Kapitel 16

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Ich muss schlucken. Als ich ihn sehe und bin wie gelähmt. Ich habe mit jedem gerechnet, aber nicht mit ihm. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Ich habe keine Ahnung wieso er so eine Wirkung auf mich hat.

"Was machst du denn hier?", frage ich ihn als ich mich von meiner Schockstarre erholt habe.

"Danke, ich finde es auch schön dich zu sehen." Er blickt belustigt auf mich.

"Tschuldigung. Ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du hier vor mir stehen würdest." Er zieht mich in seinen Bann und ich muss ebenfalls lächeln.

Meine Überraschung über sein Dasein scheint er bemerkt zu haben, da er fragt: "Überrascht mich zu sehen?" Er zeigt seine strahlenden Zähne.

"Ehrlich gesagt Ja. Wieso bist du...", ich schaue ihn skeptisch an, "Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?"

"Du denkst jetzt sicher ich bin ein Stalker." Er grinst schelmisch.

"Ja könnte man meinen."

"Ganz so krass bin ich dann doch nicht drauf. Ich habe Kathlyn gefragt, wo ich dich finden kann und sie hat mir eure Adresse gegeben."

Oh man Kathlyn du hättest mich wenigstens vorwarnen können!

"Oh achso."

"Kann ich herein kommen?"

"Oh natürlich." Ich mache die Tür weiter auf, sodass er hineintreten kann, dabei kommt mir in den Sinn, dass ich noch immer meinen viel zu großen Pulli und meine Kuschelsocken an habe. Hätte ich doch nur vorher gewusst, dass er vorbei kommt, dann hätte ich mich noch schnell umgezogen.

"Nimm doch Platz und entschuldige mein Auftreten." Ich deute auf die Couch und lege meinen Arm verlegen in meinen Nacken.

"Dein Auftreten? Du siehst toll aus."

"Ach im Gammellook gefalle ich dir?" Ich muss lachen, da er dieses Kompliment unmöglich ernst meinen kann.

Er stimmt mir beim Lachen ein. "Eigentlich meinte ich damit, dass du gut aussiehst, weil du gestern einen ziemlich harten Tag hattest und sehr fertig warst."

"Oh achso." Ich muss an die gestrige Nacht denken und an unsere Begegnung am Morgen.

"Also was hat dich hierher verschlagen?"

"Du."

"Ich?" Eine Menge Fragezeichen schwirren in meinem Kopf.

"Ja. Ich habe dich heute nicht in der Uni gesehn und wollte nachschauen wie es dir geht."

"Ehrlich?" Ich werde rot. Er scheint sich wirklich um mein Wohlergehen zu interessieren.

"Ja.", er macht eine kurze Pause. "Ich habe mir Sorgen gemacht."

Mir verschlägt es die Sprache.
"Ehh brauchst du nicht. Mir geht es schon deutlich besser." Ich versuche mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.

"Das ist schön zu hören." Er schaut mir in die Augen.

Ich senke meinen Blick, da ich mich nicht traue ihm in die Augen zu schauen.
"I-ich bin dir ziemlich viel schuldig. Du warst gestern mein Retter in Not."

"Ich musste etwas tun. Ich konnte es nicht ertragen dich so zu sehen."

Mir wird warm. Ich bin verwirrt und weiß nicht was ich antworten soll.

"Außerdem fande ich es echt schön mit dir Zeit zu verbringen", fügt er hinzu.

Ich öffne den Mund um etwas zu sagen, doch plötzlich werde ich durch das Klingeln von seinem Handy unterbrochen.

"Du solltest ran gehen", sage ich und er greift nach seinem Handy.

"Hallo? Oh ich verstehe. Ich mache mich gleich auf den Weg", hör ich ihn am Handy sprechen. Er legt auf und wendet sich wieder mir zu.

"Es tut mir leid, mir ist etwas dazwischen gekommen. Ich sollte besser gehen." Er steht von der Couch auf.

"Okay", ist die einzige Antwort, die ich zu Stande bringen kann.

"Bis bald Elena", sagt er und dann ist er auch verschwunden.

Ich schließe die Tür hinter ihm zu und lehne mich mit dem Rücken gegen sie.

Ist das gerade wirklich passiert? Ist er wirklich zu mir nach Hause gekommen, nur um zu schauen wie es mir geht? Und hat er tatsächlich gesagt, dass er es schön fand mit mir Zeit zu verbringen? Ohh was tut dieser Mann nur mit mir? Ich wünschte er wäre länger geblieben, wer weiß wie dieses Gespräch weiter verlaufen wäre.

Ich bin dabei in die Küche zu laufen, als die Haustür erneut klingelt. Ich wusste er kommt zurück. Voll Hoffnung öffne ich die Tür, aber es steht nicht Chace, sondern Nick vor mir. Meine Enttäuschung ist groß und scheinbar auch sehr auffällig.

"Du scheinst ja nicht so begeistert zu sein mich zu sehen", zieht er mich auf.

"Nein als ob. Ich freu mich riesig dich zu sehen." Ich umarme ihn fest.

"Hast du etwa jemand anderes erwartet?", fragt er.

"Nein, wen sollte ich denn erwarten?", lüge ich.

"Lügst du mich an? Du weißt ganz genau, dass du eine furchtbare Lügnerin bist." Er schaut mich mit einer gewissen Skepsis an.

Ich werde rot und wechsle schnell das Thema: "Willst du ein Tee? Du hast eine Menge verpasst. Ich muss dir so viel erzählen." Ich verschwinde in der Küche und Nick folgt mir.

Nick bleibt bis es Draußen langsam dunkel wird. Wir reden über Gott und die Welt und ich versuche ihm alles was er verpasst hat zu schildern, obwohl er schon einiges wusste, da Kathlyn oft bei ihm war und sie eine Labertasche ist. Selbst über Chace wusste er schon einiges.
Er kann mich dazu überreden mit ihm auf den Weihnachtsmarkt gehen, obwohl ich fest entschlossen war, heute nirgends mehr hin zu gehen. Den Weihnachtsmarkt hatte ich schon gar nicht mehr auf den Schirm wegen der kürzlichen Ereignisse, obwohl ich diesen sehr gerne besuche.
Kathlyn wollten wir mitnehmen, doch sie hat kurzfristig abgesagt, weil sie sich mit ihrem 'Boy' Logan trifft. Also habe ich mich noch umgezogen und etwas geschminkt. Anschließend haben wir uns auch schon auf den Weg gemacht.

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