Kapitel 11

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Na super jetzt bin ich auf dieser dämlichen Party, wo ich eigentlich nichts zu suchen habe, aber jetzt ist es eh schon zu spät einen Rückzieher zu machen.

Ich mache mich auf die Suche nach Liam und drängle mich dabei zwischen betrunkenen Menschen durch, die sich gerade noch so auf den Beinen halten können. Bereits jetzt wünsche ich mir doch Daheim geblieben zu sein.

Ein Junge aus meinem Wirtschaftsinformatikkurs kommt auf mich zu und umarmt mich. Ich weiß nicht mal wie er heißt, aber er drückt mir freundschaftlich ein Getränk in die Hand und verschwindet auch gleich wieder. Ohne groß darüber nach zu denken, trinke ich aus dem Becher und denke mir dabei, dass es nicht schaden kann sich etwas Mut anzutrinken.

Ich entdecke Liam, aber ich entscheide mich dazu doch noch etwas mehr zu trinken bevor ich mich ihm gegenüber stelle. Ich gehe an die Bar und bestelle mir ein paar Shots. Obwohl ich nicht gerade die größte Trinkerin bin, fühlt sich das Brennen in meinem Rachen ausnahmsweise echt angenehm an.

Los Elena das packst du!
Ich spreche mir Mut zu und laufe in Liams Richtung. Mit etwas geschick, durch die tanzenden Körper hin durch zu sehen entdecke ich ihn schließlich. Als ich ihn erblicke, kann ich meinen Augen nicht glauben. Mir wird von dem Anblick schlecht.

Nein, das passiert jetzt nicht wirklich.

Er sitzt Arm in Arm mit Linda auf einer Couch und er steckt seine Zunge in ihren Hals. Sie küssen sich immer leidenschaftlicher. Seine Hand wandert von ihrem Oberschenkel hoch zu ihrer Hüfte.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen und kann mich nicht bewegen. Ich bin überfordert und will am liebsten nur noch wegrennen. Es fühlt sich an als würde mein Herz stehen bleiben. Plötzlich weckt mich eine Stimme aus der Trance.

"Hey Elena wie geht's dir?", sagt ein blondes Mädchen.

Die Person kommt auf mich zu, doch ich ignoriere sie einfach und versuche mich wegzudrehen. Ich bin gerade nicht in der Verfassung Smalltalk zu führen.

"Elena, ich bins Stacey wir haben ein Kurs zusammen, erinnerst du dich?", ruft die Person durch die laute Musik hindurch.

Fuck jetzt habe ich Liams Aufmerksamkeit erregt. Er hört abrupt auf Linda zu küssen und entdeckt mich. Er wird blass und muss schlucken. Obwohl ich durch die laute Musik nicht höre was er sagt, kann ich trotzdem von seinen Lippen ablesen, wie er meinen Namen formt.

Ich will hier weg - einfach weit weg laufen und nie wieder zurück kommen. Doch wenn ich jetzt weg renne wird er, und das weiß ich ganz genau, mir folgen bis er mich eingeholt hat. Demnach entscheide ich mich auf der Stelle stehen zu bleiben.

Er läuft auf mich zu. "Was machst du hier?", fragt er schließlich.

Ich spüre, wie sich meine Trauer in Wut verwandelt.
"Was? Willst du mich verarschen? Du machst hier mit Linda rum und das Einzige was du tust, ist mich zu fragen was ich hier mache?", sage ich entsetzt.

"Elena...", fängt er an.

"Nein Liam, sag jetzt nichts. Jetzt hörst du mir zu. Ich komme hier her um mich zu entschuldigen, da ich mich verdammt mies gefühlt habe, dich diese Entscheidung treffen zu lassen, aber scheinbar hast du deine Entscheidung schon längst getroffen. Schämst du dich den gar nicht hier in aller Öffentlichkeit mit ihr rum zu machen? Weiß du was Liam? Du widerst mich an. Du bist das aller Letzte. Du hast alles was wir hatten mit Füßen getreten. Ich will dich nie wieder sehen. Ich dachte, dass du mich liebst, doch das tust du nicht. Du weißt nicht, wie viele Gedanken ich an dich verschwendet habe und Nächte mit weinen verbracht habe, doch ab dem heutigen Tag an, werde ich keinen einzelne Träne an dich verschwenden, denn ich verdiene etwas Besseres. Werd glücklich mit deiner Bitch."

Ich kann selbst nicht fassen, dass ich so ehrlich und direkt zu ihm bin, aber es tut verdammt gut mal meine Gedanken auszusprechen.

Nach meiner Ansage steht er mit offenem Mund vor mir. Ich wende mich von ihm ab und lasse ihn da stehen.

Ich laufe immer weiter, drängle mich erneut an Menschenmassen vorbei und fange doch an zu weinen. Nein Elena, zeig keine Schwäche. Ich senke meine Kopf damit mich niemand weinen sehen kann. Ich versuche so schnell es geht den Ausgang zu finden, damit ich hier schnell verschwinden kann.

Plötzlich knalle ich gegen etwas. Ich verliere das Gleichgewicht und bevor ich hinfalle, werde ich von muskulösen Armen aufgefangen. Jetzt liege ich in den Armen von jemanden und dieser jemand drückt mich gegen seine Brust.
Bevor ich mich entschuldigen kann, höre ich die Person sprechen.

"Hey alles ok?"
Ich blicke peinlich berührt nach oben. Es ist Chace, der vor mir steht steht und besorgt zu mir nach unten schaut. Er sieht wunderschön aus. Ausnahmsweise hat er nicht wie immer einen Pullover an, sondern steht mit leger Jeans, einem weißen T-shirt und einer Lederjacke vor mir.

Er sieht, dass ich weine und fragt: "Elena? Was ist passiert?"
Seine Augen funkeln als sie auf meine Treffen.

"Chace ich..." Ich kann meine Gedanken nicht in Worte fassen.

"Chace kannst du mich bitte von hier wegbringen?" Ich schluchze.

"Ja sicher, wenn es das ist, was du willst", sagt Chace.

Ich nicke. Ich greife nach seiner Hand und er führt mich Richtung Ausgang.

Let Me Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt