er deren ganzes Geld verspielen würde. Es stellte sich heraus, dass mein Vater spielsüchtig war und das ganze Geld verspielt hatte. Er hatte hohe Schulden bei den Leuten, mit denen er gespielt hatte. Eines Tages, als ich von der Schule nach Hause gehen wollte, wurde ich von irgendwelchen Männern in einen schwarzen Van gezerrt. Ich hatte totale Angst und habe angefangen zu weinen, wodurch die Männer sauer wurden. An dem Tag wurde ich das erste Mal von jemandem geschlagen. Der Wagen hielt an und sie schubsten mich in ein Gebäude. Darin wurde ich auf einen Stuhl gesetzt und gefesselt. Der Raum war kalt und komplett dunkel. Ich hatte noch nie so große Angst wie an diesem Tag. Irgendwann wurde das Licht angemacht und ich konnte sehen, dass meine Mutter und mein älterer Bruder auch gefesselt, auf Stühlen sitzend neben mir, waren. Ich habe die ganze Zeit geweint. Irgendwann ging dann eine Tür auf und ein Mann kam rein, dicht gefolgt von meinem Vater. Er wurde aber von anderen Männern festgehalten und es sah aus, als ob er keine Kraft mehr hatte alleine zu stehen. Der Mann fing an zu reden. Seine Stimme war schrecklich, wirklich. Sie war so tief und kratzig. Total angst einflößend. Er redete irgendwas darüber, dass mein Vater seine Schulden hätte begleichen sollen und dass sie es jetzt auf deren Art tun würden. Ich hörte meine Mutter, die anfing zu schreien. Ich schaute in die selbe Richtung wie sie und sah, dass meinem Bruder ein Messer an die Kehle gehalten wurde. Mein Vater flehte die Männer an, uns nicht weh zu tun, doch es war ihnen egal. Ich erinnere mich an Blut. Viel Blut. Sehr viel Blut. Mein Bruder und meine Mutter wurden vor meinen Augen umgebracht. Der Mann hinter mir hatte die Aufgabe mich leiden zu lassen. Er sollte mir nicht die Kehle durchschneiden, sondern mich erstechen und langsam verbluten zu lassen. Ich weiß selber nicht, weshalb sie mich nicht umgebracht hatten, doch ich wünschte, sie hätten es. Mein Vater kam auf mich zu und wollte die Fesseln losbinden, doch bevor er mich erreichte, sackte er zusammen. Er fiel um und sein Oberkörper landete auf meinem Schoß. Der Mann hatte ihn erschossen und verließ daraufhin das Gebäude. Lange saß ich dort in dem Gebäude, blutend, mit der Leiche meines Vaters auf dem Schoß. Irgendwann kam aus irgendeinem Grund die Polizei und ich wurde befreit. Seit dem Tag an sehe und höre ich Dinge."

Während der Erzählung starrte Jungkook die ganze Zeit auf die Wand und merkte gar nicht, wie er zitterte und Tränen seine Augen verließen. Jimin konnte das nicht länger mit ansehen und vergaß für einen Moment, dass Jungkook sein Patient war. Vorsichtig legte er seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. Er merkte, wie Jungkook sich an sein Hemd gekrallt hatte und hörte, wie ihm Schluchzer entwichen. Er lehnte sich etwas zurück, sodass er auf dem Bett lag und drückte den weinenden Jungen enger an sich. Dieser kuschelte sich an ihn und versuchte sich zu beruhigen. Jimin strich über seinen Arm und hoffte, dass er sich beruhigte. Schließlich schlief Jungkook -an ihn gekuschelt- ein.

xmarlax3 JIKOOK KAPITEL EXTRA FÜR DICH 💪💖

Psychological Feelings [TaeGi/JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt