Kapitel 29

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'Ich will dich auch nicht verlieren', das waren die letzten Worte, die zu Chace gesagt habe. Diese Worte kreisen mir schon seit Tagen in meinem Kopf herum. Ich weiß, ich sollte jetzt nicht an Chace denken, da ich heute meine letzte Klausur für dieses Semester habe und diese Klausur echt wichtig ist, aber Chace ist...naja Chace eben. Er hat mich in seinen Bann gezogen und ob ich will oder nicht, bewirkt dieser Mensch etwas in mir, dass das ich selbst nicht wirklich verstehe. Dieses Gefühl, das ich habe, wenn ich ihn sehe ist unerträglich. Es ist verrückt so für ihn zu fühlen, wenn wir doch keine Zukunft haben, aber so ist da nun mal. Ich muss mit ihm abschließen und das fällt mir verdammt schwer. Ich hoffe ich kann dich eines Tages vergessen - Chace.

"Bist du bereit Elena?", fragt Kathlyn.

"Absolut nicht. Ich hasse Statistik."

"Ach komm das wird schon. Mach dir nicht ins Hemd."

"Danke für die tolle Aufmunterung", necke ich sie.

"Gern geschehen", grinst sie unverschämt.

"Manchmal will ich dich einfach nur hauen", ärgere ich sie.

"Pff ich bin so liebenswert, mich kann man nicht einfach so hauen." Ich verdrehe die Augen.

"Na los jetzt. Sonst kommen wir noch zu spät."

"Das kann ja nur gut werden." Mir diesen Worten schreiten wir in den Vorlesungssaal ein und die Klausur beginnt. Jetzt hilft nur noch das Beste zu hoffen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in höllenqualen ist die Klausur vorbei. Ich bin einfach nur froh, dass ich die Klausur geschrieben hab. Hauptsache nicht mehr im Hinterkopf haben, dass noch eine Klausur geschrieben werden muss. Erfreulicherweise hat sich die ganze Lernerei bezahlt gemacht. Dieses mal könnte es doch eine vorzeigbare Note werden. Zufrieden schaue ich Kathlyn an.

"Yes. Das wird eine glatte 1.0", prahlt Kathlyn voll Selbstsicherheit. Ich kann nicht verstehen, wie dieses Mädchen so gut mit Mathe klar kommt. Ist mir echt ein Rätsel. Ich wünschte, ich hätte so viel Glück mit Mathe. Dennoch freue tue ich mich unheimlich für sie.
"Und war doch halb so schlimm oder?", fragt sie mich nun.

"Joa war ganz ok. Denke ich zu mindest", sage ich kleinlaut.

"Na also. Das müssen wir feiern. Nicht nur, dass wir das Semster geschafft haben und Semsterferien haben, sondern auch noch die letzte Klausur gut überstanden haben. Und so wie es der Zufall will gibt es heute eine fette Studentenparty." Sie klatscht zufrieden in die Hände. Wenn es um Studentenparties geht ist sie immer mit vollem Elan dabei.

"Du weißt, die letzte Party auf der ich war, ist nicht besonders gut für mich verlaufen", erinnere ich sie nochmal.

"Ach scheiß auf die letzte Party. Diese wird legendär."

"Ganz bestimmt", gebe ich ironisch von mir. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass überhaupt irgendeine Party auf der Liam und diese Schlampe Linda anwesend sind, gut werden kann.

"Ach komm du Pessimist. Hab' mal etwas Spaß. Du darfst mich nicht in Stich lassen."

"Na schön ich bin dabei, aber wenn sie nicht wie du sagst 'legendär' ist, dann bin ich ganz schnell wieder in meinem schönen gemütlichen Bett." Ich bin selbst etwas überrascht, dass ich so schnell zu überreden war.

"Supi. Glaube mir du wirst diese Entscheidung nicht bereuen."

Na hoffen wir mal.

Genau in diesem Moment läuft Chace an uns vorbei. Das musste ja passieren. Unsere Blicke treffen sich, aber lösen sich auch ganz schnell wieder. Er tut so, als ob wir nicht da wären und läuft entspannt weiter. Das kam unerwartet. Nicht mal einen Begrüßung seiner Seits kam. Vermutlich ist das auch besser so.

"Autsch. Seit wann ist er so eiskalt?", fragt Kathlyn.

"Hmm. Gute Frage."

Sie zuckt mit den Achseln "Ach Elena. Wie müssen unbedingt noch shoppen gehen. Ich habe absolut nichts zum Anziehen. Bitte", sie schaut mich anflehend an.

"Ja na schön."

"Sehr gut. Dieser Tag kann nur noch besser werden." Wir stolzieren aus der Uni raus.

Gesagt getan. Wir sind in mindestens fünfzigtausend Läden gegangen und haben alles erdenkliche gekauft, abgesehen von dem Kleid für die Party. Manchmal ist es echt schlimm eine Frau zu sein. Beim shoppen verliere ich mich komplett, wenn ich könnte, würde ich vermutlich das ganze Geschäft aufkaufen.
Schließlich, nach unzähligen Stunden hat sich Kathlyn für ein dunkelblaues Kleid mit Spitzenärmeln entschieden. Ich muss zugeben, das Kleid steht ihr unfassbar gut und ihre dunkelblonden Haare unterstreichen ihren Look. Ich hingegen kann mich zwischen zwei Kleidern nicht entscheiden. Das eine ist schlicht,  schwarz mit dünnen Trägern und geht knapp über meine Knie. Das andere ist dunkelrot und etwas zu gewagt für meinen Geschmack, aber trotzdem sehr hübsch.

"Du siehst toll aus, Kathlyn", gebe ich meiner Freundin ein Kompliment.

"Dankeschön." Sie lächelt zufrieden und beäugt mich von unten nach oben.

"Also das schwarze wird's nicht", sagt sie schließlich.

"Wieso nicht?", frage ich sie und betrachte mich kritisch im Spiegel.

"Weil das dunkelrote Kleid einfach verdammt sexy ist und du genau das auf der Party sein musst. Liam soll ruhig sehen was er verloren hat und darüber hinaus wird keiner die Augen von dir lassen können inklusive Chace."

"Hmm ich weiß es nicht. Das Kleid ist schon sehr gewagt."

"Na und trau dich mal etwas. Hast du es überhaupt mal anprobiert?"

"Nein. Soll ich?", frage ich unsicher.

Ohne etwa zu antworten, schiebt sie mich in die Umkleidekabine.

Als ich umgezogen aus der Umkleidkabine heraus komme, kommt Kathlyn nicht aus dem Stauen.

"Elena du siehst hammer aus! Schau dich mal an. Einfach nur wow."

Ich gehe zum Spiegel und drehe mich einmal um meine Achse und ich muss zugeben, mir gefällt was ich im Spiegel sehe.

Let Me Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt