Verdammt, jetzt habe ich wohl keine andere Wahl als auf ihn zu warten. Ich fasse es nicht, ich versuche ihn zu meiden, aber immer muss er irgendwo auftauchen. Wieso ist es bloß so schwer Abstand zu ihm zu halten?
Ich folge seinem Rat und gehe ins Diner zurück und bestelle mir noch ein Wasser, bevor die Kellnerin ihrer Drohung nachgeht und mich doch noch hochkant rausschmeißt. Ich stelle meine Tasche auf den Sitz neben mir und krame mein Handy raus. Um die Zeit zu vertreiben surfe ein wenig im Internet und schaue mir Bilder auf We Heart It an.
Keine 15 Minuten später ist Chace auch schon da. Er betritt das Diner und setzt sich zu mir. Ich sehe nur aus dem Augenwinkel, dass der Platz neben mir besetzt wird und erst als er mich an lächelt, bemerke ich, dass er es ist. Er sieht wie immer heiß aus und hat eine Ausstrahlung wie Ryan Gosling. Ich muss mich echt zusammenreißen um möglichst gelassen zu ihm zu sein. Ich presse meine Lippen zusammen und versuche zu lächeln.
"Du hättest echt nicht kommen brauchen", sage ich ihm.
"Ich finde schon. Schließlich kann ich dich ja nicht im Stich lassen."
"Naja, aber es ist mitten in der Nacht und du hast bestimmt schon geschlafen. Es war nicht meine Absicht dich zu stören", entschuldige ich mich.
"Du machst dir zu viele Gedanken. Du hast mich nicht gestört. Ich habe nicht mal geschlafen als du angerufen hast."
"Wieso nicht?", platzt es aus mir heraus. Elena das geht dich nichts an!
"Ich habe nachgedacht."
"Und über was?" Ich sollte ernsthaft aufhören ihn auszufragen.
"Über vieles." Er schaut etwas strenger, so als würde er sich an etwas erinnern, aber sein Blick wird wieder sanfter und er steht auf. "Also wollen wir dein Auto wieder zum Laufen bringen?"
"Ja gerne." Ich ignoriere, dass er meiner Frage ausgewichen ist, aber Frage mich dennoch was ihn ins Grübeln bringt. Ob ich auch ein Grund bin wieso er nachts nicht schlafen kann? Nein sicher nicht.
Ich verwerfe diesen Gedanken wieder und folge ihm zu meinem Auto.Chace öffnet die Motorhaube des Wagens und holt Starthilfekabel aus seinem Auto. Ich wiederum setzte mich schon mal in meins rein. Er positioniert die Kabel jeweils an dem Motor. Nach einer kurzen Weile drehe ich den Zündschlüssel und siehe da mein Auto springt wieder an. Ich strahle förmlich vor Freude. Ich verbinde mit diesem Auto viele Erinnerungen, zumal ich dieses Auto mit meinem ersten, eigenverdienten Geld gekauft habe. Es ist sozusagen mein Sprungbrett in die Selbstständigkeit und damit Unabhängigkeit von meinen Eltern gewesen.
Chace bemerkt meine Begeisterung und kommt zu mir ans Fenster rüber. Ich lasse das Fenster runter und er lehnt sich gegen dieses mit seinen Armen."Vielen Danke, Chace. Du rettest mir den Tag - schon wieder."
Er schaut mir tief in die Augen und sagt: "Elena, du weißt, ich bin immer für dich da. Ganz egal was ist, du kannst auf mich zählen."
Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ganz egal, ob er eine Freundin hat oder nicht, aber egal kann ich ihm nach dieser Ansprache sicher nicht sein.
"Das weiß ich sehr zu schätzen."
"Ich sollte jetzt gehn. Deine Batterie sollte jetzt einigermaßen aufgefüllt sein. Du solltest aber dennoch Morgen zu einer Werkstatt fahren nur um ganz sicher zu gehn. Wir sehen uns Morgen in der Uni."
"Ja werde ich machen. Bis Morgen und ich hoffe du kannst jetzt besser schlafen." Wieso mache ich eigentlich noch so eine dumme Bemerkung? Ich weiß doch, dass er nicht mit mir darüber reden will.
"Es tut mir leid, ich wollte nicht aufdringlich klingen."Er bleibt einen Moment stehen und dreht sich wieder zu meinem Autofenster. "Ich hoffe es auch. Ich weiß nicht wieso ich dir das jetzt sage, aber ein Gedanke, der mir nicht aus dem Kopf geht, bist DU, Elena."
Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und mir wird warm. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Am Liebsten würde ich ihm direkt sagen, dass es mir genauso geht und wir doch über die ganze Sache reden sollten, andererseits ist das auch unmöglich, da er in einer Beziehung ist. Ich sollte ihn anschreien und ihn zur Vernunft bringen, da ein vergebener Mann so etwas niemals jemand anderem sagen sollte, aber ich habe gleichzeitig das Verlangen ihn zu küssen, da ich meine Gefühle Achterbahn fahren.
"Du brauchst darauf nicht antworten. Ich gehe jetzt auch besser", sagt er und läuft mit schnellen Schritten zu seinem Wagen und fährt davon.
Ich bin wie paralysiert und starre durch das Fenster, so als würde er noch immer vor mir stehen. Scheiße, ich hätte etwas sagen sollen! Aber was wäre das Richtige gewesen? Ich bin von dem was eben passiert ist überfordert. Meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich weiß nicht, was ich von Chace's Ansprache halten soll. Was will er mir damit schon wieder sagen? Es ist so, als würde er in Rätseln sprechen. Vielleicht interpretiere ich aber auch zu viel in die ganze Sache hinein. Ich versuche klare Gedanken zu fassen, aber die ganze Fahrt über grüble ich über seine Worte.
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Let Me Love You
Teen Fiction"Wir sollten das nicht tun Elena", sagt er mit zittriger Stimme und schaut mir dabei tief in die Augen." "Es tut mir leid. I-ich sollte besser gehn." Ich wende meinen Blick von ihm ab und drehe mich um, als er plötzlich meinen Arm nimmt und mich zu...