"Elena ich...", er macht eine Pause, so als würde er überlegen was er jetzt am Besten sagt.
"Ich muss wissen, wieso du so zu mir bist.""Wie bin ich denn zu dir?", frage ich, obwohl ich mir die Antwort schon denken kann.
"Naja...so abweisend."
"Ich...bin nicht abweisend zu dir", lüge ich und wende mein Blick von ihm ab.
"Elena das ist gelogen und das weißt du selbst", antwortet er ernst.
Ich muss schlucken und weiß nicht, was ich sagen soll. Deshalb entscheide ich mich lieber gar nichts zu sagen und einfach abzuwarten.
"Habe ich denn etwas Falsches gesagt oder getan?", fragt er während er mir noch immer tief in die Augen schaut.
"Nein. Nein hast du natürlich nicht." Wieso denkt er bloß, dass er etwas Falsches getan hat? Er ist wahrscheinlich die einzige Person, die gut zu mir ist, wenn ich darüber nachdenke was mir Liam angetan hat. Er kann schließlich nichts dafür, dass ich so für ihn fühle.
"Was ist es dann? Ich kann es nicht ertragen, wenn du so zu mir bist." Man könnte meinen, er klingt fast schon verzweifelt.
"Wieso?" Jetzt schaue auch ich ihm in die Augen und sehe die Verzweiflung oder aber ich bilde mir das nur ein.
"Ich...Du bist mir verdammt wichtig."
Damit habe ich nicht gerechnet."Ich?", antworte ich ungläubig.
"Ja. Wieso bist du so überrascht?"
Warte, was geht hier eigenlich vor sich? Was will er mir hier sagen? Und wieso um alles in der Welt bin ich ihm überhaupt wichtig? Ich bin schließlich nur eine Studentin von ihm.
"Ich...ich weiß es nicht." Ich bin verwirrt und weiß nicht, was ich von all dem halten soll.
"Natürlich bist du mir unglaublich wichtig. Ich wusste schon als wir uns kennen lernten, dass du etwas Besonderes bist Elena."
"Ich? Etwas Besonderes?" Langsam klingt das lächerlich. Ich bin absolut nichts Besonderes.
"Ja. Genau aus diesem Grund wollte ich, dass du hier her kommst. Damit wir reden können. Ich will dich auf keinen Fall verlieren."
Wow, jetzt bin ich tatsächlich noch verwirrter als vorher. Am liebsten würde ich ihm alles sagen, was in meinem Kopf vor sich geht, aber das kann ich nicht tun. Er meint das alles bestimmt auf eine ganz andere Weise, als ich es tue. Was soll ich denn jetzt tun? Ich will hier einfach nur weg.
"Ich will dich auch nicht verlieren."
Ich hätte das nicht sagen sollen. Das war vermutlich die dümmste Aussage, die ich in dieser Situation von mir geben konnte. Jetzt gerade wünsche ich, dass ich gar nicht erst hier her gekommen wäre.Für einige Sekunden herrscht Stille, doch die Sekunden fühlen sich wie Minuten und Stunden an. Ich warte bis er etwas sagt, bevor noch etwas Dummes von mir kommt.
Er lächelt einfach nur. Was soll das? Wieso antwortet er nicht?
Als er endlich seinen Mund bewegt, um etwas zu sagen, klingelt sein Handy und das vom anderen Ende der Wohnung.
"Geh ruhig ran", sage ich schließlich.
"Nein es ist sicher nicht wichtig."
"Doch. Du solltest ran gehen."
Zustimmend nickt er und steht auf. Man kann seine Schritte in der Wohnung hören. Ich höre seine Stimme kaum und kann nur 'Kann ich dich später anrufen?' entnehmen.
Das ist meine Chance. Jetzt ist er abgelenkt. Das ist die Gelegenheit - zu verschwinden. Und das tue ich auch ich nehme mir meine Sache und gehe lautlos zur Tür. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe, gehe ich so schnell es geht Richtung Ausgang und zu meinem Auto. Nichts wie Weg von hier.
Draußen angelangt, steige ich in meinen Wagen und fahre zu Nick. Während der Fahrt kann ich kaum klar denken. Viele Gedanken schwirren in meinem Kopf. Im Nachhinein bereue ich es etwas, einfach vor ihm weg gerannt zu sein. Immerhin schulde ich ihm Antworten. Er hat es nicht verdient einfach sitzengelassen zu werden, aber was hätte ich tun sollen? Ich hätte ihm unmöglich beichten können, was ich für ihn empfinde. Das hätte alles verändert und zwar nicht ins Gute. Ich hätte ihm nie wieder unter die Augen kommen können. Ich hatte einfach nur Angst vor seiner Anwort - deshalb bin ich verschwunden. Meine Überstürzten Entscheidungen werden mich eines Tages umbringen. Ich wünschte ich hätte so viel Mut, dass ich ehrlich zu ihm sein kann. Das Beste ist wohl, wenn ich den Kontakt zu ihm abbreche. Vielleicht sollte ich auch kündigen. Das Einzige, wobei ich mir ganz sicher bin ist, dass ich unheimlich leide, wenn ich in seiner Nähe bin - und das muss endlich aufhören.
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Let Me Love You
Teen Fiction"Wir sollten das nicht tun Elena", sagt er mit zittriger Stimme und schaut mir dabei tief in die Augen." "Es tut mir leid. I-ich sollte besser gehn." Ich wende meinen Blick von ihm ab und drehe mich um, als er plötzlich meinen Arm nimmt und mich zu...