Let Me Love You

Kapitel 14

"Wo zur Hölle warst du Elena?", schreit mich Kathlyn an, als ich die Tür unserer Wohnung hinter mir schließe.

Ich hatte die Hoffnung, dass sie noch schläft, da es sehr früh ist.
"Geht das auch etwas leiser?", frage ich und massiere mir dabei die Schläfen.

"Bist du verkatert?" Sie schaut mich streng an und verschränkt ihre Arme vor der Brust.
Ich seufze.
"Kannst du mir endlich mal antworten? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und wieso bist du nicht wenigstens an dein Handy gegangen?"

"Es tut mir so leid Kathlyn. Ich habe deine Nachrichten vorhin erst gelesen. Und ja mag sein, dass ich verkatert bin, aber wie du siehst geht es mir gut."

"Oh Süße ich bin nur froh, dass es dir gut geht." Sie nimmt mich in den Arm. Verdammt hat das Mädchen Stimmungsschwankungen.

"Keine Sorge Chace hat gut auf mich aufgepasst."

"Chace? Warte, was habe ich verpasst?"

"Oh man du stellst vielleicht viele Fragen. Kann ich mich wenigstens erst einmal hinsetzen?"

"Na los setzt dich und erzähl mir was gestern alles passiert ist." Sie schaut mich mit ausgerissen Augen an.

"Also ich...", ich halte inne. Als ich meinen Tag Revue passiere und Liam und Linda vor meinem geistigen Auge erscheinen, spüre ich einen tiefen Schmerz in meiner Brust. Ich hatte diese Erinnerung schon verdrängt und sie wieder aufleben zu lassen fühlt sich wie ein tiefes brennen in meinem Körper an.

Kathlyn scheint bemerkt zu haben wie mich diese Erinnerung mit nimmt und stoppt mich von meiner Erzählung.
"Hey wenn du noch nicht darüber reden willst, musst du das nicht." Sie legt eine Hand auf meine Schulter.

"Nein mir geht's gut." Ich versuche Lächeln. "Nun ja wie du weiß bin ich aus der Wohnung gestürmt um ihn zu suchen. Ich war bei seiner Wohnung, doch da war er nicht also bin ich auf diese Party gegangen. Und dort war er - mit Linda. Er hat sie vor meinen Augen geküsst."
Ich seufze und merke, dass ich gar keine Kraft mehr habe zu weinen und fahre fort.
"Ich bin so schnell gerannt wie ich nur konnte. Ich wollte einfach nur weg von dort. Plötzlich ist Chace aufgetaucht und der Rest ist ziemlich schwammig."

Kathlyn schaut mich an, als würde sie selbst direkt anfangen zu weinen.
"Oh ich hatte ja keine Ahnung. Wieso hast du mir nichts gesagt? Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin."

"Ja ich weiß und ich bin dir dafür auch so dankbar, doch an diesem Abend wollt ich wirklich von niemanden etwas wissen."

"Kann ich verstehen. Jetzt versteh ich auch wieso Liam plötzlich von der Party verschwunden ist. Er hat noch einmal nach dir gefragt und danach hab ich ihn den ganzen Abend nicht mehr gesehn." Sie schaut nachdenklich in die Luft und dreht sich erneut zu mir.
"Und du erinnerst dich wirklich nicht was passiert ist, nachdem du Chace begegnet bist?"

"Naja nein nicht wirklich nur einige Erinnerungsfetzten schwirren in meinem Kopf herum. Ich habe ihn heute morgen aber gefragt, wie der Abend noch verlaufen ist."

"Moment, du warst die ganze Nacht bei ihm?" Kathlyn schaut mich mit offenem Mund an.

"Jetzt schau mich nicht so an. Bevor du etwas falsches denkst, es ist nichts zwischen uns passiert - hat er mir versichert."

"Oh."

"Oh?"

"Nein ich habe nichts zu sagen, fahre fort."

Ich verdrehe die Augen, aber kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Sonst ist eigentlich nichts spektakuläres passiert. Wir sind in eine Bar gegangen haben ordentlich etwas getrunken und danach wollte er mich heim fahren und ich bin im Auto eingeschlafen, sodass er mich zu sich gebracht hat und das ist auch das Ende der Geschichte."

"Aha und du bist dir sicher, dass da nicht noch etwas zwischen euch passiert ist?" Sie hebt eine Augenbraue und beäugt mich skeptisch.

"Ja na klar, sonst hätte er mir da doch sicher gesagt."

"Hmm ich weiß es nicht. Vielleicht wollte er es dir auch nicht sagen."

"Du spinnst doch. Wieso sollte er sowas tun? Außerdem ist es besser so, dass nichts vorgefallen ist."

"Findest du?"

"Ja", antworte ich genervt.

"Ich glaube er mag dich. Wieso sonst verbringt man die ganze Nacht mit jemanden, den man nicht mal richtig kennt und die dazu noch seine Studentin ist?"

"Nein, das tut er nicht. Er ist einfach nur ein herzensguter Mensch. Muss du nicht in die Uni oder so?", versuche ich vom Thema abzulenken.

"Oh ja ich sollt mich beeilen. Willst du nicht mit?" Sie schaut hastig auf ihre Armbanduhr.

"Nein ich passe. Ich will erst einmal nüchtern werden und meinen Tag ohne Liam genießen."